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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise
Autoren: Hans Warren
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erschossen, weil die Mörder wohl dachten, sie würden den genauen Plan bei der Leiche finden. Allerdings haben sie nicht daran gedacht, im Stiefel nachzusuchen."
    „Was wollen wir aber jetzt beginnen?" fragte ich. „Hierbleiben können wir doch auf keinen Fall, aber ich hätte auch zu gern dieser Carmen de Braganza den Elfenbeinschatz des Großvaters möglichst schon mitgebracht. Wirklich sehr schade."
    Rolf betrachtete immer noch sinnend die beiden Karten. Dann meinte er kopfschüttelnd: „Ich kann wirklich nicht begreifen, weshalb der alte Braganza immer betont hat, daß man die Karten richtig aneinanderfügen müsse. Das war doch gar nicht nötig, denn es ergibt sich ganz zwangsläufig. Und deshalb wittere ich dahinter ein Geheimnis."
    „Dann probiere doch, sie anders zusammenzulegen," lachte ich. „Doch ich meine, daß der alte Braganza, der den Elfenbeinschatz vergraben hat, dem Zusammenfügen nur zu große Wichtigkeit beigelegt hat, weil er vielleicht schon nicht mehr recht bei sich war. Ich würde wenigstens sehr gern hier in der Gegend suchen, denn der Karte nach muß das Versteck ja in der Nähe sein."
    „Wir können ja hier im Felsen bleiben," meinte Rolf zögernd, „denn hier wird uns wohl niemand so leicht entdecken. Und dann können wir versuchen, ob wir das Versteck finden. Inzwischen hat auch vielleicht die Bewachung der Grenze etwas nachgelassen, denn dann werden die Engländer annehmen, daß wir schon entkommen sind."
    „Großartig, Rolf," rief ich begeistert, „da mache ich sehr gern mit. Not zu leiden brauchen wir ja auf keinen Fall, und wenn wir uns genügend vorsehen, kann uns auch gar nichts geschehen."
    „Höchstens von Seiten der Banditen, die vorhin durch die englische Patrouille verscheucht wurden," wandte Rolf ernst ein. „Sie werden bestimmt zurückkommen, um ihr Magazin zu retten."
    „Donnerwetter, ja, das ist allerdings richtig," erwiderte ich, „was können wir da nur machen?"
    „Wir müssen vorsichtig einen zweiten Ausgang schaffen," sagte Rolf, „und zwar nach hinten in das Felsengewirr hinein. Komm, wir wollen probieren, ob irgendwo der Fels etwas dünner ist. Vielleicht können wir uns dann eine Öffnung schaffen."
    „Hier unten wird es kaum der Fall sein," wandte ich zögernd ein, „aber wir können bequem ungefähr fünf Meter emporklettern. Dort wird die Wandung bestimmt dünner sein. Auch wird dort oben der Fels durch den Witterungseinfluß bedeutend weicher sein."
    „Ja, du könntest recht haben," meinte Rolf, „wir wollen es aber sofort probieren, denn es kann sein, daß die Banditen in der Nacht zurückkommen. Sie wissen ja jetzt, daß wir in der Hütte waren, also vielleicht auch das Geheimnis dieser Höhle entdeckt haben."
    „Oh, wir können uns doch ganz großartig verteidigen," lachte ich, „hier soll erst einmal jemand hereinkommen !"
    „Du vergißt, daß sie uns durch Rauch unschädlich machen können," sagte Rolf ernst, und sicher ist es der Bande bei ihrer anscheinend großartigen Organisation auch eine Kleinigkeit, sich Handgranaten zu besorgen, die sie in die Höhle werfen kann. Komm nur schnell, wir wollen möglichst einen Notausgang schaffen."
    Schnell kletterten wir an den zahlreichen Vorsprüngen der Felswand empor, bis wir auf ein schmales, vorspringendes Band gelangten, das rings um die Höhle lief. Es war direkt eine Art Absatz, zwar sehr schmal, aber wir konnten doch darauf stehen und auch Armbewegungen ausführen, ohne ein Abstürzen befürchten zu müssen.
    Aus dem reichen Vorrat hatten wir jeder mehrere Messer mitgenommen. Jetzt probierten wir an verschiedenen Stellen die Härte des Felsens. Es war eine Art Schiefer, und ich merkte, daß er sehr leicht mit dem Stahl zu zerbröckeln war. Auch Rolf und Pongo riefen mir das gleiche zu, und nach kurzem Suchen beschlossen wir, in der äußersten Ecke, gegenüber dem Einschlupf, einen Notausgang herzustellen.
    Der Felsen war hier so weich, daß wir mit unserer Arbeit rüstig vorwärts kamen, und bald fuhr Pongos Messer als erstes ins Freie. Der Stein war hier höchstens einen halben Meter dick, wir machten uns mit Feuereifer daran, das geschaffene Loch zu vergrößern, und nach zweistündiger Arbeit waren wir endlich so weit, daß wir bequem durch die entstandene Öffnung kriechen konnten.
    Nacheinander blickten wir längere Zeit hinaus, um uns die Örtlichkeit genau einzuprägen. Wir befanden uns fünf Meter über dem Boden, doch war der Felskegel auch außen sehr rauh und wies so viele
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