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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz
Autoren: Hans Warren
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„Natürlich!" nickte ich und fühlte, als ich mich ein Stück herumwälzte, am Druck deutlich, daß die Luftpistole noch in meiner inneren Hosentasche steckte. Sie war mir nicht abgenommen worden, während die anderen Waffen fehlten.  
      „Ich vermute, Hans, daß bald jemand kommen wird, um nach dem Notizbuch zu fragen, das man sicher bei mir gesucht, aber nicht gefunden hat. Bleib ruhig liegen! Ich höre Schritte! Tu so, als ob du gerade aus der Betäubung erwachst."  
      Ein dicker Teppich, der als Vorhang an der einen Längswand des Raumes hing, wurde zurückgeschlagen, ein großer Chinese betrat den Raum. Als er sah, daß wir munter waren, kam er auf uns zu und fragte:  
      „Gut geschlafen, meine Herren? Ja, man soll sich nicht in Sachen mischen, die einen nichts angehen! Wo haben Sie das Büchlein, das Sie Solbre abgenommen haben?"  
      „Was für ein Buch?" fragte Rolf und tat sehr erstaunt.  
      „Verstellen Sie sich nicht, Herr Torring! Ich weiß, wen ich vor mir habe. Wo ist Solbres Notizbuch? In Ihren Händen muß es sein!"  
      „Ich weiß von keinem Buch," wiederholte Rolf. „Wer hat Ihnen denn den Bären aufgebunden, daß wir so ein Buch haben sollten?"  
      „Ich brauche Ihnen nur den Namen Fu Kang zu nennen. Dann wissen Sie Bescheid. Zum letzten Male: wo ist das Buch?"  
      „Wenn Sie es genau wissen wollen: in Padang! In Sicherheit! Wir legen Ihnen keine Hindernisse in den Weg, es sich zu holen."  
      Listig verzog der Chinese das Gesicht, als er sagte:  
      „Ich kenne in der Nähe eine Blockhütte, in der ein gewisser Herr Torring noch in der vergangenen Nacht aus dem Notizbuch vorgelesen hat, das einmal Solbre gehörte. Also???!!!"  
      In dem "Also?!" lag alles drin. Rolf überlegte. Sollte er es darauf ankommen lassen, daß er noch einmal gründlich durchsucht würde? Dann würde unweigerlich die Luftpistole gefunden werden. Und wenn man das Buch bei Rolf nicht fand, würde man mich durchsuchen. Dann war es auch um meine Luftpistole geschehen. Rolf erwiderte deshalb dem Chinesen:  
      „Ich will es Ihnen sagen! Ich hatte das Buch letzte Nacht noch, versteckte es aber, ehe wir hier eindrangen, unter einem Felsen. Ich kann Ihnen die Lage des Felsens genau beschreiben. Ich hoffe übrigens, daß Sie sich mit dem Buch begnügen und uns freilassen, wenn Sie es gefunden haben."  
      „Erst das Buch, Herr Torring, dann alle anderen Fragen! Sie haben unserer Organisation schweren Schaden zugefügt. Wenn ich aber das Buch finde und damit den Schatz, will ich das Land verlassen — dann ist es für mich bedeutungslos, ob Sie am Leben bleiben oder nicht. Ich bin nicht gehässig oder rachsüchtig. Beschreiben Sie mir die Lage des Steines, unter dem Sie das Buch versteckt haben."  
      Rolf tat es, er beschrieb die Lage eines mittelgroßen Felsblockes, der zehn Minuten vom Eingang des Klosters entfernt liegen sollte. Es gab Dutzende von Steinen, auf die Rolfs Beschreibung paßte.  
      Der Chinese hatte es plötzlich sehr eilig, als er von Rolf das Versteck des Notizbuches erfahren hatte.  
      Er rief ein paar Worte in den Nebenraum, aus dem — Fu Kang erschien, unser Gefangener auf der Jacht, dem wir großmütig Freiheit und Leben geschenkt hatten.  
      Er sollte als Wache bei uns bleiben. Voller Verschlagenheit blickte er auf uns herunter und sagte:  
      „Mich so schnell wiederzusehen, haben Sie bestimmt nicht erwartet, meine Herren. Glaubten Sie, daß ich die Suche nach dem Schatz Solbres sofort aufgeben würde?"  
      "Du hast trotzdem einen großen Fehler begangen, Fu Kang! Glaubst du, daß deine Komplicen den Schatz mit dir zusammen heben und mit dir teilen werden?"  
      Fu Kang sah Rolf einen Augenblick lang ungläubig an, dann verzog sich sein Gesicht zu einer wütenden Grimasse. Er eilte fort, ohne sich weiter um uns zu kümmern.  
      „Den sind wir vorläufig los, Hans," lachte Rolf. „Wir wollen versuchen, ob wir die Fesseln lösen können, ehe der erste Chinese zurückkommt."  
      „Ob Pongo noch frei ist, Rolf?"  
      „Das glaube ich kaum, Hans. Versuche zunächst, meine Handfesseln aufzuknoten."  
      Mein Freund drehte sich mit dem Rücken zu mir, daß ich mit den Fingern an die Stricke heranreichte, die seine Hände banden. Tatsächlich gelang es mir, binnen zehn Minuten Rolfs Fesseln zu lösen. Als Rolf die Hände frei hatte, war es für ihn eine Kleinigkeit, sich von den Fußfesseln und dann mich zu befreien.  
      Wir blieben
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