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Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Rolf Torring 024 - Am Fudschijama

Titel: Rolf Torring 024 - Am Fudschijama
Autoren: Hans Warren
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Wink geben, mir zu folgen, und mich ins Meer stürzen, da deutete der eine von ihnen nach vorn und sagte in gebrochenem Englisch:
    „Herr, dort Rettung, dort Insel."
    Ja, vielleicht fünfhundert Meter vor uns warfen die Wellen ihren Gischt wenigstens zwanzig Meter in die Höhe, stets an derselben Stelle. Dort mußte sich eine Insel befinden, von der wir allerdings durch den steten Wellengischt nichts sehen konnten.
    Sofort kamen mir wieder Bedenken. Wenn es nun ein flaches Riff war, dann würde unser unheimliches Fahrzeug zerschellen, und wir würden mit den Trümmern ins Meer gespült werden.
    Sollten wir allerdings das Glück haben, daß die alte Gallione sich festrannte, dann bestand wieder die Gefahr, daß das alte Bauwerk durch die Wucht der Wellen, die doch dann einen festen Widerstand fanden, auseinandergerissen und zersplittert würde.
    Allerdings konnten wir dann schnell hinabklettern, um vielleicht auf der Insel irgend einen Schutz zu finden. Zum Glück konnten wir noch den Zerstörer sehen, und Kapitän Osaki würde sicher durch sein Fernglas beobachten, wo wir hintrieben. Sollte er sich also retten können, dann würde er sicher ein Boot zu uns senden.
    Als wir auf ungefähr zweihundert Meter heran waren, hatte sich das Vorderteil der Gallione bereits ganz bedeutend gesenkt. Wenn wir nicht bald die Klippe erreichten, konnte das alte Fahrzeug plötzlich vornüber in die Tiefe schießen. Dann wurden wir unbedingt mitgerissen, und ehe wir wieder an die Oberfläche kämen, wären wir sicher schon ertrunken.
    Wieder erwog ich, ob wir nicht doch jetzt schon ins Meer springen und unsere Rettung im Schwimmen versuchen sollten, aber der Anblick der riesigen Gischtwolken, die da vorn an der noch unsichtbaren Insel emporgeworfen wurden, ließen mich von diesem Vorhaben schnell abstehen. Nie und nimmer hätten wir mit heilen Knochen diesen Anprall des Wassers überstehen können.
    Forschend betrachtete ich jetzt nur noch das Vorderteil der Gallione. Nur davon, wie sich dieses uralte Fahrzeug noch hielt, hing unsere Rettung ab. Um meine Gedanken von diesem trüben und auch unnützen Grübeln abzulenken, suchte ich mir vorzustellen, wie wohl unser Fahrzeug plötzlich wieder auf der Meeresoberfläche erschienen wäre.
    Schon lange liefen Berichte unter den Seeleuten, daß sie in schwerstem Sturm solche uralten Gallionen und Karavellen hätten auftauchen sehen, aber bisher hatte ich das stets für Seemannsgarn gehalten Und jetzt stand ich selbst auf einem dieser sagenhaften Schiffe. Ich bedauerte fast, daß die alte Gallione sicher zerschellen würde, wenn sie auf die Klippen vor uns auflief.
    Hätte es irgendwie in meiner Kraft gestanden, dann hätte ich gern dieses alte Gebilde für irgend ein Museum gerettet. Es wäre bestimmt ein Schatz gewesen, wie ihn wohl noch kein solches Institut besitzt.
    Es ist doch ganz gut, wenn man seine Gedanken etwas ablenkt. — Als ich jetzt wieder nach vorn blickte, sah ich, daß die versteckte, das heißt durch den Wellengischt unsichtbare Insel schon auf ungefähr hundert Meter näher gekommen war. Und das Vorderteil der Gallione hatte sich anscheinend nicht weiter gesenkt.
    So hatten wir doch noch Aussicht, aus unserer furchtbaren Lage befreit zu werden, denn wenn auch vom Zerstörer nichts mehr zu sehen war, so mußte Kapitän Osaki doch gesehen haben, daß wir auf die Klippen vor uns zutrieben.
    Eine besonders hohe Welle traf jetzt unser Fahrzeug, das durch diesen Schlag in allen Fugen erbebte. Und durch den furchbaren Ruck sprang neben mir eine Tür des Aufbaues, die ich bisher infolge des Tang- und Muschelüberzuges nicht bemerkt hatte, weit auf.
    Ein Schwall schmutzigen Wassers ergoß sich über das Deck, und schnell stieg ich auf einen Vorsprung, irgend einen alten Balken, der sich aus dem Aufbau erstreckte, denn ich wollte nicht unnötig durchnäßt werden.
    Einige seltene Gebilde entdeckte ich, als jetzt das Wasser an mir vorbeilief, Fische und Krabben von sonderbarer Gestalt, die mich als Naturforscher natürlich äußerst interessierten. Trotz meiner gefährlichen Lage bedauerte ich es lebhaft, daß ich keine Möglichkeit hatte, diese seltsamen Tiere zu fangen.
    Zufällig blickte ich jetzt zu den beiden Japanern hinüber und bemerkte mit Erstaunen, daß ihre Mienen plötzlich höchste Furcht ausdrückten. Mit weit aufgerissenen Augen starrten sie auf die Türöffnung neben mir, und schnell folgte ich der Richtung ihres Blickes.
    Zuerst bekam ich auch einen Schreck, das
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