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Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote

Titel: Rolf Torring 089 - Der Todes-Bote
Autoren: Hans Warren
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wir, seitdem er die Bomben geworfen hatte, noch nicht gesehen hatten. Sollte er zum „Todesboten" gegangen sein? Wir wußten leider nicht, wo sich die Seitenhöhle befand. Sicher würde er den Krieger in der Rüstung gleich mitbringen.  
      Es dauerte lange bis Pongo erschien. Er brachte eine enttäuschende Meldung mit: der große Inder war entflohen. Jetzt mußten wir sehen, wie wir ihn wiederfinden konnten.  
      Wer eine Gasmaske hatte, schloß sich Pongo an. Unter seiner Führung machten wir uns auf die Suche. Aber Stunde auf Stunde verging, ohne daß der Inder in der afghanischen Rüstung gefunden wurde.  
      Die Soldaten behaupteten, daß er durch ihre Kette nicht durchgebrochen sein könnte. Gegen Morgen gaben wir enttäuscht die Suche auf. Der „Todesbote" war entflohen!  
      Als sich Oberst Longfield die Gefangenen vorführen ließ, bemerkte er viele bekannte Gesichter. Sie gehörten meist höheren Kasten an. Der Oberst bat den Major, die Männer mit Soldatendeckung in die Residenz überführen zu lassen, da sie ihm in Surat nicht sicher genug seien.  
      Am Vormittag fragte Oberst Longfield beim Frühstück Rolf:  
      „Wer ist nun eigentlich der Anstifter der Verschwörung gegen die britische Regierung, Herr Torring?"  
      „Ich möchte keinen Verdacht aussprechen, ehe ich es dem Manne nicht beweisen kann," sagte Rolf. "Wenn Sie erlauben, bleiben wir noch eine Woche bei Ihnen. Wenn wir abreisen, werde ich Ihnen das Oberhaupt der Verschwörung und den 'Todesboten' zeigen. Ich glaube mit Bestimmtheit schon jetzt sagen zu können, daß es die gleiche Person ist."  
      Oberst Longfield sah Rolf erstaunt an, dann schien ihm plötzlich etwas einzufallen.  
      „Sie haben mir die Papiere noch gar nicht gezeigt die Sie unter dem Felsblock versteckt hatten, Herr Torring."  
      „Ich würde sie Ihnen gern jetzt schon zeigen, Herr Oberst, ich befürchte nur, daß Sie dann etwas unternehmen, das uns schwerer zum Ziel kommen läßt. Im Interesse der Sache bitte ich Sie, uns die weiteren Ermittlungen zu überlassen. Ich hoffe, Ihnen den 'Todesboten' in Kürze übergeben zu können."  
      „Ich komme Ihrer Bitte gern nach, Herr Torring. Ohne Sie hätte ich meinen Sohn schwerlich wiedergesehen. Soweit ich Sie unterstützen kann, will ich es gern tun. Wenn Sie noch einen Wunsch haben, äußern Sie ihn bitte!"  
      Rolf sann eine Weile vor sich hin, dann fragte er:  
      „Haben Sie in Surat persönliche Feinde, Herr Oberst?"  
      „Das könnte ich eigentlich nicht behaupten. Ich bin nur nach den Morden verschiedentlich angegriffen worden, weil man mir vorwarf, daß ich die Ermittlungen nicht ernsthaft genug betrieben hätte."  
      „Von welcher Seite sind die Vorwürfe erhoben worden?"  
      „Von den angesehensten Kaufleuten der Stadt, die ein Interesse daran haben, daß der Pfad durch die Berge frei wird. Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken! Am heftigsten griff mich der indische Kaufmann Tronsgha an. Er hat sich ziemlich grob über die Unfähigkeit der hiesigen Polizei geäußert."  
      „Tronsgha? Der Name ist mir bekannt Ein alter Inder von kleiner Statur?"  
      Oberst Longfield lachte hell auf: "Im Gegenteil, Herr Torring! Tronsgha ist ein Mann von schätzungsweise achtunddreißig Jahren, er hat eine Figur wie ein Athlet. Ich möchte ihn nicht zum persönlichen Feinde haben und mit ihm ins Handgemenge kommen."  
      „Dann kann es der Mann nicht sein, an den ich dachte," gab Rolf zu.  
      Ich kannte Rolf gut genug, um zu wissen, daß er den Oberst absichtlich täuschte. Er würde seine Gründe dafür haben. Jedenfalls machte Rolf ein sehr zufriedenes Gesicht, was mir bestätigte, daß seine Vermutungen richtig sein mußten.  
      „Einen Wunsch hätte ich noch, Herr Oberst. Können Sie morgen vormittag alle angesehenen Großkaufleute aus Surat in Ihrem Amtszimmer zusammenrufen, um ihnen über die Sicherheit des Pfades Bescheid zu sagen? Ich werde da sein. Vielleicht kann ich Ihnen den 'Todesboten' schon morgen vormittag zeigen."  
      „Ich werde die Telefonate gleich ausführen lassen, obwohl ich mir — offen gestanden — noch nicht darüber klar bin, ob der Pfad nun wirklich wieder sicher ist. Der 'Todesbote' sitzt noch nicht hinter Schloß und Riegel."  
      „Es wird nicht mehr lange dauern. Aber nun wollen wir uns noch ein paar Stunden ausruhen! Sie gestatten, daß ich mich mit meinem Freund zurückziehe."  
      Als ich mit Rolf in unserem Zimmer
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