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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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die Frauen und Kinder fortzuschaffen. Natürlich müssen die Frauen darauf achten, daß ihre Kinder nicht schreien. Ich weiß ja nicht, wohin dieser Wasserlauf führt, aber auf jeden Fall können wir uns auf ihm unbemerkt entfernen. Was meinen Sie zu diesem Plan?"
    „Er hört sich gut an, Herr Torring, und ich werde mit dem Ompum diesbezüglich sprechen. Hoffentlich gibt er keinen ungünstigen Bescheid über den Verlauf des kleinen Flusses."
    Es gab eine sehr erregte Unterhaltung, an der sich auch nach und nach die meisten Krieger beteiligten. Und schließlich trennten sich die meisten jüngeren Leute von dieser Versammlung und traten zur Gruppe der Frauen, die in einer Ecke kauerten und ihre weinenden Kinder beschwichtigten. Bei uns blieben außer dem Ompum und seinem Sohn nur noch acht Bata stehen. Jetzt sprach der Ompum lange auf Hasting ein, und endlich übersetzte uns der Legionär:
    „Meine Herren, das Bild hat sich jetzt vollkommen verändert. Die Feinde, die uns angegriffen haben, stehen unter dem Kommando eines Verwandten unseres Ompum. Nun wissen die Bata genau, daß nur er, sein Sohn, und die acht Krieger, die hier bei uns stehen, die Hauptursache dieses Angriffs sind, da der feindliche Anführer einen alten Haß gegen diese zehn Leute hat. Die anderen Dorfbewohner werden mit ihren Frauen und Kindern bestimmt geschont, wenn sie sich ergeben. Und dazu sind sie jetzt entschlossen.
    Wenn wir aber mit dem Ompum und den anderen Kriegern hier gefangen werden, blüht uns ein sehr schlimmes Los. Deshalb wollen die zehn Bata mit uns auf einem Floß entfliehen, so wie Sie es vorgeschlagen haben, Herr Torring. Die übrigen Dorfbewohner, die sich ergeben wollen, haben sich, Gott sei Dank, einverstanden erklärt, unsere Flucht zu gestatten, ja uns sogar beim Bau des Floßes zu helfen. Sehen Sie, dort beginnen einige Leute bereits den Palisadenzaun zu lösen. Sowie das Feuer erloschen ist, können wir durch das Südtor entweichen, während die hierbleibenden Krieger unsere Feinde vom Nordtor aus anrufen und sich ergeben." „Und wohin führt der Flußlauf?" erkundigte sich Rolf. „Wie Sie vermuten, direkt in die Sümpfe. Es wird ein sehr gefährlicher Weg werden, denn bisher haben sich die Bata über eine gewisse Grenze nicht hinaus getraut. Sie erzählen wieder von irgendeinem Spukwesen, das tief im Inneren der Sümpfe hausen soll."
    „So, das ist ja sehr interessant. Wenigstens werden wir dann auf der Flucht eine kleine Abwechslung bekommen", sagte Rolf trocken. „Sagen Sie den Bata aber, daß sie sich für wenigstens zwei Tage Proviant mitnehmen sollen. Unsere Konserven dürften nicht lange reichen, wenn alle davon essen müssen. Ah, die anderen Dorfbewohner bauen bereits das Floß. Da wollen wir uns also rüsten, denn die Feuer werden bald erloschen sein." Während Hasting dem Ompum bezüglich des Proviants Bescheid sagte, trugen wir unsere Rucksäcke - auch Hastings und Pongos - zur Südpforte. Dann traten wir zu den Dorfbewohnern, die das Floß anfertigten, und überzeugten uns, daß sie ihre Arbeit ganz vorzüglich verstanden. Das Floß wurde nicht sehr breit - es konnten höchstens zwei Mann nebeneinander sitzen - aber es war durch eine doppelte Lage der starken Bambusrohre sicher außerordentlich tragfähig. Die Hölzer wurden durch dicke, unzerreißbare Rottangschnüre zusammengehalten. Da sich viele fleißige Hände regten, war die Arbeit schnell getan, und als die Feuer draußen und innen nur noch schwach aufzuckten, packten die Bata, die uns begleiten wollten, das Floß und trugen es zum Südtor. Dort wurde es mit unseren Rucksäcken und dem Proviant der Bata beladen, und wir warteten nun auf den günstigen Moment, um unbemerkt entweichen zu können. Jetzt wurde auch Hasting herbeigetragen und vorsichtig auf das Floß gelegt; sein Gewicht machte in den kräftigen Fäusten unserer Begleiter ja nicht viel aus.
    Vom Nordrand des Dorfes hörten wir jetzt langgezogene Rufe. Die Dorfbewohner, die sich ergeben wollten, nahmen also die Unterhandlungen mit den Feinden auf. Bald kam Antwort von den Feinden, und es gab eine lebhafte Verhandlung. Wir lauschten aufmerksam und hörten, daß sich leise Rufe rings um das Dorf fortpflanzten. Also benachrichtigten sie die verschiedenen Posten, daß die Friedensverhandlungen im Gange wären. Und bald konnten wir deutliche Schritte hören, die sich vom Südtor nach den Seiten entfernten. Wie wir also gehofft, überwog bei den Posten die Neugierde ihr Pflichtgefühl, und
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