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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
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„Sie erschraken so, Herr Roal!"  
    Der Hotelier war wieder ganz ruhig geworden:
      Nein nein! Ich mußte unwillkürlich an etwas denken, als Sie die Namen der beiden Deutschen erwähnten, das mich sehr erschreckte."  
      „An Ihren Bruder, den Seeräuber Solbre?' fragte Rolf brutal.  
      Roal sprang von seinem Sessel auf. „Wer sind Sie, meine Herren?! Welches Geheimnis rühren Sie an? Mein Bruder ist — tot. Ich glaubte und hoffte, daß die Angelegenheit nicht an die Öffentlichkeit kommen würde. Aber etwas scheint doch durchgesickert zu sein. Haben die Herren Torring und Warren geredet? Sie hatten mir fest versprochen, meinen Namen nicht im Zusammenhang mit der Piratenaffäre zu nennen."  
      Rolfs Stimme wurde stahlhart:  
      „Herr Roal, ich will Ihnen etwas sagen. Die Herren Torring und Warren sind von Ihrem Bruder ermordet worden. Sie liegen in der ehemaligen Schatzhöhle Ihres Bruders. Er hat sie gesprengt. Die beiden Deutschen und ihren Begleiter hatte Ihr Bruder in der Höhle gefesselt und hat sie mit in die Luft fliegen lassen. Ihr Bruder aber ist nicht tot, er lebt — und Sie wissen, wo er sich jetzt aufhält."  
      Roal war kreidebleich geworden, er wollte sich von seinem Platze entfernen, aber Rolf drückte ihn in den Sessel zurück.  
      „Woher sollten Sie sonst auch wissen, daß Ihr Bruder in der Höhle verschüttet sei! Die Höhle ist tatsächlich gestern nacht zusammengestürzt. Wenn Sie uns nicht sofort sagen, wo Ihr Bruder ist, benachrichtigen wir die Polizei und lassen Sie verhaften."  
      Als Roal etwas erwidern wollte, klopfte es an der Tür. Rolf rief „Herein!". Durch die geöffnete Tür trat der Chinesenboy vom Piratenschiff.  
      Als Roal ihn sah, blickte er ihn entgeistert an und wollte mit einem raschen Satz die Tür erreichen. Er erreichte sie auch. Aber er konnte den Raum nicht verlassen, denn draußen stand — Pongo. Wenige Sekunden später saß Roal wieder in seinem Sessel. Pongo hatte ihn auf die Arme genommen und zurückgetragen.  
      Der Boy betrachtete ihn sehr genau, dann flüchtete er zu Rolf und flüsterte:  
      »Das ist Masser Solbre, der mich immer so verprügelt hat."  
      „Nein, mein Junge, das ist sein Zwillingsbruder," erwiderte Rolf.  
      Aber der Boy ließ sich nicht beirren. „Der Seeräuber ist es, ich erkenne ihn genau an der kleinen Narbe am rechten Auge, die er bei einem Kampf erhielt, den ich mitmachte. Ich mußte ihm die Wunde verbinden. Außerdem hat er auf dem linken Unterarm ein Zeichen eingebrannt: ,Gs."  
      Ich war starr, aber Rolf lächelte still vor sich hin. Er winkte Pongo, der sofort Roals Ärmel hochstreifte. Deutlich erkannten wir die Tätowierung „Gs".  
      Roal war also der Seeräuber Solbre.  
      Solbre-Roal saß still und stumm in seinem Sessel. Er wagte nicht, sich zu bewegen. Er hatte wohl eingesehen, daß er das Spiel verloren hatte.  
      „Geben Sie jetzt zu, Herr Roal, der Seeräuber Solbre zu sein?" fragte Rolf.  
      Der Piratenkapitän nickte. Er sagte kein Wort. Mehr als die Tatsache wollte er nicht verraten.  
      Pongo mußte Roal-Solbre bewachen. Wir gingen ins Nebenzimmer und legten die Verkleidung ab. Als Torring und Warren betraten wir den Raum wieder, in dem der Pirat saß.  
      Als er sah, wer wir in Wirklichkeit waren, sprang er auf, fluchte und wollte ausreißen, aber es gelang ihm nicht.  
      Rolf ging zum Telefon, ließ sich mit der Polizei verbinden, nannte seinen richtigen Namen und bat, schnell ein Kommando nach dem Hotel Roal zu schicken. Der Kommissar versprach es.  
      „Und wo, Solbre, haben Sie Ihren Bruder gelassen?" fragte Rolf den Seeräuber.  
      Der Pirat würdigte Rolf keiner Antwort. Ruhig ließ er sich abführen, als die Polizisten eintrafen.  
      Mit dem Kommissar durchsuchten wir das ganze Hotel. Der Zimmerkellner Rollert war plötzlich spurlos verschwunden. Der Hotelboy hatte gesehen, wie er eilig durch den Personalausgang das Haus verließ.  
      In einem Keller fand die Polizei die Leiche des Hotelbesitzers Roal, des Zwillingsbruders Solbres. Er war von dem Piraten, seinem eigenen Bruder, ermordet worden, um dessen Rolle in Kota Radja weiterzuspielen.  
      Mit einer Taxe ließen wir uns zum Hotel unseres Freundes, des Holländers Diersch, fahren, wo wir ein paar ruhige Tage verlebten. Die beiden Pantherfelle ließen wir bei ihm zurück, als wir wieder in die Welt hinausfuhren. Diersch versprach, sie uns nachzusenden, wenn wir ihm eine
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