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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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riefen wir erfreut, „befreie uns schnell'
    Mit einem brennenden Scheit in der Hand sprang der treue schwarze Diener herab und durchschnitt schnell unsere Fesseln. Dabei lachte er und sagte:
    „Pongo immer in Nähe gewesen. Bald Früchte gefunden, die Schlangen vertreiben. Massers schnell fort zu Masser Hoddge."
    Wir schüttelten ihm aber erst die Hände, dann sprangen wir aus der furchtbaren Grube und eilten unter Pongos Führung in den Wald hinein. Mit wunderbarem Instinkt führte uns der schwarze Riese aus dem Dickicht an den Strand, und bald konnten wir in der Ferne den schwachen Schein sehen, den das Feuer an unserem Lagerplatz auf den See hinauswarf. Wir waren gar nicht so weit von unserem Lager gelandet, und nach einer Stunde scharfen Marsches trafen wir ein.
    Die Freude unseres Gefährten war groß, und er überschüttete uns mit Fragen, die wir aber nur kurz beantworten konnten, denn Pongo hatte nicht ohne Grund zur Eile getrieben, sicher hatte Baber das Feuer auch bemerkt und vielleicht schon Leute ausgeschickt, um danach zu forschen.
    In aller Eile wurden die Zelte zusammengerollt, wobei uns John, der allerdings über heftige Schmerzen klagte, sogar half. Nur Jim lag stöhnend in tiefer 'Bewußtlosigkeit. Wir beschlossen, ihn auf einer Zeltbahn abwechselnd zu tragen, schnallten eiligst unsere Rucksäcke auf, und zehn Minuten, nachdem wir am Lagerplatz eingetroffen waren, setzte sich unser kleiner Zug, mit Pongo an der Spitze, in Marsch. Bald lag der Schein des Lagerfeuer" hinter uns, und der dunkle Wald umgab uns.
    Doch wir waren nur wenige Schritte in die feuchtwarme Finsternis vorgedrungen, als wir heftig gegen-einander prallten. Pongo war plötzlich stehen geblieben und seine riesige Gestalt wirkte wir ein Prellbock an den wir stießen.
    Der arme Jim, den ich mit Hoddge auf der Zeltbahn trug, stöhnte tief auf. Auch er hatte den Ruck an seiner Bewußtlosigkeit gespürt.
    Zwischen mir und Pongo befanden sich noch Hagerstony und John, der einen leisen Schmerzensschrei ausstieß. Sicher hatte er seine verletzte Hand heftig gestoßen.
    „Pongo. was ist?" fragte der Lord leise. „Massers ruhig sein, Feinde kommen," flüsterte der schwarze Riese.
    Wir wagten kaum zu atmen. Völlig reglos standen wir und lauschten in das drückende Dunkel. Die tausendfältigen Stimmen des nächtlichen Urwaldes erschwerten es, ja, machten es beinahe unmöglich, ein verdächtiges Geräusch zu hören.
    Aber wir konnten uns auf die wundenbaren Sinne unseres Pongo vollkommen verlassen. Immer noch stand er unbeweglich da. Und jetzt — wir zuckten wohl alle zusammen, jetzt klang ein gefährlicher Laut dicht vor uns auf. Es war das Schnauben eines Elefanten.
    Sollte es dieser heimtückische, gefährliche Pulo sein? Wir wußten im Augenblick nicht, woher dieser Laut erklungen war, ob vor oder hinter uns. Aber Pongo flüsterte jetzt scharf:
    „Massers schnell, auf Seite, Tembo kommt." „Tembo" war Pongos afrikanische Bezeichnung für Elefanten. Wir drückten uns sofort in die dichten Büsche zu Seiten des Pfades, wobei allerdings Hoddge und mich die Zeltbahn mit dem bewußtlosen Jim sehr hinderte. Denn wir konnten mit Rücksicht auf ihn uns nicht einfach rücksichtslos in die — meistens sehr stachlichen Sträucher drängen.
    Wir machten es so, daß Hoddge sich langsam zwischen zwei Büschen in das Dickicht hineindrängte, während ich ihm vorsichtig folgte. Dadurch kam ich natürlich nur sehr langsam von dem Pfad fort, auf dem jetzt der Elefant heranstürmte.
    Ich verspürte ein leises Zittern des Bodens, und das gefährliche Schnauben und Prusten klang dicht hinter mir. Und ich konnte nicht so, wie ich gern getan hätte, mit einem Ruck tiefer in die schützenden Büsche dringen, denn die Zeltbahn mit Jim hinderte mich.
    Und im nächsten Augenblick fühlte ich mich von dem Rüssel des gereizten Riesen ergriffen. Um meine Hüften schlang er sich in furchtbarem Druck, riß mich zurück und hob mich hoch Ich glaubte jetzt, mein Ende sei da, denn ich war fest überzeugt, daß der wütende Elefant mich im nächsten Augenblick auf den Pfad schleudern und zertreten würde.
    Aber Pulo machte kehrt und rannte mit mir den Pfad zurück. Dem See und der geheimnisvollen Insel entgegen
    „Pongo, er schleppt mich fort,' rief ich laut.
    Aber Pulo preßte, als er meine Stimme hörte, seinen Rüssel so fest zusammen, daß ich nur noch stöhnen konnte. Ich glaubte, er würde mich mitten auseinander drücken. Und gleichzeitig schien er seinen
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