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Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Titel: Rolf Torring 024 - Am Fudschijama
Autoren: Hans Warren
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beinahe als Wunder bezeichnen konnte, gerettet war.
    Wir beschlossen dann, oben auf dem Felsen ein Zeichen zu errichten, das unseren Freunden, wenn sie kamen und uns suchten, sagen sollte, daß wir uns hier befänden.
    Zu diesem Zweck wurde ein junger, dünner Baum gekappt, von sämtlichen Zweigen befreit, und an seiner Spitze befestigten wir das ziemlich helle Fell des Frischlings, das eine gute Fahne abgab. Dieses Zeichen wurde oben nahe am Meer in einer Felsspalte festgeklemmt, und das Fell flatterte lustig in dem strammen Wind, zu dem sich der Taifun umgewandelt hatte.
    Dann zogen wir uns wieder in unsere windgeschützte Höhle zurück, rollten unsere Jacken als Kopfkissen zusammen und waren bald eingeschlafen. Nach den langen Stunden, in denen wir dem Tod ins Antlitz geschaut, brauchten unsere Nerven Erholung.
    Erst kurz vor Abend erwachten wir wieder, hielten schnell oben auf der Felsplatte Ausschau über das weite Meer konnten aber kein Schiff entdecken. So aßen wir das kalte Wildschwein, tranken noch einen Schluck Wasser und schliefen weiter.
    Drei Tage lebten wir auf dieser Insel, und fast wollte ich schon daran zweifeln, daß unsere Freunde uns noch finden würden. An Proviant hatten wir keinen Mangel, das Meer lieferte uns frische Austern, ja, der eine Matrose verstand es sogar, in einer schmalen Bucht, die er durch Zweige zum Meer hin abschloß, Fische zu fangen, die wir an Stöcken über dem Feuer brieten.
    Gar oft dachte ich an Kapitän Osaki. Durch diese Verzögerung wurde unsere Aufgabe natürlich bedeutend erschwert wenn nicht völlig unmöglich gemacht, — wenn seine Tochter wirklich entführt sein sollte.
    Endlich am Morgen des vierten Tages, als wir wieder auf der Felsplatte standen und über das Meer im Süden blickten — denn im Norden konnte sich ein Schiff schlecht nähern, weil es dort ein Inselgewirr gab, deren nächste von uns einen Steinwurf entfernt waren, sahen wir eine Rauchfahne, die schnell aus Osten näher kam.
    "Es ist nicht unser Boot, Herr", sagte der eine Matrose.
    "Das wird auch nicht möglich sein", gab ich zurück, "die Reparatur der Schrauben und Steuerketten nimmt doch lange Zeit in Anspruch. Es wird ein anderer Zerstörer sein, der uns aufsuchen soll."
    Nach einer Stunde atemloser Spannung erkannten wir endlich ganz klein einen Zerstörer, der direkt auf unsere Insel zuhielt. Er war also unbedingt auf der Suche nach uns, und schnell schickte ich den einen Matrosen in unsere Höhle hinunter, um die zurückgebliebenen Jacken und Trinkbecher zu holen
    Endlich sagte mir der Matrose, daß es ein Schwesterboot des defekten Zerstörers sei, das ebenfalls in Yokohama stationiert wäre. Dann waren also unsere Gefährten alle wohlauf angekommen, und erst jetzt war ich vollkommen beruhigt.
    Bald war der Zerstörer heran, drehte dicht vor der Insel bei, und schnell wurde ein Boot zu Wasser gebracht Als es vorsichtig an dem Felsen anlegte, war ich tief enttäuscht, weder Rolf noch Pongo zu sehen. Aber der junge Leutnant, der jetzt heraussprang, klärte mich sofort auf.
    „Leutnant Hido", stellte er sich vor, „ich bringe die ersten Grüße Ihrer Gefährten, Herr Warren, die sämtlich wohl in Yokohama angekommen sind. Allerdings empfing den Kapitän Osaki die traurige Nachricht daß seine Tochter Hako einen Tag vorher verschwunden sei. Ihre Gefährten, Herr Warren, wollten sofort die Spur der Verschwundenen aufnehmen, deshalb ist niemand von ihnen mitgekommen."
    „Ich danke Ihnen vielmals, Herr Leutnant", sagte ich "dann wollen wir sofort abfahren"
    Schnell waren wir zum Zerstörer übergesetzt und dort empfing mich der Kapitän Fujo, der mir dieselbe Geschichte erzählte, aber er setzte noch hinzu:
    „Ihr Freund, Herr Torring, wollte Ihnen ständig zum Hause meines Kameraden Osaka Nachricht geben wo er sich gerade befände, damit Sie per Auto oder Eisenbahn schnellstens nachkommen könnten. Ja, er meint sogar daß es ganz gut wäre, wenn Sie erst später folgen vielleicht konnten Sie noch Hilfe in irgendeiner Form mitbringen."
    Ohne daß ich besonders darauf acht gegeben hatte, waren wir schon nach kurzer Schwenkung wieder auf der Fahrt nach Osten. Ich erkundigte mich beim Kapitän wie lange wir nach Yokohama fahren würden.
    „Genau fünfzehn Stunden", war die für mich etwas enttäuschende Antwort, „wir befinden uns hier in der Van-Diemen-Straße. Bis Yokohama sind es ungefähr tausend Kilometer."
    „Oh weh, dann komme ich also mit dreißig Stunden Verspätung an", meinte
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