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Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Titel: Rolf Torring 024 - Am Fudschijama
Autoren: Hans Warren
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ich, „denn Sie, Herr Kapitän, haben doch auch fünfzehn Stunden bis hierher gebraucht."
    „Allerdings, aber ich habe es sehr gern getan, denn ich wollte doch gern den Mann kennen lernen, der eine Sturmfahrt auf einem Schiff, das aus dem Meere gestiegen ist, gemacht hat. Herr Torring hat sofort erkannt, daß es sich um ein Schiff gehandelt haben muß, das wenigstens dreihundert Jahre alt war."
    „Damit hatte er recht, es war eine Gallione, wie sie im siebzehnten Jahrhundert gebaut wurde. Schade, daß sie von den Wellen an der Insel zerschlagen wurde."
    Wir kamen jetzt in ein Gespräch über dieses Wunder, da auch andere Offiziere hinzugekommen waren, die durchweg sehr gut Englisch sprachen. Endlich kam ich aber auch dazu, nach Rolf zu fragen.
    „Oh, das war auch nicht so einfach", erzählte der Kapitän, „das Boot meines Kameraden war ja völlig hilflos, da beide Steuerketten gerissen waren. Und Sie sehen ja selbst, durch welches Inselgewirr das Boot getrieben wurde. Gar oft dachten sie, daß sie im nächsten Augenblick auflaufen würden, aber sie hatten noch Glück und kamen unbeschädigt ins Japanische Meer. Nun, dort trieben noch mehr Schiffe herum, und wir hatten vollauf zu tun — es waren noch einige Kreuzer ausgelaufen —, um die hilflosen, gefährdeten Segler und Dampfer in den nächsten Hafen zu schleppen.
    „Ich fand endlich meinen Kameraden Osaki ungefähr zehn Kilometer östlich — soweit hatte ihn der Sturm abgetrieben — und schleppte ihn nach Yokohama.
    Dort erhielt er dann die furchtbare Nachricht, ich nahm nur schnell Kohlen auf und fuhr wieder los, um Sie zu holen. Dort drüben stehen zwei Leute von Osakis Boot, die genau diese Insel kannten. Mein Boot macht die höchste Fahrt, und Eile ist ja sehr geboten,"
    Ich dankte dem liebenswürdigen Kapitän nochmals, dann gingen wir zusammen in die Messe, um das erste Frühstück einzunehmen. Und ich muß gestehen, daß es mir ja von Tellern sehr gut schmeckte, aber nicht so gut wie der Frischlingsbraten, den ich vom Spieß aß und wobei ich als Gabel einen Holzstab benutzte.

    3. Kapitel. Die Verfolgung der Räuber.

    Wie Kapitän Fujo vorausgesagt hatte, trafen wir nach fünfzehn Stunden in Yokohama ein. Ich hatte wirklich nicht geglaubt, daß ich in diesem Fall so viel durchmachen sollte, sonst hätte ich schon beim Einlaufen in den Hafen die Augen besser aufgemacht.
    So aber war ich viel zu gespannt, in das Heim des Kapitäns Osaki zu kommen, da ich natürlich hoffte, dort schon Nachricht von Rolf vorzufinden Schnell verabschiedete ich mich von den liebenswürdigen Offizieren, begrüßte auch noch einige Leutnants von Osakis Boot, die sich auf der Mole versammelt hatten, und bestieg dann den Kraftwagen, der auf mich wartete.
    In schneller Fahrt ging es durch die hübsche Stadt, bis wir nach einer halben Stunde ein Haus erreichten, das inmitten eines prächtigen, sehr gepflegten Gartens lag.
    Kapitän Osaki hatte entschieden sehr guten Geschmack, denn dieses Haus hätte ich auch bewohnen mögen, so schmuck und behaglich sah es aus. Als ich aus dem Wagen sprang, öffnete ein kleiner, intelligent aussehender Japaner das Gartentor.
    Er begrüßte mich mit einer tiefen Verbeugung und sagte in gutem Englisch:
    „Herr Warren, Herr Torring hat bisher noch nichts, von sich hören lassen. Ihre Zimmer stehen bereit, bitte, wollen Sie mir folgen."
    Schlaf- und Wohnzimmer hatte ich angewiesen bekommen, und zu meiner Freude fand ich meine Büchse und meinen Rucksack wieder. Nach einem kurzen Imbiß legte ich mich dann schlafen, um am nächsten Morgen frisch und munter zu sein. Hoffte ich doch, dann ganz bestimmt eine Nachricht von Rolf zu erhalten.
    Aber kaum hatte ich zwei Stunden geschlafen, als mich der Diener weckte mit dem Bescheid, daß ich am Telefon verlangt würde. Schnell sprang ich empor und lief ins Arbeitszimmer des Kapitäns, in dem der Apparat auf dem Schreibtisch stand.
    Eine unbekannte Stimme in tadellosem Englisch machte mir folgende Mitteilung:
    „Hier Leutnant Kama. Meldung des Herrn Kapitän Osaki. Die Herren erwarten Sie sofort im Restaurant „Londoner Hof" am Hafen, da sie dort Spuren gefunden haben. Sie möchten sofort mit sämtlicher Ausrüstung hinkommen, da es weitergehen wird."
    Ehe ich eine weitere Frage stellen konnte, hatte der Leutnant schon abgehängt. Vergeblich suchte ich die Verbindung nochmals herzustellen, beschloß dann aber, dem Ruf Folge zu leisten.
    Sofort sagte ich dem Diener Bescheid, der aber ein sehr
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