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Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise

Titel: Rolf Torring 042 - Unsere Kopfpreise
Autoren: Hans Warren
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sie aber hatten die Behinderung durch die ledigen vier Pferde.
    Ich drehte mich manchmal während des Galoppierens um, konnte aber die drei Reiter nicht mehr erblicken. Endlich, es ging schon gegen Abend, umritten wir in weitem Bogen eine kleine Station, von der wir gehört hatten, daß sie direkt an der Grenze lag.
    Noch eine halbe Stunde ritten wir weiter, stiegen dann ab, drehten die Pferde um und jagten sie unter anfeuernden Rufen davon. Und wirklich liefen die klugen Tiere schnurstracks zurück.
    „So," meinte Rolf, „jetzt sind wir wieder auf unsere Beine angewiesen. Und das ist mir, offen gesagt, angenehmer, als das Reiten. Dort vor uns muß Wasser sein, dort wollen wir lagern. Morgen wenden wir uns genau nach Westen, dann müssen wir bald wieder auf den Rovumafluß stoßen. Vielleicht bekommen wir dort ein Fahrzeug, auf dem wir bis zur Küste gelangen können."
    „Nein, Rolf," widersprach ich, „ich halte es für besser, wenn wir nur bis Ngomano fahren. Dann können wir den Ludjenda-Fluß benutzen, der dem Schir-wa-See entspringt. Dieser See liegt dicht bei den Namuli-Bergen."
    „Richtig," gab Rolf zu, „auf diese Weise kommen wir am unauffälligsten und vielleicht auch am schnellsten zu unserem Ziel."
    Bald hatten wir einen günstigen Lagerplatz an einem kleinen Tümpel erreicht. Schnell bereiteten wir unser Abendessen, teilten die Wachen ein, und wieder verlief eine Nacht ungestört.
    Am nächsten Morgen marschierten wir rüstig nach Westen. Aber erst gegen Mittag stießen wir auf den Rovumafluß, hatten aber das Glück, in einem kleinen Dorf ein gutes Kanu erstehen zu können. Damit machten wir uns auf die Weiterreise. Zwar vergrößerten wir unseren Weg, indem wir bis zum Ludjenda-Fluß fuhren, aber andererseits waren wir auf dem Wasser sicherer, und auf einige Tage kam es ja jetzt auch nicht an. Hatte doch der alte Elfenbeinschatz schon solange dort gelegen.
    Nach zehn Tagen erreichten wir endlich den Schirwasee. Not brauchten wir unterwegs nicht zu leiden. Wir konnten vom Kanu aus genügend Wild schießen, und Pongo verstand es auch, schmackhafte Fische zu fangen, die eine willkommene Unterbrechung unseres Speisezettels bildeten.
    Unser Kanu gaben wir dem Häuptling eines Dorfes am Seeufer in Verwahrung, dann machten wir uns, nachdem wir eine ruhige Nacht im Dorf verbracht hatten, auf den Weg nach Westen, den hundert Kilometer entfernten Namulibergen entgegen.
    Wir konnten damit rechnen, daß wir ungefähr in zwei Tagen die Stelle erreichen würden, die das Kreuz auf der Karte bezeichnete. Der erste Tag verlief völlig ereignislos, ebenso die Nacht, die wir an einem kleinen Wasser verbrachten.
    Am Nachmittag des zweiten Tages sahen wir in der Ferne die zackigen Spitzen der Namuli-Berge emporsteigen. Da sich aber das Kreuz auf den Karten ein ziemliches Stück nach Osten befunden hatte, mußten wir jetzt bald auf den gesuchten Punkt stoßen.
    Rolf machte plötzlich Halt, erwärmte die Karten nochmals, betrachtete sie genau und erklärte dann:
    „Ja, es ist richtig. Wir müssen in dieser Richtung genau auf den Punkt kommen, den das Kreuz bezeichnet. Es ist möglich, daß sich der alte Braganza einen besonders leicht zu merkenden Fleck ausgesucht hat. - Also wollen wir danach fleißig Ausschau halten."
    Langsam schritten wir weiter. Wir hatten genügend Zeit, da von der Antilope, die uns zum Mittagessen gedient hatte, noch genügend kaltes Fleisch zum Abend vorhanden war. Auch waren unsere Thermosflaschen mit frischem Tee gefüllt.
    „Ah," rief Rolf, als wir ungefähr eine Stunde weitergegangen waren, „dieser mächtige Affenbrotbaum dort links wäre zum Beispiel ein sehr gutes Merkmal. Ich habe mir die alten Karten sehr genau gemerkt, es kann sein, daß an seinen Wurzeln der Elfenbeinschatz vergraben ist."
    „Wollen wir ihn gleich mitnehmen?" fragte ich lachend.
    „Nein," lachte auch Rolf, dazu werden wohl unsere Kräfte nicht ausreichen. Wir wollen nur feststellen, ob er wirklich vorhanden ist. Dann müssen wir nach Mozambique und der Erbin, Carmen de Braganza, den Fundort mitteilen. Sie kann ja mit Hilfe der Regierung den Schatz des Großvaters bergen."
    „Und wir können von Mozambique aus nach Indien fahren," schlug ich begeistert vor, „ich habe ordentlich Sehnsucht."
    „Nun ja, dort haben uns allerdings die Behörden besser behandelt," lachte Rolf, „aber trotzdem hat es mir in Afrika sehr gut gefallen. Denn Abenteuer haben wir doch wirklich in Hülle und Fülle erlebt."
    „Das
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