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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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hindern, falls er zurückspringen mußte. Wir hatten die Biegung des Pfades fast erreicht, als der Krieger wieder hervortrat und einen Stoß nach Rolf ausführte. Der sprang geschickt zurück. Jetzt griff der Inder mich an. Dabei stieß er heftige Verwünschungen aus. Wir eilten in Deckung zurück, und als der Krieger Anstalten machte, uns zu folgen, zogen wir die Pistolen.  
      „Auf die Handgelenke halten!" flüsterte Rolf mir zu. Da krachten auch schon die Schüsse aus unseren Waffen.  
      Der Inder machte aufschreiend kehrt und verschwand hinter den Felsen.  
      „Jetzt wird er uns mit dem Schwert kaum noch angreifen können," sagte Rolf leise. „Wollen wir stürmen?"  
      Ehe ich antworten konnte, kam Oberst Longfield mit seinen Leuten herbeigeeilt. Er hatte die Schüsse gehört und glaubte uns in Gefahr. Als er uns unversehrt stehen sah, fragte er verwundert:  
      „Nanu, meine Herren, was ist vorgefallen?"  
      „Wir haben die Hauptperson der zu erobernden Festung, wenn man das Bild gebrauchen darf, verletzt und fragten uns gerade, ob wir zum Sturmangriff übergehen wollen."  
      Rolf hatte keine Zeit mehr, ein paar warnende Worte zu äußern, da kommandierte Longfield schon: "Vorwärts, Leute!"  
      Die Polizisten eilten den Pfad hinauf, prallten aber zurück, als ihnen der Inder plötzlich entgegentrat.  
      Wahrscheinlich hätte es ein paar Opfer gegeben, wenn Rolf die Gefahr nicht vorausgesehen hätte und die Pistole schon im Anschlag hatte. Wir schossen fast gleichzeitig, ich auf die Handgelenke, Rolf auf das kurze Schwert. Rolf traf, das Schwert flog in weitem Bogen gegen das Gestein.  
      Wieder verschwand der Inder hinter der Felswand. Jetzt stürmten auch wir den Pfad hinauf. Die Polizisten standen ratlos neben der Felswand. Den Krieger hatte die Erde verschluckt. Wir wußten ja, wo wir ihn finden würden, und warteten, bis Oberst Longfield herangekommen war.  
      Die Leute steckten die Fackeln an, die sie mitgenommen hatten. Rolf ging zu dem Felsblock, unter dem er die Papiere verborgen hatte, hob ihn hoch und steckte die Dokumente in seine Tasche.  
      Der Oberst hatte es gesehen und wollte wissen, worum es sich handelte. Rolf winkte ab, da hierzu jetzt keine Zeit wäre. Wir durften dem Gegner keine Atempause gönnen.  
      Nacheinander verschwanden wir in dem Gang, den die Polizisten kaum entdeckt hätten. Drei blieben als Wache zurück und erhielten Anweisung, sofort zu schießen, falls sich ein Unbekannter nahen und verdächtig benehmen sollte.  
      Rolf hatte die Führung in dem langsam abfallenden Gang übernommen. In vielen Windungen ging es vorwärts. Ohne Zwischenfall kamen wir weiter. Ob sich die Gegner verzogen hatten? Aber sie konnten nicht entfliehen, denn wie Pongo uns versichert hatte, gab es außer diesem nur noch den anderen Ausgang, durch den jetzt der Inspektor vordrang.  
      Plötzlich krachten vor uns einige Schüsse. Die Kugeln pfiffen uns knapp an den Ohren vorbei. Wir standen im Hellen und boten eine gute Zielscheibe. Schnell eilten wir zur nächsten Biegung zurück, wo Rolf befahl, die Fackeln zu löschen.  
      „Was gibt es da vorn?" fragte Oberst Longfield, der mit seinen Leuten etwas zurückgeblieben war.  
      „Der Gegner hat uns mit einem Salutschuß empfangen," lachte Rolf. „Bleiben Sie bitte hier zurück! Ich werde mit meinem Freund vor schleichen. Erst wenn wir rufen, folgen Sie uns bitte, so schnell es möglich ist."  
      Rolf verschwand schon um die Ecke, ohne eine Antwort abzuwarten. Ich folgte ihm nach. Jedes Geräusch vermeidend schlichen wir vor und blieben lauschend liegen. Tiefe Finsternis umgab uns. Weder vor noch hinter uns war etwas zu erkennen. Kein Laut war zu hören.  
      Wo mochte Pongo in diesem Augenblicke stecken? Sollte er in die Gewalt unserer Gegner gefallen sein? Sonst hätte er sich doch bestimmt schon gemeldet.  
      Wir schoben uns noch etwas vor und lauschten wieder. Vorbeikommen konnte niemand an uns. Dazu lagen wir zu dicht beieinander. In der rechten Hand hielten wir die Pistole, während die linke den Boden vor uns absuchte. Plötzlich zuckte ich erschrocken zusammen: eine Hand hatte die meine berührt. Schon wollte mein Zeigefinger den Abzug der Pistole durchkrümmen, da hörte ich die geflüsterten Worte:  
      „Massers ruhig sein! Pongo hier."  
      Auch Rolf hatte den leisen Zuruf gehört Dann sagte Pongo noch ein Wort: "Zurück!"  
      Wie wir gekommen waren, schlichen wir zurück,
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