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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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zuwandten, trat Ne Lung gerade heraus. Wir waren noch etwa zwanzig Meter entfernt und sahen deutlich sein Erschrecken. Dann stieß er einen grellen Pfiff aus. Aus allen Lagerschuppen stürzten die kräftigen Träger hervor, uns entgegen.  
      Pongo warf mir den Chinesenboy zu, dann eilte er den Anstürmenden entgegen. Es war eine Freude, den Riesen kämpfen zu sehen, der die kräftigen Männer durcheinander warf, als wären sie leichte Bälle.  
      Die Polizisten stürmten von allen Seiten heran. Ihre kurzen Holzknüppel tanzten mit überraschend guter Wirkung auf den Köpfen der Kulis herum.  
      Rolf war verschwunden. Leider konnte ich mich nicht selbst am Kampfe beteiligen, da ich den Chinesenboy festhalten mußte.  
      In kurzer Zeit war alles entschieden. So weit die Kulis nicht niedergeschlagen waren, wurden sie gefesselt von den Polizisten abgeführt. Nur Ne Lung vermißte ich. Schon wollte ich, unruhig über Rolfs Verschwinden, ins Bürogebäude stürmen, als die Tür aufflog und Ne Lung über die Schwelle stolperte.  
      Fast hätte ich ihn nicht wiedererkannt, so zerzaust sah er aus. Hinter ihm kam Rolf, der den Chinesen mit kurzen Stößen vor sich hertrieb.  
      „Er hat sich tüchtig zur Wehr gesetzt," rief er, „aber ich konnte ihn überwältigen."  
      Rolfs Anzug war auch zerrissen. Einige blaue Flecke in seinem Gesicht zeugten von der verzweifelten Gegenwehr des Chinesen. Zwei Polizisten sprangen auf Ne Lung zu und fesselten ihn, dann wurde er mit seinen Arbeitern abgeführt.  
      Im Zimmer des Polizeichefs von Goa brachte das Geständnis des Chinesenboys die Aufklärung des Geheimnisses, das uns fast einen entsetzlichen Tod gebracht hätte, wie vorher den Männern, die mutig genug waren, den Spuk in der Ruinenstadt aufklären zu wollen.  
      Ne Lung schmuggelte aus Indien Opium in bedeutenden Mengen und sparte den hohen Ausfuhrzoll, der dort auf das Gift erhoben wurde. Seine Abnehmer fanden die Ware in den Baumwollballen, die sie meist auf hoher See übernahmen. Der Verdienst dabei war sehr hoch. Ne Lung konnte das Magazin, das er aus Gründen der Vorsicht in der Ruinenstadt Alt-Goa angelegt hatte, mit den raffiniertesten Methoden schützen und unter ständiger Bewachung halten.  
      Vielleicht hätte er sein dunkles Gewerbe noch lange fortsetzen können, wenn seine Wächter uns in ihrem Übereifer nicht mit den Marmorblöcken bedacht hätten.  
      Der Chinesenboy führte einen starken Trupp Polizisten in das versteckte Magazin. Dort wurden noch sechs Wächter überrascht, die nach kurzem Kampf überwältigt wurden.  
      Wie der Prozeß gegen Ne Lung und seine Helfer auslief, konnten wir nicht mehr abwarten. Wir fuhren bereits nach einigen Tagen weiter.  
      In Bombay erwartete uns Sir Jones Hastings, der Bruder des Gouverneurs von Madras.  
       
    Es sollte nur ein Höflichkeitsbesuch sein. Wir erlebten dabei aber ein seltsames Abenteuer, das ich im nächsten Band schildere:
      Band 70:  
      „Mord in Bombay".  
       
     
     
     
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