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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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Einer fragen, ob Massers auch sicher. Der andere sagen, daß Massers nicht heraus können und verhungern werden."  
      Pongo machte eine kurze Pause und fuhr fort:  
      „Beide Chinesen dann Haus verlassen, nach Stadt gehen. Pongo wissen, daß Massers jetzt nicht in Gefahr, sonst Chinesen nicht gesagt, daß Massers verhungern werden. Pongo Chinesen folgen. Beide in großes Haus gehen. Ne Lung an Haus stehen."  
      „Großartig," rief Rolf erfreut, „dann hat mich meine Ahnung nicht getäuscht. Ne Lung steckt dahinter. Nur er hat das Geld, um solche Vorrichtungen bauen zu lassen. Jetzt müssen wir herausbekommen, was er in den Ruinen treibt. Da müssen wir wohl doch noch einmal in das Haus eindringen, obwohl wir bereits zweimal in eine Falle geraten sind."  
      „Pongo Plan haben," sagte der schwarze Riese. Pongo sehen, daß aus Häusern große Ballen auf Schiff getragen werden. Pongo sich denken, daß morgen hingehen und fragen, ob helfen können. Dann Pongo sehen werden, was in Ballen ist."  
      „Das ist ein guter Gedanke," sagte Rolf nach kurzem Besinnen, „nur fragt es sich, ob morgen dieselben Ballen verladen werden wie jetzt in der Nacht. Mich wundert es, daß sich die Behörden, vor allem die Zollbehörde nicht um die Beschaffenheit der Waren kümmert. So eilig wird die Verschiffung der Waren nicht sein, daß dazu noch die Nacht zu Hilfe genommen werden muß."  
      „Dann Pongo jetzt gehen," erbot sich unser treuer Gefährte.  
      „Das würde auffallen und ist zu gefährlich," meinte Rolf. „Am besten wird es sein, wenn wir gemeinsam zu den Lagerschuppen Ne Lungs gehen und etwas spionieren. Morgen kann Pongo anfragen, ob Arbeit für ihn da ist."  
      Mir war es, als hätte ich dicht hinter uns ein leises Geräusch vernommen. Auch Pongo wandte den Kopf zur Seite, aber nichts war zu sehen. Wenn ein Mensch in der Nähe gewesen wäre, hätte ihn Maha gewittert und gestellt.  
      „Vielleicht eine Eidechse," sagte ich zu Rolf, der nach dem Grund unseres Lauschens fragte. „Das werden die einzigen Tiere sein, die in der Ruinenstadt leben."  
      „Außer Ratten und Streifenruderschlangen," sagte Rolf lachend. „Aber kommt, wir wollen keine Zeit verlieren."  
      Pongo führte uns einen Weg, den wir noch nicht kannten. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit sahen wir die Lagerhäuser Ne Lungs vor uns. Sie waren hell erleuchtet, auf dem Ladekai brannten an hohen Masten starke Bogenlampen. Reges Leben schien zu herrschen. Wir sahen viele Menschen emsig hin- und herlaufen.  
      „Es ist besser, Pongo, wenn du zurückbleibst und dich versteckst," sagte Rolf. „Sonst kannst du zufällig in unserer Gesellschaft gesehen werden. Dann fiele morgen dein schöner Plan ins Wasser."  
      „Pongo sich gut verstecken," sagte der Riese, „aber in Nähe bleiben und Massers beschützen."  
      Das war mir, offen gestanden, sehr angenehm. Bisher hatten wir mit den geheimnisvollen Gesellen in der Ruinenstadt die denkbar schlechtesten Erfahrungen gemacht.  
      Wir gingen langsam auf der breiten Straße näher an die Lagerschuppen heran. Mächtige Ballen wurden von je zwei Mann auf den Schultern aus den Schuppen auf einen Leichter getragen.  
      Im stillen bedachte ich, wieviel Schmugglerware so das Land verlassen konnte. Da sah ich zu meinem Erstaunen einen Zollbeamten, der mit einer Liste in der Hand neben — Ne Lung stand und sich Notizen machte, nachdem er jeden Ballen, der auf den Leichter getragen wurde, genau angesehen hatte.  
      „Sollte er mit Ne Lung in Verbindung stehen?" fragte ich.  
      „Das glaube ich nicht," antwortete Rolf sofort. „Ne Lung wird es so eingerichtet haben, daß die Verladung anscheinend ordnungsmäßig vor sich geht. Vielleicht nimmt er die nächtlichen Verladungen oft vor, um dann zu einem großen Schlag ausholen zu können, wenn die Zollbehörde das Mißtrauen verloren hat. Jetzt hat er uns gesehen. Ich bin auf sein Gesicht neugierig."  
      Wir hatten uns inzwischen so weit genähert, daß Ne Lung uns deutlich sehen mußte. Er wechselte mit dem Zollbeamten einige Worte und trat langsam an uns heran.  
      Offenbar hielt er uns für Wanderer, die in der kühlen Nachtluft einen längeren Spaziergang gemacht hatten, wollte aber auf jeden Fall prüfen, um wen es sich handelte.  
      Rolf ging schneller. Ich begriff sofort seine Absicht. Wir mußten mit Ne Lung möglichst unter einer der großen Lampen zusammentreffen, um sein Gesicht genau beobachten zu
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