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Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare

Titel: Rolf Torring 060 - Mary Barring die Sonderbare
Autoren: Hans Warren
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versammelt hatten, diesen Vorstoß gemacht.  
      Die drei von Higgins und mir Angeschossenen lagen noch da. Weiter zählte ich außer dem Colonel noch vier Gäste, die vorn im Raum lagen. Pongo hatte sich hinter einen Tisch gekauert, ich sah seinen Unterkörper.  
      Plötzlich verstummte das Feuer aus dem Nebenzimmer, das schon schwächer geworden war, völlig. Sofort sprangen die Polizisten auf und stürmten in den Raum. Ich lief nicht mit ihnen, sondern wandte meine Aufmerksamkeit erst dem Colonel zu, dessen Gesicht blutig war.  
      Pongo hatte ich herangerufen, und jetzt kam auch Parker herzu, der aber stark schwankte und sich nur mühsam aufrecht hielt.  
      Zum Glück hatte Higgins nur einen Streifschuß an der rechten Schläfe erhalten. Er schlug bereits die Augen auf, als ich gerade die Ungefährlichkeit seiner Wunde festgestellt hatte.  
      Mit Mühe schüttelte er die Benommenheit ab, stand auf und fragte:  
      „Haben meine Leute rechtzeitig eingegriffen? Ah, dieser Jim ist fort, deshalb der Kampf. Oho, Parker, was ist Ihnen?"  
      Der Geheimpolizist, der hier den Kellner gespielt hatte, war auf einen Stuhl gesunken. Sofort rief Higgins zwei Polizisten, die dem Verwundeten Jacke und Hemd aufknöpfen. Es zeigte sich, daß er zwei Schulterschüsse erhalten hatte und durch den Blutverlust ohnmächtig geworden war.  
      Die Polizisten kamen jetzt aus dem Nebenzimmer zurück, und ein Sergeant meldete dem Colonel, daß zwei Verwundete gefangen seien. Die anderen hätten durch das Fenster über den Hof entkommen können.  
      Higgins zeigte jetzt vorbildliche Energie. Hatte er doch endlich eine Handhabe, um die Bande, die ihn so lange genarrt hatte, unschädlich zu machen. Er beorderte sofort noch mehrere Mannschaften, auch drei Hundeführer.  
      Parker, die Gäste und die Banditen wurden in Krankenwagen fortgeschafft. Die Banditen im Nebenzimmer waren schwer verwundet.  
      Sie verweigerten jede Aussage, als der Colonel sie bis zur Ankunft der Wagen befragte.  
      Pongo zog mich jetzt in die Toilette. Aufmerksam betrachtete er den Holzboden und das Fenster und sagte dann:  
      „Hier, Masser Warren, diese Kratzer sehen? Auch hier an der Wand? Hier Masser Torring niedergeschlagen, dann durch Fenster fortgeschafft."  
      Jetzt fielen mir die frischen Schrammen und Kratzer ebenfalls auf. Pongo hatte recht. Als Rolf das Ohr gegen die Zwischenwand gepreßt hatte, war er offenbar heimtückisch von hinten niedergeschlagen worden. Dann hatten ihn seine Überwältiger durchs Fenster auf den Hof gehoben und waren mit ihm verschwunden.  
      Pongo sprang durchs Fenster. Ich folgte ihm. Da sah ich deutliche Räderspuren, die anscheinend von einem Handwagen herrührten. In hilflosem Zustand, sicher noch sorgsam zugedeckt, war Rolf fortgefahren worden.  
      Jetzt kletterten Higgins und seine Leute aus dem Fenster des Extrazimmers. Auch die drei Hundeführer waren mit ihren prächtigen Tieren dabei. Die Hunde wurden auf die Spur des Wagens gesetzt, und sofort zerrten sie ihre Führer durch den Hof auf die hintere Tür zu.  
      Wir kamen auf eine stille Straße mit einzelnen kleinen Häusern, deren jedes in einem Garten lag. Higgins erklärte mir auf meine Frage, daß sich in dieser Straße an ihrem äußersten Ende auch das Haus des alten Finder befinde.  
      Sofort hatte ich die Empfindung, daß wir dort vielleicht mehr erfahren und gar wichtige Schriftstücke oder andere Spuren finden würden. Natürlich erregte unser Zug große Aufmerksamkeit, und hinter uns folgte ein ganzer Schwarm von Neugierigen, bis Higgins eine Doppelpatrouille, auf die wir zufällig stießen, beorderte, uns den Rücken freizuhalten.  
      Die Straße führte parallel zur Hauptstraße nach Südwest Auf meine Frage, ob es hier nach den »Pfannen" ginge, bejahte Higgins. Ich war in großer Sorge um Rolf, denn seine Überwältiger konnten sich ja denken, daß jetzt die gesamte Polizei hinter ihnen her sei. Vielleicht würden sie ihn umbringen, um die gefährliche Bürde loszuwerden.  
      Ich hätte gern gesehen, wenn wir noch schneller gegangen wären, obwohl wir schon jetzt eilten. Ich sah schon das Ende der Straße, da erklang aus einem etwas größerem sehr hübschen Haus ein lauter Schrei aus weiblicher Kehle. Dann hörten wir die gellenden Rufe:  
      „Oh, unsere Lucie, unsere Lucie!"  
    "Ich melde es der Polizei!" rief eine erregte Männerstimme.
      „Nein, nein, um Gottes willen nicht," schrie jetzt
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