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Herrscher über die Ewigkeit

Herrscher über die Ewigkeit

Titel: Herrscher über die Ewigkeit
Autoren: Jay Grams
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Mit
zusammengepreßten Lippen vertiefte er sich in den Anblick der Zeitmaschine.
    Wenn
seine Konstruktion richtig war und die Röhre ihren vorgesehenen Zweck erfüllte,
stand einer Zeitreise nichts mehr im Wege.
    Überaus
langsam trat Garry in die Kabine und betätigte einen Knopf. Die durchsichtige
Plastikwand schob sich nach der Mitte hin zusammen. Garry beugte sich über die
Metallstreben und suchte die Stelle, an der die neue grauschimmernde Röhre hingehörte.
Knarrend fügte sie sich in den betreffenden Sockel, und Garry schloß einige
danebenhängende Kabel an. Gedankenverloren sah er noch einmal prüfend über
die gesamte Anlage. Dann stellte er sich wieder gerade und ließ die Plastikwand
vorgleiten.
    „So,
jetzt können wir ja mal einen Versuch unternehmen“, sagte Garry zu sich selbst
und nahm in dem SitzPlatz.
    Erwartungsvoll
drückte er auf einige Knöpfe und ließ verschiedene Hebel einrasten. Mehrere
Lämpchen flammten auf, und ein feines Summen erfüllte die gesamte Apparatur.
    Hastig
verließ Garry die Maschine, nahm eine Blechdose, die zufällig neben der
Maschine lag, und stellte sie auf den Sitz. Garry trat noch ein paar Schritte
vor, damit er mit dem Arm die Schalttafel erreichen konnte. Vorsichtig drückte
er eine Taste ein, die die Aufschrift „Automatik“ trug.
    So,
nach genau fünf Minuten würde die Zeitmaschine wieder aus der anderen Zeit
zurückkehren, das hieß, falls sie überhaupt arbeitete. Die Blechdose, die auf
dem Sitz lag, war der Versuchsgegenstand.
    Das
Aufblitzen eines roten Signallämpchens ließ ihn erschreckt zurücktreten. Die
Zeitmaschine begann durchdringlicher zu summen. Und dann geschah etwas, woran
er sich später nur noch dunkel erinnern konnte. Es ging alles so schnell, daß
er den Ereignissen kaum folgen konnte.
    Die
Zeitmaschine schien für den Bruchteil einer Sekunde vor seinen Augen zu
verschwinden. Es erweckte den Eindruck, daß die Zeitmaschine urplötzlich von
einem undurchdringlichen Nebel umgeben war. Die einzelnen Metallteile
flirrten vor seinen Augen.
    Garry
hatte für einen kurzen Augenblick das unbestimmte Gefühl, als könne er die
Metallstreben gar nicht mehr sehen, sondern nur noch ahnen.
    Und
dann lag die Maschine auch schon wieder klar vor seinen Augen. Alles schien
unverändert zu sein. Die Blechdose lag noch so auf dem Sitz, wie er sie
hingelegt hatte.
    Die
Maschine funktionierte also immer noch nicht. Aber es war immerhin ein kleiner
Erfolg gewesen, den er vor wenigen Augenblicken noch gesehen hatte. Irgend
etwas war mit der Maschine geschehen; deutlich hatte man das bemerkt. Ein ganz
kleiner, sichtbarer Erfolg seit drei Jahren!
    Hastig
ging er auf die Öffnung zu.
    Er
setzte seinen Fuß gerade in die Kabine, als er mitten in der Bewegung
erstarrte.
    Eine
vollklingende Stimme sprach ihn an. Eine Stimme, die direkt aus der Kabine kam!
    „Ah
– Mister Spencer! Endlich – ich hatte nie für möglich gehalten, Sie einmal zu
treffen. Aber nun ist es doch wahr geworden! Es ist mir gelungen, den
eigentlichen Erfinder der Zeitmaschine kennenzulernen. Diesen Augenblick habe
ich seit Jahren herbeigesehnt.“
    Hallend
verstummte die Stimme.
    Langsam nur erholte sich Garry von seiner Überraschung.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte er in die leere Kabine. Er mußte ein
paar mal
schlucken, ehe er sich ganz von seinem Erstaunen erholt hatte.
    „Wer
sind Sie?“ fragte er leise. „Warum zeigen Sie sich nicht?“
    Es dauerte eine geraume Weile, ehe sich die Stimme wieder
meldete.
    „Oh
– das muß an Ihrer Maschine liegen, daß Sie mich nicht sehen. Aber diesem Übel
können wir gleich Abhilfe schaffen. Sie müssen an der Zeitmaschine irgendeine
falsche Einstellung vorgenommen haben. Einen kleinen Moment, bitte.“
    Entsetzt
sah Garry, wie verschiedene Hebel betätigt würden. Wie von Geisterhand bewegt,
rasteten sie in neue Stellungen ein. Einige Knöpfe verschwanden in ihren
Fassungen, während andere heraussprangen. Dann nahm die Maschine wieder eine
undefinierbare Form an. Allmählich lichtete sich der Nebel, und Garry war nahe
daran, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.
    Das
Unfaßbare war geschehen: in der Kabine befand sich ein Mensch! Ein Mensch, der von einer enganliegenden, silberglän zenden
Haut umgeben war. Der eigenartig silbern schimmernde Stoff ging dem Fremden bis
an den Hals; von dort aus sah man dann die fleischfarbene Haut.
    Lachend,
dabei zwei Reihen weißblitzender Zähne zeigend, kam der Fremde auf Garry zu
und streckte ihm
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