Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther

Titel: Rolf Torring 100 - Der schwarze Panther
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
den Busch klopfen."  
      „Das will ich heute abend tun, Hans. Da muß der kleine Piratenboy dabei sein. Vielleicht kennt Roal ihn. dadurch verrät er sich eventuell."  
      Zwei Stunden vor dem Abendessen schlüpfte Pongo zu uns ins Zimmer.  
      „Massers, Pongo entdecken, Roal schlechter Mensch, Freund von Kellner sein."  
      „Woher weißt du das, Pongo?" fragte Rolf verwundert.  
      Pongo beobachten, Kellner im Zimmer von Roal sein, mit ihm vertraut sprechen, Zigaretten rauchen und Wein trinken."  
      „Hast du etwas von ihrem Gespräch aufschnappen können, Pongo?"  
      „Pongo nur herausgehört, daß Masser Roal heute abend etwas unternehmen wollen."  
      Da hatten wir es! Roal schien doch nicht der zu sein für den wir ihn gehalten hatten. Sicher machte er mit seinem Bruder gemeinsame Sache. Aber wie sollten wir das herausbekommen und auch beweisen können? Wenn wir erst einmal Solbre dingfest gemacht hatten, konnten wir vielleicht auch gegen Roal vorgehen.  
      Pongo verließ uns so heimlich wieder, wie er gekommen war. Wir vertieften uns bis zum Abendessen noch einmal in Solbres Notizbuch. Auf der letzten Seiten wurde der Ort in rätselhaften Angaben geschildert, nach dem die Schatzkiste gebracht werden sollte.  
      Wörtlich hieß es da:  
      Dort oben, wo der Teufel sein Gesicht dem Fremden zeigt, liegt mein Reich. Ergreife ein Horn des Teufels, und du kannst zu mir kommen. Pa-pa, so ruft das Kind nach seinem Vater. Das Wort soll auch mir als Richtung dienen. In der Nähe von Pa-pa liegt der Teufel am Wege. Ihn erreichst du, wenn du an der Stelle stehst, wenn am alten Kloster um Mitternacht bei Mondschein der Drache hervorgekrochen kommt und dir den Weg weist ..."  
      „Eine verrückte Ortsangabe, Rolf. Da werde ich nicht draus schlau!"  
      „Das sage nicht, Hans! Ich habe die ganze Zeit schon über der Lösung des Rätsels gegrübelt. Pa-pa ist auffallend geschrieben! Mit Bindestrich! Auf den Bindestrich kommt es hier an! Er ist von Bedeutung wie bei Padang-Padjang."  
      „Bravo, Rolf! Um einen anderen Ort kann es sich gar nicht handeln. Jetzt wissen wir also schon den rätselhaft verschlüsselten Ort, nach dem die Kiste gebracht werden soll. Den Teufel zu finden, dessen Horn ergriffen werden soll, muß weit schwerer sein."  
      „Den Teufel und sein Horn können wir nur an Ort und Stelle finden. Ich nehme an, daß ein Felsen die Gestalt eines Teufelshornes hat. Felsen muß es dort geben, weil Solbre seinen Piratenschatz sicher wieder in einer Höhle verbergen wird."  
      Der Gong, der zur Abendtafel rief, hallte melodisch durch das Hotel. Wir gingen langsam in die Halle hinunter und setzten uns im Speisesaal an den für uns reservierten Tisch. Pongo saß drei Tische von uns entfernt und benahm sich wie ein Grandseigneur.  
      Nach dem Essen trat Roal an unseren Tisch und erzählte, daß es ihm gelungen sei, einen guten Führer für das Urwaldgebiet um den Vulkan zu finden, einen Mann, der schon oft Tigerjagden mitgemacht hätte. Er werde uns morgen ganz zeitig abholen, wenn es uns recht sei.  
      Rolf schien sich zu freuen und begann, von der Tigerjagd zu schwärmen. Mit keiner Silbe wurde das Thema vom Mittag berührt. Als wir uns auf unsere Zimmer zurückziehen wollten, fragte Rolf den Hotelier höflich, ob er sich erlauben dürfte, ihn bei uns noch zu einer Flasche Wein einzuladen.  
      Roal sagte mit Freuden zu und gab einem Kellner den Auftrag, Wein auf unser Zimmer zu bringen. Er wählte selbst eine exquisite Marke aus, die er uns bestens empfehlen könne.  
      Inzwischen war es 20.30 Uhr geworden. Wir konnten damit rechnen, daß unser Chinesenboy bald eintreffen würde.  
      Auf unserem Zimmer wurden die Gespräche fortgesetzt. Mit der Lebhaftigkeit eines Südlanders schilderte Roal, wie es ihm einmal gelungen sei, innerhalb einer halben Stunde zwei Tiger zur Strecke zu bringen.  
      Plötzlich fragte Rolf unvermittelt: „Kennen Sie schon meine deutschen Freunde, die Herren Torring und Warren? Sie wollten auch nach Kota Radja kommen."  
      Nie werde ich das erschrockene Gesicht Roals vergessen als er so plötzlich vor diese Frage gestellt wurde, die er gar nicht erwartet hatte. Stotternd brachte er endlich hervor:  
      Ich habe die Herren vor zwei Tagen kennen gelernt. Wenn ich nicht irre, wollten sie auch nach dem Urwaldgürtel, in dem Sie jagen wollen."  
      „Habe ich mit meiner Frage an etwas Unangenehmes gerührt?" fragte Rolf.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher