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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
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deutschen Sprache bediente:  
      „Wir wollen über nichts miteinander sprechen, Hans! Es könnte sein, daß wir belauscht werden. Versuche, deine Fesseln zu lockern. Es wird sehr schwer sein, denn wir sind raffiniert gebunden."  
      Stunde um Stunde verging. So sehr die Stricke und Riemen auch in unsere Haut einschnitten, versuchten wir immer wieder, uns zu befreien. Aber es gelang nicht. Auch Pongo machte vergebliche Anstrengungen.  
      Zu sprechen wagten wir nicht. So hing ich meinen eigenen Gedanken nach: welche Todesart hatte Solbre wohl für uns bestimmt? Sicher würde er uns losbinden müssen, um uns in ein besseres Jenseits zu befördern. Dieser Augenblick mußte für unsere Befreiung genutzt werden.  
      Unsere Lage wurde allmählich qualvoll. Das lange Stehen mit gefesselten Beinen strengt sehr an, denn wir konnten nicht einmal das Körpergewicht von einem Fuß auf den anderen verlagern.  
      Plötzlich flammte ein Licht vor uns auf. Ich hatte Solbre nicht kommen hören. Rolf hatte also recht gehabt, daß er sich herein schleichen würde, um uns zu belauschen. Wie lange er schon in der Höhle war, wußte ich nicht. Er zündete die Lampe an und untersuchte zunächst unsere Fesseln. Sein Gesicht war immer noch wütend. Ärgerlich fuhr er Rolf an, als mein Freund ihn nach den abhanden gekommenen Gegenständen fragte:  
      „Halten Sie den Mund! Was geht Sie das an?!" Dann aber schien er doch das Bedürfnis zu haben, darüber zu reden: „Nur Johnny kann es gewesen sein! Er muß die Sachen haben! Leider war ich zu hitzig! Er hat seine Strafe erhalten, aber sein Mund schweigt nun. Wo die Sachen sind, weiß ich immer noch nicht"  
      Rolf meinte ganz ruhig:  
      „Das dürfte doch nicht allzu schwer zu erraten sein!"  
      Solbre horchte auf und fragte schnell:  
      „Wie meinen Sie das, Herr Torring?"  
      „Wie ich es sagte!" antwortete Rolf.  
      Solbre pflanzte sich breitbeinig vor Rolf auf und schrie ihn an:  
      „Wollen Sie damit sagen, daß Sie wissen, wo die Sachen geblieben sind?"  
      „Nein, das wollte ich nicht sagen, Herr Solbre. Wenn ich aber wüßte, wo sich dieser Johnny meist aufgehalten hat traue ich mir zu, sie zu finden."  
      In Solbres Augen stahl sich ein lauernder Ausdruck als er sagte:  
      „Würden Sie nach den Sachen suchen, wenn ich Ihnen sagte wo sich Johnny aufhielt? Würden Sie mir die Sachen auch zurückgeben?"  
      „Dazu müßte ich frei sein, Herr Solbre. Sie wollen uns töten. Ich wüßte nicht welche Veranlassung ich unter diesen Umständen noch hätte, Ihnen einen Gefallen zu tun."  
      „Und wenn ich Sie freiließe? Würden Sie mir dann auf Ehrenwort versprechen die Sachen zu suchen und sie mir zurückzubringen?" fragte der Pirat.  
      „Meine Freiheit allein würde nichts nützen, Herr Solbre. Auch meine Kameraden müßten frei sein."  
      „Nein, nein, das kann nicht in Frage kommen, Herr Torring. Sie wollen entfliehen das ist der ganze Sinn Ihres durchsichtigen Angebotes. Ich werde die Sachen selber suchen, dort, wo Johnny sich meist aufhielt. Beinahe hätte ich mich — gutmütig, wie ich immer bin — von Ihnen überlisten lassen und Ihnen die Freiheit geschenkt. Sie wären schnurstracks nach Kota Radja geeilt und hätten die Polizei auf mich gehetzt. Ich habe mir eine so schöne Todesart für Sie ausgedacht, daß es schade wäre, wenn sie nicht zur Ausführung käme."  
      „Da bin ich aber neugierig, Herr Solbre," lächelte Rolf.  
      Rolfs Ruhe regte den Piraten sichtlich auf. „Sie werden es sogleich sehen, meine Herren!"  
      Bei diesen Worten holte Solbre ein kleines Paket hervor und packte es aus. Wir sahen eine Uhr. Sofort wußte ich, welche Todesart Solbre meinte. Wir sollten bei der Sprengung der Höhle mit vernichtet werden. Die Todesqual sollte darin bestehen, daß wir die Zeiger der Uhr genau verfolgen konnten, also wußten, wann die Höhle in die Luft fliegen würde.  
      Solbre stellte die kleine Uhr auf den Tisch und hantierte an der Batterie herum. Er zog Drähte und verband schließlich die Uhr mit der Sprengstoffkiste. Als er fertig war, erklärte er:  
      „Für Ihren Tod ist alles vorbereitet, meine Herren. Wir haben es jetzt 20 Uhr. Genau um Mitternacht wird die Höhle gesprengt. Unter den Trümmern werden Sie begraben, ein Entrinnen ist ausgeschlossen. Ich lasse Sie jetzt allein und wünsche Ihnen eine gute Reise ins Jenseits. Haben Sie noch einen Wunsch, den ich Ihnen erfüllen
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