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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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Whisky, den wir stets als Medizin mit uns führten. Gehorsam trank Jim die Flasche aus, bekanntlich das beste Gegenmittel bei Schlangenbissen. Brough hatte inzwischen mit scharfem Skalpell die Wunden aufgeschnitten und mit Salmiakgeist ausgewaschen.
    Da kam Pongo, der eilig in den Wald gelaufen war, mit einer eigenartigen Pflanze zurück, zerdrückte die Blätter und ließ den Saft in die Wunden träufeln. Jim stieß einen kurzen Schrei aus, aber Pongo nickte ihm aufmunternd zu und sagte:
    „Gut gegen Schlange. Masser Jim gesund werden."
    Dann legte er die zerdrückten Blätter auf den Daumen, und Brough, der wohl wußte, daß dieser Naturmensch die besten Mittel kannte, befestigte den Blätterbrei durch eine Mullbinde.
    Jim taumelte jetzt — vielleicht schon die Wirkung des Schlangengiftes oder auch des Alkohols — jedenfalls mußten wir ihn zum Zelt führen, in dem er sich stöhnend auf sein Lager warf.
    Wir blickten uns ernst und verstört an, und Hagerstony meinte ingrimmig:

    " Es scheint, als sollten wir uns um diese Insel nicht kümmern. Sie ist scheinbar verflucht, und Alompra ist wirklich ein Dämon. Was machen wir jetzt? Wir können doch die beiden armen Gefährten nicht allein lassen. Wird mein Jim durchkommen, lieber Brough?"
    " Der Biß der Krait ist äußerst gefährlich, aber wir haben alles getan, was möglich ist Und ich glaube an Pongo, der ja versichert hat daß er wieder gesund wird Wollen wir unsere Suche verschieben, bis er wieder wohlauf ist?"
    " Wie lange kann das dauern?"
    " Nun, einige Tage können vergehen."
    " Nein, dann wollen wir lieber heute nacht suchen. Ich habe einen Zorn gegen diese Menschen, den ich gern an ihnen austoben möchte. Einer von uns muß hier bleiben. Wollen wir losen?"
    „Ja, dann kann sich niemand zurückgesetzt fühlen. Nehmen Sie die Sache in die Hand, Lord."
    Wir losten mit verschieden langen Grashalmen, und Hoddge zog den kürzesten. Damit hatte er verloren und blickte uns traurig nach, als wir jetzt ans Ufer gingen und die Boote zu Wasser brachten. Wir konnten jede Minute damit rechnen, daß die Nacht hereinbrach, und so ruderten wir kräftig los, um möglichst bald die Stelle des Sees zu erreichen, an der wir auf die geheimnisvolle Insel stoßen konnten.
    Es wurde dunkel, und aufmerksam spähten wir ins Weite, nach dem hellen Licht der Insel, aber die Wasserfläche lag still und ruhig. Nur hinter uns flammte das Feuer auf. das Hoddge entfacht hatte. Wir hielten uns mit den Booten dicht zusammen. Ich war zu Hagerstony und Brough gestiegen, denn sonst wären die Kräfte beim Rudern ungleich verteilt gewesen.
    Jetzt konnten wir gegen Pongo und Rolf gerade noch mitkommen. Merkwürdig war es wieder, daß wir gar keine Strömung bemerkten, auf die wir eigentlich gehofft hatten. Aber als wir ungefähr eine halbe Stunde 46
    kräftig gerudert hatten, wurden unsere Boote plötzlich nach Süden gezogen.
    Während wir noch leise berieten, ob wir uns treiben lassen oder diese Strömung durchqueren sollten, flammte hinter uns plötzlich das helle Licht der Insel auf. Sie kam von Norden, aus dem Teil des Sees, in dem sie in der vergangenen Nacht verschwunden war. Jetzt mußte es uns genüngen, das Geheimnis zu lösen und die gefangene Prinzessin zu befreien.
    Schnell ruderten wir mit allen Kräften aus der Strömung heraus und hielten erst an, als wir sicher waren, daß die Lichtstrahlen uns nicht treffen konnten. Wir glaubten, daß vielleicht vom auf der Insel ein Posten stände, um nach Hindernissen auszuschauen, und wollten deshalb von der Seite anlegen und versuchen, die Mauer zu erklimmen.
    Jetzt war der helle Punkt auf gleicher Höhe mit uns, und sofort ruderten wir kräftig vorwärts. Schnell kamen wir der rätselhaften Insel näher und konnten bald die Ruder nur noch sehr vorsichtig eintauchen, um uns durch kein Geräusch zu verraten, aber wir hatten unsere Fahrt doch so gut berechnet, daß wir unbemerkt an der Sei.e des schwimmenden Eilandes anlegen konnten.
    Und jetzt überzeugten wir uns, daß es wirklich eine Insel war, an deren Rande kleine Sträucher wuchsen. Die mächtige Mauer erhob sich wenige Meter vor uns, aber der helle Schein aus dem Innern konnte uns nicht treffen, da wir durch den Schatten der hohen Mauer geschützt waren.
    Totenstille herrschte auf der Insel, und nachdem wir längere Zeit gelauscht hatten, ob unsere Ankunft nicht doch entdeckt sei, stiegen wir leise aus, banden die Boote an den Sträuchern fest und schlichen vorsichtig auf die Mauer
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