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Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer

Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer

Titel: Rolf Torring 072 - Singha der Todbringer
Autoren: Hans Warren
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„Bravo, Pongo!" lachte Rolf plötzlich.  
      Der Riese hatte eine alte Streitaxt ergriffen, war an den Pfeiler geschlichen, in dem der Fürst steckte, und schmetterte die schwere Waffe mit aller Kraft gegen die Steine.  
      Ramga stieß einen unterdrückten Schrei aus. Der Schlag war so gewaltig gewesen, daß eine der mächtigen Quadern nach innen gedrückt wurde. Wahrscheinlich hatte der Fürst eine Verletzung davongetragen. Er blieb ganz ruhig, obwohl Pongo seinen Vorteil wahrnahm und die schwere Waffe wieder und wieder auf die Steinquadern sausen ließ.  
      Mit Donnergepolter stürzten einige Eckquader auf den Boden der Waffenhalle. Eine große Öffnung gähnte uns entgegen.  
      „Tadellos!" rief Rolf. „Pongo, so entkommen wir vielleicht. Hoffentlich ist Ramga tüchtig getroffen worden."  
      Pongo lächelte und schulterte die schwere Streitaxt. Er erwartete wohl, daß wir beim Verlassen der Halle von einer größeren Anzahl Diener angegriffen würden. Da wäre die Waffe in seinen Fäusten furchtbar geworden. Keiner der Getroffenen würde mit dem Leben davongekommen sein.  
      Rolf hatte die Taschenlampe gezogen und leuchtete in die Öffnung hinein, nachdem er uns leise zugerufen hatte:  
      „Pongo, du folgst mir! Hans, du machst den Schluß!"  
      Rolf hatte die Taschenlampe in den Mund genommen, um die rechte Hand freizuhaben. In der linken Hand hielt er die Waffe des Zwerges.  
      Ich wollte zuerst auch die Pistole einstecken. Dann fiel mir ein, daß zuletzt Garhas Waffe gegen den Tiger nichts genützt hatte. Vielleicht war ihre Kraft erschöpft. Deshalb steckte ich lieber die kleine Röhre ein und behielt die Pistole in der rechten Hand. Die brennende Taschenlampe nahm auch ich in den Mund und folgte Pongo, der gerade in der Öffnung verschwunden war.  
      Wie in einem engen Schornstein ging es ungefähr vier Meter hinab, dann stand ich auf der Sohle des Schachtes und sah links von mir einen Gang, den Rolf und Pongo bereits entlang schritten.  
      Ich hielt mich mit Absicht etwas zurück, weil ich die Empfindung hatte, daß wir in dem Gemäuer keinem Schritt trauen durften. Sollten die Gefährten in einer Falltür verschwinden, wie sie in solchen alten Bauten oft zu finden sind, konnte ich sie vielleicht wieder befreien.  
      Aber der Gang erwies sich als ungefährlich. Nach zwanzig Metern gelangten wir in ein rundes Gemach, in das verschiedene Türen mündeten.  
      Jetzt war guter Rat teuer, denn wir wußten die richtige Tür nicht. Rolf richtete den Schein seiner Lampe auf den Boden. Da sahen wir deutlich die Spuren Ramgas, die sich von der hohen Schmutz- und Staubschicht abhoben.  
      Rolf öffnete die Tür, an der die Fußabdrücke verschwanden. Wir fanden hinter ihr eine schmale Treppe, die steil nach oben führte. Wir brauchten nicht zu befürchten, daß wir wieder in die Waffenkammer geraten würden, denn durch den Gang waren wir schon zu weit abgekommen.  
      Der Fürst mußte durch eine geschickt angelegte Falltür verschwunden sein, die in den hohen Pfeiler mündete und die wir übersehen hatten.  
      Rasch kletterten wir die Treppe empor. Wieder waren es nur vier Meter, die wir hinaufstiegen. Dann blieb Rolf stehen und tastete die Decke über sich ab. Wir kamen also aus einer Falltür. Deshalb hieß es für uns, sehr vorsichtig sein.  
      Ein leises, schnarrendes Geräusch. Rolf hatte die versteckte Feder der Fallklappe gefunden. Schon hob er die Klappe langsam an.  
      Heller Lichtschein drang durch die Spalte herab". Wir schalteten die Lampen aus. Ich nahm daher die Waffe des Zwerges wieder in die Hand. Ich war überzeugt, daß Rolf die Pistole gezogen hatte.  
      Er flüsterte mit Pongo. Der schwarze Riese zwängt sich neben ihn. Ich sah, daß er die riesige Streitaxt gegen die Falltür stemmte und mit ihr die Klappe langsam hochhob.  
      Das war richtig. Es konnte sein, daß oben Diener des Fürsten lauerten und womöglich mit Schwertern zuschlugen, wenn er die Klappe mit dem Arm hochhob.  
      Ich war gespannt, was folgen würde, als die Klappe immer weiter aufging. Kein Geräusch war zu hören. Pongo hob die Klappe sehr vorsichtig empor.  
      Wenn oben die Diener gestanden hätten, würde Pongo mit seinem feinen Gehör ihr Atmen gehört haben.  
      Endlich stand die Klappe senkrecht hoch und fiel dann hintenüber. Zum Glück gab das nur einen dumpfen Schlag. Offenbar war die Klappe in einem Zimmer angebracht, das mit dicken Teppichen
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