Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 098 - Indische Märchen

Rolf Torring 098 - Indische Märchen

Titel: Rolf Torring 098 - Indische Märchen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
etliche angeschmutzte Briefe, die Rolf in seine Tasche steckte.  
      Vom anderen Raum her rief Balling. Er war damit beschäftigt, an der Tür nach draußen zu rütteln.  
      Ich spürte einen brandigen Geruch. Ein Prasseln von der Decke her gab uns allen die Gewißheit, daß der Inder die Hütte, in die er uns eingeschlossen hatte, in Brand gesteckt hatte.  
      Pongo warf sich mit aller Kraft gegen die Tür. Er wurde wie ein Tennisball zurückgeschleudert. Die Tür hatte sich etwas gebogen, war aber sofort in ihre alte Lage zurück geschnellt.  
      Ein zweites Mal versuchte Pongo es. Das gleiche Ergebnis. Guter Rat war teuer. An dem ausgedörrten Holz fanden die Flammen reiche Nahrung. Im Nu brannte das ganze Dach. Der Raum füllte sich schnell mit dickem Qualm, der uns den Atem benahm. Das Fenster war so klein, daß ein Mensch sich nicht hindurchzwängen konnte.  
      Pongo sah sich im Raume um. Er fand einen Felsblock, der dem Inder als Sitzgelegenheit gedient haben mochte. Er hob ihn empor und schleuderte ihn gegen die Außenwand der Hütte.  
      Ein Krachen und Splittern. Das Felsstück schuf eine Öffnung ins Freie. Pongo vergrößerte die Öffnung, so daß wir hindurch schlüpfen konnten.  
      Die brennende Hütte erleuchtete ringsum den Wald taghell. Von dem alten Inder war nichts mehr zu sehen.  
      Wir ließen die Hütte brennen und machten uns eilig auf den Rückweg, der sich in der Dunkelheit schwieriger als bei Tage gestaltete.  
      Pongo schritt wieder voran, er hatte die Taschenlampe eingeschaltet. Wieder mußte er mehrmals Schlangen von den Bäumen herunter schlagen. Ich wunderte mich im stillen, wie James Sullbareck den Weg allein zurückgelegt hatte, ohne daß ihm etwas geschehen war.  
      Gegen 22 Uhr langten wir in unserem Hotel an. Wir betraten es einzeln. Im großen Saale saß James Sullbareck und sah gelangweilt den tanzenden Paaren zu.  
     
     
     
     
      5. Kapitel Zur rechten Zeit  
     
      In unserem Zimmer meinte Rolf zu mir:  
      „Hättest du Lust, Hans, James Sullbareck heute noch kennen zu lernen? Ich möchte ihm gern eine unruhige Nacht bereiten. Viel kann nicht mehr passieren, da wir das Gegenmittel besitzen."  
      Ich stimmte zu:  
      „Balling wird mit von der Partie sein wollen. Ich sage ihm Bescheid und ziehe mich rasch um."  
      Balling war Feuer und Flamme für den Plan. Er wollte als erster hinuntergehen, sich an den Tisch von James Sullbareck setzen und uns, wenn wir kommen würden, als alte Bekannte begrüßen und an seinen Tisch bitten.  
      Rolf war einverstanden. Eine Viertelstunde nach Balling gingen wir hinunter. Am Eingang des Saales blieben wir suchend stehen. Balling winkte uns, wir traten an seinen Tisch. James Sullbareck sah uns gespannt entgegen.  
      Am Tisch bat Balling den Engländer, daß wir mit Platz nehmen dürften. James Sullbareck willigte ein. Balling stellte uns vor.  
      Lächelnd meinte Rolf:  
      „Eigentlich wollten wir unerkannt bleiben, aber es schadet nichts."  
      Bald waren wir zu viert in lebhafter Unterhaltung. James Sullbareck fragte nach unseren letzten Abenteuern und meinte, ob wir auch hier „einer Sache" auf der Spur wären.  
      Rolf lächelte. Ein kleines, völlig harmloses Abenteuer hätten wir gehabt. Mitten im Urwald hätten wir ein Märchenschloß entdeckt. Dort wären wir bei Fürst Ralingo einige Tage als Gefangene festgehalten worden. Maha sei noch dort. Deshalb müßten wir dem Palast noch einmal einen Besuch abstatten.  
      Ein Schatten huschte über Sullbarecks Gesicht, der aber rasch verschwand. Er sagte:  
      „Ein Zufall will es, daß wir das gleiche Ziel haben. Ich habe viel von dem Fürsten gehört und will ihm einen Besuch machen."  
      „Dann könnten wir zusammen gehen!" schlug Rolf vor. , ,  
      James Sullbareck schien das nicht angenehm zu sein.  
      „Ich weiß nicht, meine Herren, ob wir das tun dürfen. Ich habe mich für morgen anmelden lassen. Ich könnte keine Garantie dafür übernehmen, daß der Fürst sich freuen würde, wenn ich ihm Bekannte mitbringe, die seine Gefangenen waren."  
      „Richtig, Lord James! Ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag. Sie gehen morgen zum Palast und geben uns übermorgen Nachricht, ob wir dem Fürsten unseren Besuch machen dürfen. Uns liegt sehr viel daran, ein Geheimnis aufzuklären."  
      Wieder zuckte es in Lord James' Gesicht, aber ruhig antwortete er:  
      Ich bin bis übermorgen zurück und werde Ihnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher