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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
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ihn zu begrüßen. Einen Menschen wie ihn findet man selten im Leben!"  
      Rolf erzählte weiter von unseren abenteuerlichen Erlebnissen. Er wurde von Diersch unterbrochen:  
      „Als ich in den Zeitungen davon las, daß es Ihnen gelungen ist, die Tochter des Lords Abednego zu befreien, las ich zum ersten Male von Pongo. Ich wußte aber damals noch nicht, wer das war."  
      Rolf kam langsam auf unser eigentliches Ziel zu sprechen. Er fragte Diersch aus, ob er in letzter Zeit hier ab und zu einen Menschen gesehen habe, auf den die Beschreibung des Piratenhauptmanns Gaston Solbre passen würde. Diersch konnte sich nicht entsinnen.  
      Diesmal war Solbre ja unserer Ansicht nach sofort ins Gebirge geeilt, wo er vielleicht Komplicen hatte.  
      Rolf erzählte nun auch noch unser Erlebnis mit dem Piratenschiff. Diersch hörte gespannt zu. Plötzlich sagte er:  
      „Ich kenne einen Mann, auf den Ihre Beschreibung haargenau passen würde. Er besitzt in Kota Radja ein Hotel und kommt gelegentlich hierher, um einen Tiger zu schießen. Er heißt auch nicht Solbre, sondern Roal."  
      „Besondere Merkmale Solbres können wir Ihnen leider nicht angeben, Herr Diersch. Dazu haben wir seine Bekanntschaft nur zu flüchtig und nicht nahe genug gemacht. Aber wir werden uns Ihren Roal einmal ansehen. Warum sollte es unmöglich sein, daß ein Piratenhauptmann nebenbei auch noch Hotelbesitzer ist?"  
      „Vielleicht bringt Ihnen Pongo genaue Nachrichten über den Verbleib des Piraten mit," meinte Diersch. „Pongo traue ich es zu, daß er schon die 'Schatzhöhle' entdeckt hat, in der Solbre seine Beute versteckt."  
      Rolf wechselte das Thema. Er fragte nach jagdbarem Wild in der Umgebung. Hatte sich wieder einmal ein schwarzer Panther gezeigt?  
      „Sie sind zur rechten Zeit gekommen, Herr Torring," antwortete Diersch sofort. „Seit etwa drei Wochen macht ein Pantherpärchen die Umgebung unsicher. Sie kennen ja das Urwaldgebiet der Umgebung genau. Wo damals Pongo den schwarzen Panther mit dem Speer erlegte, treibt sich auch diesmal das Pärchen herum. Ein paar Jäger haben schon versucht, wenigstens das Männchen zu erlegen — es ist ihnen nicht gelungen."  
      „Rolf, wollen wir gleich losziehen?" fragte ich. Das Jagdfieber hatte mich gepackt.  
      Rolf lachte über meinen Eifer.  
      „Dann müßten wir uns sehr beeilen, Hans. Der Weg bis zu der angegebenen Stelle beträgt gut anderthalb Stunden, und in vier Stunden ist es dunkel."  
      „Da bleiben uns zwei volle Stunden für die Jagd, Rolf," rechnete ich aus.  
      Rolf war sofort einverstanden. Wir holten unsere Büchsen von den Zimmern und marschierten los. Diersch wollte auf uns mit dem Abendessen warten.  
      Nachdem wir die sumpfigen Niederungen des Atjeh-Flusses eine halbe Stunde lang durchquert hatten, gelangten wir an den Rand des Urwaldgürtels. Die Stelle, wo das Pantherpärchen hausen sollte, lag noch eine Stunde entfernt, in unmittelbarer Nähe des Vulkans Sejawa djanten.  
      Rüstig schritten wir aus und kamen an die Lichtung, auf der wir Pongo zum ersten Male gesehen hatten.  
      Weiter wollten wir nicht in den Urwald eindringen. Vielleicht tauchten die Panther hier auf. Wir warteten geduldig, aber vergeblich. Meine Gedanken kehrten in die Vergangenheit zurück. Die Umgebung verführte mich dazu, noch einmal die Szene heraufsteigen zu lassen, die wir damals hier erlebt hatten, als wir zum ersten Male Pongos Urwaldschrei vernahmen, den wir uns zunächst nicht erklären konnten. Dann war ein Tapir erschienen, und ein wenig später .. .  
      „Achtung, Hans!" flüsterte mir Rolf in dem Augenblicke zu.  
      Auch ich hörte das vorsichtige Brechen von Zweigen und nahm gleich Rolf die Büchse hoch.  
      Durch das Gebüsch schob sich Sekunden später ein großer Tapir, der am Widerrist etwa anderthalb Meter maß. Langsam überquerte er, den Rüssel hin-und herpendelnd, die Lichtung.  
      Der Tapir ist das beliebteste Jagdwild des Panthers. So war es durchaus möglich, daß wir Glück hatten und einen der beiden Panther heute noch zu Gesicht bekamen.  
      Der Schabrackentapir vermutete nichts Arges. Das Gras der Lichtung schmeckte ihm. Ab und zu hob er mit dem Rüssel eine herabgefallene Baumfrucht auf oder brach die Rinde junger Bäume ab, die für ihn einen Leckerbissen bedeutet. Die Malayen nennen den Schabrackentapir übrigens „Saladang".  
      „Fast genau wie damals," mußte ich denken. Es fehlte nur noch,
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