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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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Vielleicht kommen da in den Bergen Führer der einzelnen Landschaften zu Beratungen zusammen. Hoffentlich fällt uns genug Material in die Hände, um die Schuldigen gebührend zu bestrafen."  
      „Ich habe ein paar Schriftstücke gefunden und sie gut versteckt, Herr Oberst. Bei mir behalten wollte ich sie nicht, da wir uns noch nicht auf dem Rückwege befanden. Wie gut meine Vorsicht war, haben Sie aus meinem Bericht entnehmen können."  
      „Am besten wird es sein, Herr Torring, wenn ich meine Leute heimlich zusammenrufe, damit sie einzeln die Stadt verlassen, höchstens zu zweit, um nicht aufzufallen. Glauben Sie, daß wir Militär brauchen?"  
      „Es kommt darauf an, Herr Oberst, wieviel Leute Sie zur Verfügung haben. Meiner Schätzung nach haben wir es mit etwa dreißig Mann zu tun."  
      „Soviel Leute kann ich im Augenblick nicht aufbringen. Da müßten wir uns schon mit dem Kommandeur von Surat in Verbindung setzen. Ich will gleich mit ihm telefonieren, daß er mich so schnell wie möglich empfängt oder einmal hier vorbeikommt."  
      Oberst Longfield hatte Glück. Der Kommandeur war sofort zu sprechen. Er versprach, gleich zu kommen. Lange brauchten wir nicht zu warten. Der Oberst stellte uns vor. Herzlich begrüßte uns der Kommandeur. Er war ein Mann von dreiundvierzig Jahren, hatte eine mittlere Statur und ein äußerst gutmütiges Aussehen.  
      „Ich freue mich, die Bekanntschaft der Herren zu machen. Ihre Abenteuer habe ich stets mit Spannung gelesen. Es war schon immer mein Wunsch, mit Ihnen einmal zusammenzutreffen. Allerdings im Guten," setzte er lächelnd hinzu.  
      Wir erwiderten die Begrüßung ebenso herzlich. Und als Oberst Longfield ihn mit dem Zweck unseres Hierseins vertraut machte, war er sofort Feuer und Flamme, daß er einmal mit uns zusammenarbeiten konnte.  
      „Ich werde mit einer Kompanie von hundertzwanzig Mann die Berge umstellen. Da entkommt keine Maus. In der Kaserne werde ich Übung mit Fußmarsch ansetzen lassen. Es braucht niemand zu wissen, wohin es geht."  
      „Wann können Sie ausrücken, Herr Major?"  
      „In einer Stunde! Wenn es sein muß, in vierzig Minuten. Gestatten Sie, daß ich Ihr Telefon benutze, Herr Oberst. Dann ist bei meiner Ankunft in der Kaserne alles schon vorbereitet."  
      Nach dem Telefongespräch verabschiedete er sich bald, nachdem er vorher noch mit Rolf Einzelheiten des Einsatzes besprochen hatte.  
      Unser Aufenthalt in dem Hause des Obersten hatte kaum länger als eine Stunde gedauert. Oberst Longfield hatte seine Leute, so weit sie verfügbar waren, bereits einzeln oder zu zweit aus der Stadt geschickt und Ihnen einen Treffpunkt genannt, wo sie warten sollten. Es waren immerhin auch zwanzig Mann. Dazu kamen die Soldaten. Diesmal zogen wir mit einer kleinen Kriegsmacht aus. Es galt ja, für spätere Zeit viel Blutvergießen zu verhüten.  
     
     
     
     
      4. Kapitel Pongos List  
     
      18.30 Uhr waren wir zur Stelle. Oberst Longfield hatte sich uns angeschlossen. Jetzt hielten wir noch einmal einen kurzen Kriegsrat ab.  
      Rolf und ich sollten den Weg, den wir in der Nacht gegangen waren, benutzen. Oberst Longfield wollte uns im Abstand von achtzig Metern mit zehn Beamten folgen. Sein Sohn sollte den Weg wählen, den wir nach Surat zurück gegangen waren, um den Gegnern den Rückweg abzuschneiden. Auch er hatte zehn Polizisten bei sich. Der Major wollte die Berge im Kreis umstellen und behielt sich zehn Mann in Reserve.  
      Wir zögerten nicht lange. Rolf und ich schritten durch die Schlucht, dem verrufenen Felspfad zu. Oberst Longfield hatte uns mit Waffen ausgestattet, aber wir ließen sie in der Hüfttasche stecken, da wir uns auf Pongo verlassen konnten, wenn — ihn die Gegner nicht inzwischen entdeckt hatten.  
      Vorsichtig näherten wir uns der Stelle, wo der „Todesbote" stets gewartet hatte. Ob er jetzt auch da sein würde? Oder hatte Pongo seinen Posten übernommen?  
      Als wir die Stelle erreichten, war nichts zu sehen. Sollten wir ohne weiteres vorgehen? Oder sollten wir auf ein Zeichen Pongos warten?  
      Auf jeden Fall mußten wir uns beeilen, da es bald finster werden würde. Die Dunkelheit mußte unser Unternehmen erschweren. Bekanntlich tritt die Nacht in den Tropen sehr schnell ein. Einen Übergang wie die lange Dämmerung der gemäßigten Zone kennt man fast nicht.  
      Rolf ging langsam und vorsichtig den Felspfad hinan. Ich folgte etwas seitwärts, um ihn nicht zu
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