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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise
Autoren: Hans Warren
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Nächte bleiben? Soviel Holz brauchen wir doch garnicht."
    Aber der schwarze Riese sagte sehr ernst: „Viele Simbas hier. Werden Holz gebrauchen."
    Das waren ja sehr schöne Aussichten. Aber er mochte recht haben, denn das Löwenrudel, dessen Eltern wir getötet hatten, mochte wahrlich nicht das einzige auf dieser wildreichen Steppe sein. Da war ein loderndes Feuer schon der beste Schutz gegen ihre Raubgelüste. Wir pflockten die Pferde dichter zusammen, gaben ihnen noch Hafer, den wir in kleinen Beuteln fanden, zu fressen und setzten uns dann selbst ans Feuer, um unser Nachtmahl einzunehmen.
    Hierbei brach die Nacht herein. Wenige Augenblicke später erhoben schon alle Tiere der Nacht ihre Stimmen. Insekten, Vögel, Lurche. Und bald dröhnte auch in der Ferne, wie leiser Donner, die gewaltige Stimme des Tierkönigs, des Löwen, der sich zum Raubzug aufmachte.
    „Wir hätten vielleicht nicht so nahe am Wasser dort drüben lagern sollen," meinte Rolf, „denn gerade hier werden sich die Bestien zusammenziehen. Und die zehn Pferde sind eine starke Lockung. Pongo wird wohl recht haben, daß wir eine unruhige Nacht bekommen und das ganze Holz verbrauchen werden."
    „Ich glaube, sie werden uns nicht belästigen, wenn sie die Körper der beiden erschossenen Löwen finden," sagte ich, „das wird ihre Raublust bestimmt etwas abkühlen."
    „Oder ihre Rachsucht aufstacheln," meinte Rolf dagegen; ich glaube jetzt auch, daß wir hier einen schweren Stand haben werden. Die Pferde stören sehr. Wenn sie ausbrechen, kommen wir selbst in große Gefahr."
    „Hm, das ist allerdings richtig," gab ich zu, „wenn sie hier ängstlich umherrennen, gewinnen die Bestien Mut und brechen vielleicht trotz des Feuers zwischen uns ein."
    „Das ist ja die große Gefahr," sagte Rolf ernst, „wenn an verschiedenen Stellen unseres Lagers Löwen brüllen sollten, werden sie sich von den Pflöcken losreißen."
    „Da, sie scheinen sich schon zusammenzuziehen," rief ich und deutete in die Dunkelheit hinaus.
    Von vier verschiedenen Punkten, rings um uns, war das grollende Brüllen laut geworden. Es war ja auch ganz erklärlich, daß sich viele Löwen jetzt an der. Tränke zusammenfinden würden, um Beute zu machen.
    Ich warf einen Blick auf die Pferde und wurde besorgt. Die Tiere waren aufgeregt; ihre Augen glänzten ängstlich im Schein des Feuers, mit geweiteten Nüstern witterten sie umher, und unruhig stampften sie mit den Hufen.
    „Komm, wir wollen die Pflöcke fester in den Boden treiben," sagte Rolf. Wir klopften jedem Tier beruhigend auf den Hals, nachdem wir den Pflock fester in den Boden gepreßt hatten. Aber trotzdem würden die Stäbe nicht halten, wenn die Pferde sich in panischem Schreck losrissen.
    „Vielleicht ist es besser, wenn wir die drei Tiere für uns näher am Feuer anpflocken," schlug ich vor, „wenn sich alle losreißen, befinden wir uns wieder in einer sehr schwierigen Lage. Dann müssen wir die ganze Strecke bis zur Grenze laufen. Und es sind ungefähr noch achtzig Kilometer."
    „Ja, das ist richtig," gab Rolf nach kurzem Besinnen zu, „wir wollen es gleich machen, ehe die Löwen näher heran sind."
    Pongo half uns, die drei Pferde von den übrigen zu trennen und dicht an unserem Lagerfeuer möglichst fest anzupflocken. Kaum waren wir damit fertig, da sollten wir auch schon einsehen, wie wichtig und notwendig diese Maßregel gewesen war.
    Denn wir wollten gerade unsere Plätze am Feuer wieder einnehmen, als jenseits des Flußbettes das grollende Brüllen eines offenbar sehr alten Löwen ertönte. Und im gleichen Augenblick erscholl dieser nervenaufpeitschende Ton auch hinter uns in der Steppe, und zwar so nahe, als wäre die Bestie schon dicht hinter den Pferden. Sofort wieherten die Tiere angstvoll auf und suchten sich loszureißen. Da hatte Pongo schon einen Feuerbrand ergriffen und entzündete die im Halbkreis gelegten Äste. Rauschend stiegen die Flammen empor und bildeten schnell einen schützenden Gürtel gegen diese Gefahr. Und jetzt merkten wir auch, wie nahe uns die Gefahr schon gewesen war, denn im gleichen Augenblick erklang an zwei Stellen dicht hinter dem Flammengürtel ärgerliches Fauchen.
    Der alte Löwe vor uns stieß nochmals sein wütendes Gebrüll aus. Es ist ja bekannt, daß die Löwen durch ihr Gebrüll eingepferchte Tiere nur zu kopfloser Flucht verleiten wollen, um dann ein Stück reißen zu können. Oder ein Löwe jagt das vorsichtige Wild in die Flucht, gerade seinem Gefährten zu, der
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