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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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      1. Kapitel Wir werden verhaftet  
     
    Kurz vor unserer Abreise aus Palitana hatte Rolf einen eigenartigen Brief erhalten. Die Art, wie er uns zugestellt wurde, war ebenso geheimnisvoll wie der Text, den er enthielt.
      Wir wollten am nächsten Tag abreisen, und zwar hatten wir die Absicht, einen Dampfer nach Bombay zu benutzen. Als wir uns abends zur Ruhe begaben und Rolf seinen Anzug auszog, hielt er plötzlich inne und schaute mich erstaunt an. Aus der Seitentasche seines leichten Jacketts zog er einen Brief hervor, den er verwundert von allen Seiten betrachtete.  
      Ich war zu ihm getreten, da ich sofort etwas Außergewöhnliches vermutete.  
      „Von wem ist das Schreiben, Rolf? Wie hast du es erhalten?" fragte ich voller Spannung.  
      „Ja, wenn ich das selbst wüßte, Hans! Den Brief muß mir jemand heimlich in die Seitentasche gesteckt haben."  
      „Sieh schnell nach, was drin steht! Sicher steckt eine Teufelei dahinter. Durch die Hilfe, die wir der Regierung in vielen Fällen geleistet haben, sind uns in nationalen Kreisen eine viel zu große Menge Feinde entstanden."  
      Rolf erwiderte nichts. Nachdenklich betrachtete er noch immer den Briefumschlag von allen Seiten, roch sogar daran, aber als er nur feststellen konnte, daß der Umschlag sehr schmutzig war, öffnete er das Schreiben vorsichtig.  
      Ich schaute ihm über die Schulter und las gleichzeitig mit Rolf den merkwürdigen Brieftext:  
      „Sehr geehrter Herr Torring,  
      wenn Sie ein neues, sehr interessantes Abenteuer erleben wollen, dann benutzen Sie, wie Sie es sich vorgenommen haben, den Dampfer nach Bombay. Aber als Inder verkleidet! Ich, der Schreiber dieser Zeilen, werde mich rechtzeitig melden. Da es sich um einen sehr gefährlichen Fall handelt, muß ich sehr vorsichtig sein, um meine Gegner nicht auf Sie aufmerksam zu machen. Reisen Sie als einfache Inder nach Bombay! Alles Weitere erfahren Sie später. Aus gewissen Gründen kann ich den Brief nicht mit meinem Namen unterzeichnen, sonst hätte ich Sie auch persönlich aufgesucht. Bitte, helfen Sie einem verzweifelten Vater! ..."  
      Ich schaute Rolf fragend von der Seite an. Sollte uns der Brief in eine neue Falle locken?  
      „Wir werden als Inder fahren," sagte Rolf mit großer Bestimmtheit. „Aber wie machen wir es mit Pongo und Maha?"  
      Ich machte ein recht zweifelndes Gesicht und sagte:  
      „Hältst du den Brief für ehrlich?"  
      „Ob wir im Tropenanzug oder als Inder fahren, Hans, bleibt sich gleich. Auf dem Dampfer fürchte ich keinen Überfall. Wir müssen von hier sehr vorsichtig verschwinden, damit niemand weiß, wohin wir gegangen sind. Ich glaube, daß der Absender des Briefes genau weiß, was er tut. Und ich bin neugierig, wie er sich bemerkbar machen wird."  
      „Na, Rolf, ich werde die Empfindung nicht los, daß wir hier mit offenen Augen in eine Gefahr hineinschlittern. Wenn du aber eine Verkleidung für richtig hältst, wäre es wohl am besten, wenn wir uns heute noch durch Pongo die indischen Gewänder besorgen ließen. Er könnte auch als Inder fahren und Maha in einer Kiste mitnehmen."  
      „Das ist ein guter Gedanke, Hans. Ich werde Pongo sofort Bescheid sagen. Wenn wir die Gewänder haben, verschwinden wir in der Nacht heimlich; und niemand weiß, wo wir geblieben sind."  
      Leise verließ Rolf unser Zimmer. Ich wartete gespannt auf seine Rückkehr. Dabei überlegte ich nochmals, wer den Brief geschrieben haben und wie er in Rolfs Jackettasche gekommen sein könnte.  
      Nach wenigen Minuten war Rolf zurück. Vorsichtig schloß er die Fenster und zog die Vorhänge zu. Dann schaltete er das Licht aus, setzte sich in die Nähe des Fensters und gab mir einen Wink, das gleiche zu tun. Hier unterhielten wir uns leise.  
      „Pongo will versuchen, die Gewänder aufzutreiben, obwohl es Abend ist. Hoffentlich gelingt es ihm!"  
      „Wenn Pongo den Versuch macht, können wir bestimmt annehmen, daß wir die Kleider in kurzer Zeit haben. Hoffentlich kann er auch eine Kiste für Maha beschaffen."  
      „Die hat er schon, Hans! Er braucht sie nur aus dem Keller dieses Hauses zu holen. Dort soll eine ziemlich große Kiste stehen, in der wir auch noch unser Gepäck und unsere Gewehre verstauen können."  
      „Die Pistolen stecke ich aber zu mir," meinte ich. „Selbstverständlich!" nickte Rolf. „Und wann wollen wir von hier verschwinden?" fragte ich.  
      „Gleich nach
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