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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise
Autoren: Hans Warren
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ziemlich hoch in den Felsen befinden.
    „Sehr wahrscheinlich irgendeine Expedition," meinte Rolf nach einiger Zeit, „und jedenfalls Neulinge, die vielleicht aus Angst vor Löwen so hoch in die Berge geklettert sind. Aber wir wollen lieber vorsichtig sein und hier nicht lagern. Jetzt haben wir die Verantwortung für den Schatz des jungen Mädchens. Dort drüben, hinter dem dichten Hain, können wir ruhig ein Feuer entzünden. Dort kann niemand von den Bergen aus den Schein sehen. Kommt schnell, wir wollen das Holz, das ich gesammelt habe, hintragen."
    Da die Dunkelheit bald einbrechen mußte, beeilten wir uns und gelangten auch noch rechtzeitig hinter das bezeichnete Gebüsch, konnten uns auch noch überzeugen, daß sich kein ungebetener, gefährlicher Gast — wir dachten natürlich an Löwen — dort verborgen hatte. Dann entzündeten wir ein kleines Feuer, dessen Schein nicht weit reichen konnte, und in diesem Augenblick brach auch die Nacht herein.
    Schnell aßen wir und legten uns dann schlafen. Jetzt hatten wir ja einen weiten Weg vor uns, um dem armen Mädchen den Tod seines Vaters, aber auch den Fund mitzuteilen.
    Als Pongo zum zweitenmal mich ablöste, fiel ich zwar gleich wieder in tiefen Schlaf, aber bald spürte ich einen festen Griff des schwarzen Riesen um meinen Arm, und als ich emporfuhr, flüsterte er:
    „Ruhig sein, Massers, Menschen in Nähe."
    Er hatte das Feuer ausgelöscht, schnell richtete ich mich auf und lauschte.
    „Ah, hörst du?" flüsterte Rolf neben mir.
    Irgendwo war eine menschliche Stimme aufgeklungen. Eine andere antwortete ziemlich laut, und jetzt konnten wir feststellen, daß sich uns die Sprecher von hinten, also von den Bergen her näherten.
    „Wir wollen uns lieber vorsichtig ins Gebüsch hineinschieben," raunte Rolf, „Pongo, du mußt die Asche vom Feuer beseitigen."
    Wir mußten ja sehr vorsichtig sein. Wer zu nächtlicher Zeit in der Steppe herumschlich, war von Anfang an verdächtig. Ich schob mich also vorsichtig rückwärts in die Büsche hinein, bis mich die Zweige deckten.
    Pongo war noch eifrig beschäftigt, den Aschehaufen des Feuers auseinander zu schütten. Dann kroch er ebenfalls in die Büsche, und in äußerster Spannung warteten wir nun, was folgen würde.
    Bald erklangen die beiden Stimmen auch schon hinter dem kleinen Hain.
    „Wilkens hat sich bestimmt getäuscht," rief eine rohe Stimme ärgerlich, „wer soll denn jetzt hier mitten in der Steppe kampieren? Müssen auch ausgerechnet wir nachsehen!"
    „Ich glaube es ja auch nicht, John," antwortete eine zweite Stimme, „aber wir müssen es ja schon machen. Komm, wir wollen noch den Hain hier umschreiten, dann gehen wir wieder zurück."
    Jetzt wurde es ungemütlich für uns. Also Wilkens war in der Nähe, der Mann, der verdächtig erschien Braganza ermordet zu haben. Er schien in den Bergen mit einigen Kumpanen zu hausen, und ich hatte die Vermutung, daß die vier Banditen, die wir an der verbrannten Hütte gesehen hatten, zu ihm gehörten. Dann schien es sich wirklich um eine große, wohlorganisierte Bande zu handeln. Und wir mußten uns vorsehen, daß wir nicht in ihre Hände fielen. Im nächsten Augenblick zuckte ich aber erschrocken zusammen, und Rolf stieß ein leises „Donnerwetter" hervor.
    Denn da hatte der erste Bandit wieder gerufen:
    „Jetzt schalten wir aber unsere Lampen ein, Jack, sonst können wir uns noch Hals und Beine brechen."
    Das war wohl gleichbedeutend mit einer Entdeckung, denn Pongo konnte unmöglich in der Dunkelheit alle Spuren des Lagerfeuers beseitigt haben. Aber da flüsterte der Riese ruhig:
    „Massers still sein, Pongo machen."
    Im nächsten Augenblick stieß er verblüffend natürlich das gereizte Fauchen eines Löwen aus. Sofort erklangen zwei erschreckte Ausrufe, dann die Stimme des mit John Angesprochenen:
    „Schönes Lagerfeuer, das Wilkens gesehen hat. Komm schnell fort, Jack, der alte Herr da im Gebüsch scheint sehr ärgerlich zu sein."
    Wir hörten die Schritte der beiden, die sich eiligst entfernten. Rolf lachte leise und sagte: „Pongo, das hast du wieder einmal gut gemacht. Aber jetzt müssen wir fort, sonst kommt dieser Wilkens vielleicht doch noch auf die Idee, den Löwen schießen zu wollen."
    „Nun ja, lachte ich, „es ist ja auch lange genug her, daß wir nachts marschiert sind.
    Schnell arbeiteten wir uns aus dem Gebüsch heraus, lauschten einige Zeit, ob wir etwas Verdächtiges hören konnten, und schlugen dann den Weg nach Westen ein.
    Wir
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