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Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz

Titel: Rolf Torring 103 - Der Piraten-Schatz
Autoren: Hans Warren
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      Stein auf Stein, Felsbrocken auf Felsbrocken wälzte er zur Seite. Wir halfen eifrig, obwohl wir die Zwecklosigkeit des Unternehmens erkannt hatten. Nach drei Stunden hatten wir zwei Meter des Ganges freigelegt. Erschöpft wollte ich die Arbeit einstellen, als Pongo leise zu mir sagte:  
      „Masser Warren, Luft hier schon besser. Gang nicht weit zugeschüttet."  
      Pongos Worte gaben mir neuen Mut. Ich half wieder emsig mit, ohne ein Wort zu sagen. Wieder arbeiteten wir drei Stunden, da fuhr Pongo mit seinem Arm durch die Trümmer, ohne auf einen Widerstand zu stoßen.  
      „Gang jetzt frei, Massers!" frohlockte er und arbeitete mit doppeltem Eifer weiter.  
      Noch eine Stunde hatten wir zu schuften, dann konnten wir über die Trümmer hinweg steigen. Frische Luft wehte uns entgegen, die wir in tiefen Zügen einatmeten. Schnell eilten wir dem Ausgang entgegen.  
      Als wir über die Bohle schritten, ließ ich den Schein der Taschenlampe in den Abgrund fallen. Ich schauderte zusammen: zwei leblose Körper lagen da unten, über die die Schlangen hinweg krochen.  
      „Halte dich nicht auf, Hans!" rief Rolf mir zu. Ich eilte weiter. Nach langem Marsch schimmerte uns von fern das Tageslicht entgegen.  
      Als wir aus dem Spalt ins Freie traten, mußte Pongo noch zwei Schlangen, die aus den kleinen Löchern hervorgeschossen kamen, den Garaus machen. Der Felsen mußte von vielen Spalten und kleinen Gängen durchzogen sein, denn die Ausgangslöcher hier mußten mit dem Abgrund in Verbindung stehen.  
      Als wir uns umwandten, stellten wir fest, daß die ganze Bergkuppe eingesunken war. Um den Felsen wieder zu verlassen, mußten wir eine waghalsige Kletterei in der Abenddämmerung unternehmen, denn von dem Pfad war nichts mehr zu sehen. Am Fuße des Teufelsfelsens bemerkten wir, daß die Teufelsfratze verschwunden war.  
      Wir eilten zum alten Kloster zurück, wo wir alles unverändert fanden. Was sollten wir mit den Gefangenen machen? Sie waren Seeräuber, aber wir wollten sie nicht in die Hände der Polizei liefern, da wir keine Detektive waren.    
      Wir beschlossen, sie mit Ausnahme Fu Kangs, der uns so schändlich belogen hatte, freizulassen, was wir am anderen Morgen nach einer ohne Zwischenfall verlaufenen Nacht taten. Sie mußten versprechen, das Land möglichst schnell zu verlassen.  
      Fu Kang ließen wir im Keller eingesperrt, gingen nach Padang-Padjang zurück und gaben auf der Polizeistation unser Erlebnis zu Protokoll. Vielleicht konnte die Polizei mit Hilfe von Militär den verschütteten Schatz heben. Der Kommissar schickte sofort eine Streife aus, die das alte Kloster untersuchen und Fu Kang holen sollte.  
      Des Kommissars Einladung zum Mittagessen leisteten wir gern Folge. Der Mann hatte sich ehrlich gefreut, „so bekannte Leute einmal persönlich kennen zu lernen".  
      Nach dem Essen erzählte er etwas, was sich in Palembang ereignet hatte und unsere Anteilnahme so erregte, daß wir sofort aufbrachen.  
     
      Das Erlebnis in Palembang habe ich geschildert in  
      Band 104:  
      „Zum Tode verurteilt"  
     
     
     
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