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Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott

Titel: Rolf Torring 087 - Der Krokodil-Gott
Autoren: Hans Warren
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nicht, Herr Torring, wie Gowida zu der Macht kommt, die er über die Krokodile ausübt."  
      „Wunder, Herr Hollay, sind nicht dazu da, daß man sie versteht. Man muß sie glauben. Erklären kann sie niemand."  
      „Auch Tom," fügte ich ein, „wird an der Macht Gowidas über die Krokodile zweifeln. Das gerade wird sein Verderben sein. Benachrichtigen Sie, Herr Hollay, Ihre vorgesetzten Dienststellen, warten Sie ab, was man Ihnen rät oder befiehlt. Inzwischen hat sich das Schicksal Toms und seiner Leute vielleicht schon ohne Ihr Zutun entschieden. Wenn es Ihnen jetzt gelingen sollte, Tom und seine Leute einzuholen und zu fangen, würden Sie ihnen das Leben retten. Ich schlage vor, daß wir versuchen, Gowidas Tempel zu finden. Vielleicht läßt sich dadurch viel Schreckliches abwenden."  
      „Sie scheinen dem alten Inder doch Kräfte zuzuschreiben, Herr Torring," sagte der Sergeant zögernd, „die über das Natürliche hinausgehen. Vielleicht haben Sie recht Ich muß als Beamter handeln. Tun Sie, was Sie für richtig halten! Ich werde inzwischen versuchen, die Entflohenen einzufangen. Also, auf Wiedersehen, meine Herren!"  
      Auf einen Wink Hollays kamen sechs Polizisten, die sich bisher Im Hintergrund gehalten hatten, heran. Hollay bestieg sein Boot, das wir für die Fahrt nach der Insel benutzt hatten, die Leute folgten ihm.  
      Aber bevor sie abstießen, sagte der Sergeant noch einmal:  
      „Wollen Sie nicht doch mitkommen, meine Herren? Wenn Sie dabei sind, werden wir die Leute bestimmt fangen!"  
      „Ja," rief Rolf nach einer Sekunde erneuten Überlegens, „wir werden doch mitfahren! Aber nur bis zum Kanal dort drüben, aus dem Gowida stets mit meinem Krokodil auftauchte. Dort müssen Sie uns bitte absetzen, Herr Hollay!"  
      „Was wollen Sie denn dort, meine Herren?" fragte der Sergeant. „Da beginnt die Dschungelwildnis."  
      Rolf lächelte nur. Der Sergeant fuhr fort:  
      „Ich werde mit meinen Leuten über das Korallenriff hinausfahren. Da gibt es noch zwei Inseln. Auf einer von ihnen könnte sich Tom mit seinen Leuten einstweilen verborgen halten wollen. Vielleicht finden wir sie dort. Steigen Sie ein, meine Herren!"  
      Ich selbst verspürte wenig Lust, eine Nacht im Urwald zu verbringen. Das Geheimnis der Maskierten hatten wir gelöst. Sie zu verfolgen, interessierte uns nicht. Den „Krokodilgott" hatten wir kennen gelernt Was wollten wir jetzt noch dort?  
      Rolf schien meine Gedanken zu erraten, denn er  
      flüsterte mir zu:  
      „Hans, ich will versuchen, ein paar Menschen zu retten. Kommst du jetzt mit?"  
      Rolf wollte also Tom und seine Leute retten, von denen er annahm, daß sie den Tempel Gowidas suchen würden, um sich an ihm zu rächen. Ich war bereit, mitzuhalten. Mochte sich Tom auch gegen ein Monopolgesetz des britischen Reiches vergangen haben, uns gegenüber hatte er sich anständig benommen.  
      Ich sprang ins Boot, Pongo folgte. Das Boot stieß vom Strand ab. Die Bucht war schnell überquert. Hollay fragte, ehe wir an dem schmalen Kanal landeten, aus dem Gowida erschienen war:  
      „Glauben Sie wirklich, Herr Torring, daß Sie jetzt, mitten in der Nacht, etwas erreichen werden? Warten Sie bis zum Morgen, dann können Sie Ihre Nachforschungen in aller Ruhe anstellen."  
      Rolf deutete auf einen großen Felsblock, der links vom Eingang des schmalen Kanals lag, und sagte:  
      „Wir wollen ein paar Menschen vor dem sicheren Tode retten, Herr Hollay. Würden Sie bitte dort neben dem Block anlegen? Ich glaube, von dort aus können wir am Rande des Kanals entlanggehen."  
      „Wie Sie wollen, Herr Torring!" sagte der Sergeant. „Eine Verantwortung kann ich natürlich für Sie nicht übernehmen. Es würde mir aufrichtig leid tun, wenn Ihnen bei dem Vorhaben etwas passieren sollte. Glauben Sie wirklich, daß Sie etwas erreichen werden?"  
      Das Boot war am Ufer des schmalen Kanals angelaufen. Beim Aussteigen sagte Rolf:  
      „Ich glaube schon! Vielleicht können Sie uns hier wieder aufnehmen, wenn Sie von Ihrer Suchaktion zurückkommen."  
      Hollay brummte etwas vor sich hin. Das Boot stieß vom Ufer ab, als wir ausgestiegen waren. Als es soweit war, daß uns der Sergeant nicht mehr hören konnte, meinte ich:  
      „Ich verstehe nicht ganz, was du gerade hier willst, Rolf. Ich vermute, daß du den Tempel Gowidas suchst, da du annimmst, daß Tom mit seinen Leuten sich an Gowida rächen will. Aber glaubst du
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