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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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gesehen.  
      Das war ein schwerer Fehler des Chinesen, obwohl er natürlich abstreiten wird, der Anstifter des Überfalls zu sein. Da kommt zufällig eine Polizeipatrouille. Wir werden die vier Burschen in sicheren Gewahrsam bringen lassen. Sie dürfen nicht verraten, daß Pongo auf unserer Seite ist."  
      „Ne Lung hat aber schon von Pongo gehört," sagte ich.  
      „Hat ihn aber noch nicht gesehen!"  
      Rolf wandte sich den beiden Polizisten zu, die herbeigeeilt kamen, und erzählte ihnen den Überfall der Neger auf uns. Sofort pfiff der eine der beiden Beamten Hilfe herbei. Die überwältigten wurden fortgeschafft. Die Beamten versprachen uns, daß sie sie nicht entkommen lassen würden.  
      Als wir weitergingen, sahen wir uns besser vor. Nun aber erreichten wir unbehelligt den Palast des Residenten, schwangen uns über die Mauer und gelangten ungesehen und unbemerkt in unsere Zimmer.  
      Einige Stunden konnten wir schlafen. Das tat not, wir hatten genügend Strapazen und Aufregungen durchgemacht. Pongo sollte recht früh allein das Geschäft Ne Lungs aufsuchen und sich um Arbeit bemühen. Wir wollten ihm bald folgen und stets in der Nähe sein, falls ein unvorhergesehener Umstand eintreten sollte.  
      Ich glaubte mich eben erst hingelegt zu haben, als ich schon wieder aufstehen mußte. Schnell wuschen wir uns und eilten auf die Veranda, auf der uns Otario bereits am Frühstückstisch erwartete.  
      Rolf erzählte unsere Erlebnisse. Es war amüsant, das Gesicht des Portugiesen zu beobachten. Er wollte es zuerst nicht glauben. Schließlich mußte er doch kopfschüttelnd zugeben, daß er sich sehr in Ne Lung getäuscht hätte.  
      Rolf bat ihn, dafür zu sorgen, daß wir von den geschicktesten Beamten unauffällig beobachtet würden. Wir mußten erst das Geheimnis Ne Lungs ergründen, ehe wir ihn überführen konnten. Bis dahin schwebten wir ständig in Gefahr.  
      Schnell verabschiedeten wir uns, nachdem Otario versprochen hatte, alles Notwendige zu veranlassen, um die ganze Bande überrumpeln zu können. Wir mußten damit rechnen, daß alle von Ne Lung beschäftigten Arbeiter oder wenigstens der größte Teil von ihnen zu seiner Bande gehörten und eingeweiht waren. Unter Umständen konnte es einen schweren Kampf geben. Die Leute konnten sich denken, daß sie wegen der Ermordung der drei Männer, die wir in der Mumienkammer gefunden hatten, zur Rechenschaft gezogen werden sollten.  
      Wir gingen schnell durch die Stadt und vergaßen dabei nicht, uns durch Umsehen öfter zu vergewissern, daß wir nicht verfolgt würden. Aber es war sehr schwer, in dem regen Verkehr einen bestimmten Menschen im Auge zu behalten oder wiederzuerkennen. Rolf meinte schließlich, daß unsere Vorsicht hier ganz zwecklos sei.  
      Als wir uns den Lagerschuppen Ne Lungs näherten, machten wir einen großen Bogen, schritten aus der Stadt heraus und in weiter Entfernung von den letzten Häusern bis an den Strand.  
      Dann gingen wir langsam, stets gute Deckung nehmend, zurück und näherten uns den Schuppen, an denen noch immer reges Leben herrschte.  
      Wie ich bereits erwähnte, sprang die Bucht vor den Lagerschuppen weit ins Meer hinaus. Ne Lung hatte einen Kanal bis zu seinem Verladekai stechen lassen.  
      Durch dichtes Gebüsch waren wir genügend geschützt. Bald waren wir so nahe, daß wir alle Vorgänge am Kai ohne Glas deutlich erkennen konnten. Man schien dort eben eine Arbeitspause eingelegt zu haben, denn wir sahen auf dem Verladekai keinen Menschen.  
      Einer der Leichter, deren Beladung wir in der Nacht beobachtet hatten, war schon abgefahren, auch der Zollbeamte war verschwunden.  
      „Jetzt hat Ne Lung die beste Gelegenheit, Schmuggelware auf den zweiten Leichter zu verladen," flüsterte ich Rolf zu, „vielleicht tut er es."  
      „Ich kann mir nur nicht denken, was er herausschmuggeln will," meinte Rolf nachdenklich. „Es muß doch eine Ware sein, an der er sehr viel verdient, sonst könnte er nicht eine solche Organisation aufziehen und unterhalten. Wo mag Pongo stecken? Es beunruhigt mich, daß er nicht zu sehen ist. Ne Lung wird bestimmt von ihm gelesen und gehört haben. Vielleicht hat er ihn an seiner riesigen Gestalt erkannt."  
      „Ob wir die Polizisten herbeirufen und die Lagerschuppen durchsuchen?" schlug ich vor. „Wir haben genügend Material gegen Ne Lung, um eine solche Maßnahme zu rechtfertigen."  
      „Wenn Pongo nicht bald auftaucht, müssen
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