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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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seinen kraftvollen Bewegungen merkte ich, mit welcher Energie er das Hindernis wegzuräumen suchte. Mich überlief es kalt bei dem Gedanken, daß wir aus dem furchtbaren Massengrab nicht hinausgelangen könnten. ,  
      Die Decke der Grotte, von der wir herabgefallen waren, hatte eine ziemliche Höhe. Selbst wenn Rolf auf meine Schultern trat, konnte er sie höchstens mit den ausgestreckten Armen gerade berühren. Wir wußten auch nicht, wo sich die Klappe befand, durch die wir hindurch gerutscht waren. Sie würde außerdem so verriegelt sein, daß wir den Verschluss nicht lösen konnten.  
      Unsere Lage war verzweifelt, wenn wir den zugeschütteten Gang nicht freilegen konnten. Ich bedauerte, daß der Gang nicht breiter war, sonst hätte ich mithelfen können, während sich so Rolf allein anstrengen mußte.  
      Plötzlich sagte er:  
      „Hans, wir müssen zurück. Hier ist ein so mächtiger Felsblock in den Gang gefallen, daß er nicht zu beseitigen ist. Selbst mit Hebe-Eisen könnten wir ihn kaum bewegen, so fest hat er sich gekeilt. Wir müssen doch versuchen, die Klappe zu finden, durch die wir hineingefallen sind."  
      Mutlos kroch ich zurück und half Rolf, als wir die Grabkammer erreicht hatten. Er blickte mich ernst an und sagte:  
      „Eine gefährliche Lage! Selbst Pongo wird uns kaum helfen können, die Falle ist zu raffiniert angelegt. Er könnte höchstens mit Maha selbst hineinfallen. Durch die Drehung weiß ich im Augenblick auch nicht, aus welcher Richtung wir abgerutscht sind."  
      „So geht es mir auch," gab ich zu, „ich habe es mir schon überlegt, aber vergeblich. Die Bewegung der verteufelten Nische, in die wir getreten waren, ging zu schnell vor sich."  
      Rolf beleuchtete die Decke und betrachtete sie aufmerksam. Mich befiel ein banges Gefühl, denn die Steine, aus denen die gewölbte Decke zusammengefügt war, saßen so eng zusammen und waren so aufeinander gepaßt, daß die Fugen so dünn wie Bleistiftstriche erschienen. Wie sollten wir da die Klappe finden, durch die wir gefallen waren?  
      Zudem wußten wir, daß die Klappe stark gesichert war, denn das letzte Schnappen, das wir gehört hatten, war sehr scharf gewesen. Wahrscheinlich wurden die Riegel durch Federn gehalten, die wir von innen nie zurückschieben konnten.  
      „Was meinst du, Rolf," fragte ich, als mein Freund noch immer schweigend die Decke musterte. „Wir lagen hier. Also müßte sich die Öffnung ungefähr dort befinden."  
      „Du vergisst, daß wir die letzte Strecke über eine schiefe Ebene gerutscht sind," wandte Rolf ein. „Ich weiß nur nicht, aus welcher Richtung wir gekommen sind. Also kann sich die Klappe nicht direkt über dem Punkt hier befinden, sondern muß ziemlich abseits liegen. Aber sie kann auf jeder Seite sein. Wir werden lange suchen müssen."  
      „Und werden sie, wenn wir sie finden, nicht öffnen können," schaltete ich mutlos ein. „Jetzt glaube ich auch, daß wir arg in der Patsche sitzen. Wer soll uns hier finden?"  
      „Niemand, das steht fest," sagte Rolf ernst. „Wir müssen uns schon selbst heraus helfen. Ich habe eingesehen, daß wir die Klappe in der Decke nicht finden werden und sie auch nicht öffnen können. Aber ich habe einen neuen Einfall. Der Gang, der ins Freie führt, ist in fünfundzwanzig Meter Entfernung eingebrochen. Bis zu der Stelle läuft er ständig hinab. Ich vermute, daß der Einbruch dort erfolgt ist, wo der Halbkreisgang über ihn hinwegführt. Also wollen wir versuchen, ob wir in dem Irrgang an die Stelle gelangen."  
      „Großartig, Rolf," rief ich in neu erwachter Hoffnung, „das ist leicht möglich. Wäre ich nur sofort in den Irrgang gekrochen, wie ich es beabsichtigt hatte, dann wären wir vielleicht schon im Freien!"  
      „Nicht gleich zu hoffnungsfreudig!" dämpfte Rolf meine Stimmung. „Wahrscheinlich wird auch der Irrgang eingefallen sein. Aber wir wollen uns die Lage einmal ansehen."  
      Eilig verschwand Rolf in dem linken Eingangsloch des halbkreisförmigen Irrganges. Ich wollte ihm folgen, dann überlegte ich mir, daß ich von der anderen Seite auch an die Stelle gelangen mußte, an der nach Rolfs Meinung der Gang eingestürzt war. Vielleicht kamen wir eher zum Ziel, wenn wir das Geröll von beiden Seiten forträumten.  
      Ich rief Rolf meine Absicht in den Gang hinterher und erhielt seine zustimmende Antwort, dann ging ich nach rechts, an den anderen Eingang des Irrganges, und kroch in das enge
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