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Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
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entfernte sich von Pongo. Ich nahm an, daß er, als er sich duckte, sofort wieder zum Sprunge ansetzen würde, aber er blieb liegen. Ein paarmal zuckte er heftig zusammen.  
      „Ist er tot?" fragte ich leise.  
      „Nicht tot," antwortete Pongo. „Panther bald wieder zu sich kommen. Pongo sich beeilen müssen."  
      Nach diesen Worten warf Pongo sich nach vorn und wäre fast durch den ganzen Höhlenkessel geflogen. Er hatte den eingemauerten Ring mit der Krampe herausgerissen.  
      Da regte sich auch der Panther. Immer noch jaulend sprang er schnell auf und warf Pongo, der sich hinter den Tisch flüchtete, funkelnde Blicke zu. Dann duckte er sich und sprang mitten durch den Raum auf Pongo zu, der sich duckte und zur Seite warf. Als der Panther auf den Boden aufstieß, heulte er wieder schmerzvoll auf: Pongo mußte ihn also erheblich verletzt haben.  
      Des Panthers Angriffswille steigerte sich. Sofort sprang er wieder auf, schnellte herum und suchte seinen Gegner, suchte Pongo.  
      Unser schwarzer Freund trug immer noch die Hände zusammengebunden auf dem Rücken. Er griff, rückwärts an den Tisch herantretend, nach einem dort liegenden Messer und bearbeitete seine Fesseln.  
      Als die Raubkatze wieder einen vergeblichen Sprung auf Pongo ausgeführt hatte, konnte der Riese die Fesseln abschütteln. Obwohl unsere Lage außerordentlich gefährlich war, nickte er uns freudestrahlend zu.  
      Der Panther schien starke Schmerzen zu haben, denn er verzichtete vorläufig auf einen neuen Sprung gegen Pongo. Dagegen schien er große Lust zu haben, uns anzugreifen. Als er bei mir vorbeikam, mußte ich wohl unwillkürlich etwas zusammengezuckt sein, denn mit einem Male stand das Tier, sich auf den Hinterbeinen zur vollen Größe aufrichtend, unmittelbar vor mir und legte mir schon die Pranken unsanft auf die Schultern. Deutlich spürte ich, wie die Krallen in mein Fleisch eindrangen. Ich glaubte mein Ende nahe.  
      Da sprang Pongo von hinten auf den Panther zu, ergriff ihn unter den Schulterblättern, und ehe er wußte, wie ihm geschah, riß er ihn wie einen Spielball zur Seite und warf ihn in die Höhle hinein. Krachend flog das Tier gegen eine Wand des Höhlenkessels. Wieder heulte die Katze wütend auf und riß sich in die Höhe, aber Pongo war schneller: er nahm rasch seinen langen Dolch vom Tisch, und als der Panther noch einmal einen Sprung versuchte, stieß Pongo ihm die scharfe Waffe in den Leib.  
      Der Stich war nicht sofort tödlich. Ein letztes Mal versuchte der Panther, sich zu erheben. Da erfaßte Pongo ihn von hinten am Genick und warf ihn auf den Rücken. Wild schlug das Tier mit den Pranken um sich. Pongo wich geschickt aus und stieß noch zweimal seinen Dolch in die Herzgegend der Raubkatze. Dann lag der Panther still.  
      Gespannt hatten wir den Kampf verfolgt. Pongo gönnte sich keine Pause. Er eilte zu uns und durchschnitt unsere Fesseln. Wir drückten ihm dankerfüllt stumm die Hand.  
      Rolf setzte sofort die Uhr außer Tätigkeit und entfernte die neu von Solbre gezogenen Drähte zur Dynamitkiste.  
      Wir hätten sofort die Höhle verlassen können, aber Pongo wollte das Pantherfell mitnehmen. Er machte sich gleich mit Eifer an die Arbeit, während wir schon die Höhle verließen, um unser Gepäck, die Büchsen und die Geheimsachen Solbres zu holen. Mit Mühe gelang es uns, den Felsblock zu bewegen, den Pongo spielend bewältigt hatte.  
      Am Eingang der Höhle warteten wir auf Pongo. Dabei kam mir ein Gedanke:  
      „Wäre es nicht besser, Rolf, die Uhr wieder in Gang zu setzen, die von uns zerschnittenen und von Solbre neu gelegten Drähte wieder zu ziehen und den Felsen einstürzen zu lassen? Wenn Solbre nach hier zurückkommen sollte, muß er annehmen, daß wir in der Höhle ums Leben gekommen sind, ohne es kontrollieren zu können."  
      „Ein guter Einfall, Hans! Hoffentlich kommt in der Zwischenzeit niemand in die Nähe und nimmt durch die Explosion Schaden. Ich werde die Uhr so stellen, daß sie sehr bald die Sprengung auslöst."  
      Bald kam Pongo mit dem Pantherfell aus der Höhle. Rolf wollte allein noch einmal in die Höhle gehen, während Pongo und ich den Heimweg antreten sollten. Mein Freund wollte nur schnell die kleine Höllenmaschine wieder in Gang bringen und uns dann nachkommen.  
      Das geschah. In Kürze war Rolf wieder bei uns. Wir beschleunigten das Tempo, so sehr wir konnten, denn jeden Augenblick mußte die Sprengung erfolgen.
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