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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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Lauf noch zu beschleunigen.
    Jetzt gab ich mich für verloren, denn wer sollte den dahinstürmenden Riesen aufhalten? Sicher würde ich jetzt von ihm zurückgebracht werden, und der rachsüchtige Baber, dem wir entgangen waren, würde mich eines schrecklichen Todes sterben lassen.
    Vergeblich suchte ich meine Pistolen zu ziehen. Denn Pulo hatte — ob bewußt oder aus Zufall, konnte ich nicht entscheiden — meine Arme mitgepackt und sie so fest an meinen Leib gepreßt, daß ich sie nicht einen Millimeter bewegen konnte.
    Und immer weiter stürmte der entsetzliche Riese mit mir zurück. Schon glaubte ich das Murmeln und Rauschen des Sees zu hören, da stieß plötzlich ein Mensch ein entsetzliches Geschrei aus. Das Geschrei erklang dicht über mir, also mußte es der Lenker Pulos sein. Und jetzt — beinahe hätte ich vor Freude aufgejubelt, wenn mir der mächtige Rüssel nicht die Luft abgeschnürt hätte — jetzt hörte ich die grimmige Stimme Pongos, der in seinem Pidgin-Englisch dem Inder befahl, den Elefanten zum Stehen zum bringen.
    Gleichzeitig verstummte das Schmerzensgeschrei, Pulo blieb auf einen Ruck des Inders stehen, und Pongo befahl dem Inder jetzt, daß der intelligente Riese mich loslassen sollte. Und gehorsam setzte Pulo mich auf ein Kommando seines Lenkers zu Boden und ließ mich los.
    „Masser, schnell fortlaufen, Pongo nachkommen," rief unser treuer Freund mir zu. Ich drängte mich schnell an Pulo vorbei und rannte den Weg zurück, wobei ich allerdings manchmal unangenehme Bekanntschaft mit Dornenranken und Baumstämmen machte.
    Aber endlich hatte ich meine Gefährten eingeholt, die schon in äußerster Besorgnis um mich waren. Zu großen Erklärungen war jetzt keine Zeit. Ich rief nur, daß Pongo nachkäme, ergriff wieder die Zeltbahn, auf der Jim lag, und wir setzten uns schnell in Bewegung.
    Natürlich lauschten wir immer nach hinten, ob Pongo nicht bald käme, denn die Lage des schwarzen Riesen war sehr gefährlich. Sobald er den Inder aus seinen Händen ließ, konnte dieser seinem Elefanten befehlen, Pongo zu ergreifen. Und selbst die übermenschlichen Kräfte Pongos würden ihm dann wenig helfen, denn der Elefant konnte ihn in wenigen Sekunden zermalmen.
    Und dann würde der indische, rachsüchtige Lenker sicher hinter uns herkommen, um uns ebenfalls vernichten zu lassen. Was sollten wir auch auf diesem engen Pfad in der Dunkelheit gegen einen Elefanten ausrichten? Doch endlich erklang Pongos Stimme hinter uns. .Massers ruhig sein, Tembo fort Aber schnell gehen, kommt vielleicht doch wieder."
    « Diese Aussicht war allerdings so wenig angenehm, daß wir unsere Schritte immer mehr beschleunigten. Es war ja noch ein langer Weg, ehe wir den Wald durchquert hatten und in Sicherheit waren.
    Pongo trieb rastlos zur Eile an, und wir legten den Weg fast im Laufschritt zurück So trafen wir schon nach anderthalb Stunden in Moirang ein und klopften den, englischen Wirt, bei dem wir am verflossenen Tage gegessen hatten, heraus. Schnell war er informiert, Jim wurde ins Bett gebracht, nachdem Brough festgestellt hatte, daß er bestimmt gesunden werde, und dann tele-phonierte der Detektiv an die nächste Truppenstation und bat um Entsendung von Mannschaften. Es wurde ihm sofort zugesagt, und beruhigt legten wir uns schlafen.
    Bereits in den frühen Morgenstunden trafen die Soldaten auf Autos ein. Schnell ging es zum See, und die Boote der Fischer wurden einfach requiriert, während ein Teil der Mannschaften am Strand um den See herumlief, dem Ort zu, an dem wir hatten sterben sollen.
    Rolf und Hagerstony hatten die Führung dieser Leute übernommen, während wir mit den anderen den See in den Booten absuchten. Und endlich, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, fanden wir die wandernde Insel. Von allen Seiten legten die Boote an, und auf ein kurzes Kommando des führenden Leutnants kletterten die Soldaten wie Katzen über die Mauer und sprangen hinab.
    Pongo war der erste und stürzte mit geschwungenem Haimesser auf die nächste Hütte zu. Sie war leer, ebenso die nächste, und endlich guckten wir uns mit 'langen Gesichtern an. Baber hatte mit seinen Leuten die geheimnisvolle Insel, die von den Strömungen des Sees hin- und hergetrieben wurde, verlassen, und Sindia hatte er mitgenommen.
    Spät in der Nacht trafen wir mit den anderen Mannschaften wieder zusammen, die natürlich auch vergeblich gesucht hatten. Wir beschlossen, sofort wieder nach Moi-rang zurückzukehren und dann planmäßig nach den
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