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Rolf Torring 069 - Opium

Rolf Torring 069 - Opium

Titel: Rolf Torring 069 - Opium
Autoren: Hans Warren
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Loch hinein.  
      In der Dunkelheit hätte kein Mensch gemerkt, daß der Gang bogenförmig verlief. Ich konnte mir lebhaft die Empfindungen der Unglücklichen vorstellen, die immer wieder in die schreckliche Grabkammer mit den Mumien zurückkamen, wenn sie hofften, endlich den Ausgang gefunden zu haben.  
      Es gehörten eiserne Nerven dazu, in dieser Situation die Besonnenheit nicht zu verlieren.  
      Plötzlich stieß ich an das Hindernis, einen Geröllhaufen, der den Gang versperrte. Jetzt galt es vor allen Dingen, seine Stärke festzustellen. Ich klopfte mit dem Kolben meiner Pistole an einen großen Stein.  
      Von Rolfs Seite kam die Antwort. Wir konnten feststellen, daß der Geröllhaufen ungefähr einen Meter stark war. Das war nicht zuviel. Sofort begann ich, die Steine fortzuräumen.  
      Es ging leichter, als ich gedacht hatte. Vor allem war ich erfreut, daß keine weiteren Steine nachfielen. Ein großer Felsblock schien sich an der Decke des Irrganges festgeklemmt zu haben.  
      Als ich etwa zehn Zentimeter Geröll fortgeräumt und hinter mich geschoben hatte, spürte ich plötzlich einen kalten Luftzug, der aus dem Boden zu dringen schien. Aufgeregt riß ich die weiteren Steine heraus.  
      Immer spürbarer wurde der kalte Luftzug. Endlich, als ich wieder ein Stück freigelegt hatte, sah ich rechts von mir eine dunkle Öffnung im Boden des Ganges, dicht an der Außenmauer. Da wußte ich, daß wir gerettet waren.  
      Dort führte der untere Gang weiter, den Rolf versperrt gefunden hatte. Nur eine geringe Menge Steine war hinab gestürzt, dann hatte der eine große Block, den ich in der Decke des Ganges spüren konnte, eine weitere Zerstörung verhindert. Wir konnten hinter den großen Block gelangen, der im unteren Gang lag und den Ausweg versperrt hatte.  
      Ich begann wie ein Rasender zu arbeiten, hörte aber in den kurzen Pausen, die ich machen mußte, daß auch Rolf wie ein Besessener am Werk war.  
      Bald konnten wir uns verständigen. Rolf bestätigte mir, daß wir in den Gang gelangen würden, der ins Freie führte.  
      Eine halbe Stunde noch mußten wir kräftig arbeiten, dann hatten wir das Geröll fortgeräumt und die Öffnung, die in den unteren Gang führte, genügend erweitert, um hindurch gelangen zu können.  
      Rolf kroch voraus. Der Gang stieg langsam an. Immer frischer wurde die Luft, die uns entgegen strömte. Während ich noch voll leisen Bangens daran dachte, daß vielleicht auch dieser Gang durch verschüttetes Geröll versperrt sein könnte, kurz bevor wir hinausgelangten, machte der Gang einen scharfen Knick. Als ich ihn passiert hatte, sah ich vor mir einen hellen Schimmer.  
      Wenige Minuten später standen wir im Freien. Tief atmeten wir die kühle Nachtluft ein. Wir befanden uns am Rande der alten Stadt; so weit hatte uns der Gang aus dem Labyrinth hinausgeführt.  
      „Das war ein Abenteuer, wie ich es nicht oft erleben möchte," sagte Rolf leise. „Wir können jetzt erst richtig ermessen, wie gefährlich die Menschen der Ruinenstadt sind. Gleichzeitig können wir behaupten, daß es sich um eine große Sache handeln muß, über die ein Schleier gebreitet wird. Das Labyrinth hat natürlich seit Jahrhunderten bestanden. Das wurde uns ja durch die Bekleidung der Mumien bestätigt. Aber die raffinierte Falle werden wohl erst unsere geheimnisvollen Gegner geschaffen haben. Solche Anlagen können nur geschaffen werden, wenn der Zweck die aufgewendeten Mittel lohnt. Ich habe das Gefühl, daß wir die Leute unschädlich machen."  
      Aufmerksam hatte Rolf während der letzten Worte umhergespäht. Jetzt fuhr er fort:  
      „Komm, wir wollen nach Pongo sehen. Hoffentlich ist er von unseren Gegnern nicht hinterlistig überwältigt worden. Aber vorsichtig, denn vielleicht ist ein Wächter zurückgeblieben."  
      Gerade wollten wir uns in Bewegung setzen, da raschelte es dicht hinter uns. Mit schußbereiten Pistolen schnellten wir herum, senkten aber verblüfft die Waffen, als wir — Pongo und Maha sahen.  
     
     
     
      5. Kapitel Pongo löst das Rätsel.  
     
      „Pongo, wo kommst du her?" fragte Rolf überrascht.  
      „Pongo von Stadt kommen," sagte der Riese leise. „Pongo sehen, daß Massers Chinesen gefesselt in Halle legen. Dann Massers fortgehen, Pongo warten. Plötzlich Chinese aus Tür kommen, in der Massers verschwunden. Er den Gefesselten sehen und befreien. Pongo jetzt wissen, daß Massers in Falle sein. Chinesen lachen.
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