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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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begann auch der Kampf an der Südseite, an welcher der Häuptlingssohn mit einigen Kriegern stand. Rolf feuerte acht Schuß ab, dann war es dort still, für mich ein Zeichen, daß er ebenfalls den Angriff abgeschlagen hatte. Unten beim Häuptlingssohn dauerte es aber länger, und schon wollte ich hinunter eilen, da merkte ich, daß Rolf bereits eingegriffen hatte, denn der scharfe Klang seiner Parabellum peitschte dort auf. Und bald folgte ein Triumphgeschrei unserer Bata.
    Aber inzwischen hatte das Feuer die sechs Hütten ergriffen. Es war eine Glut, die mich bald von meinem Posten verjagt hatte, denn ich stand nur wenige Meter von der ersten Hütte entfernt. Und noch hatte das Feuer die Hütten nicht völlig ergriffen. Da sah ich Hasting, den zwei Bata auf einer Decke näher trugen. Er rief seinen Trägern jetzt etwas zu, die ihn darauf sofort auf die Erde legten, ihre Klewangs zogen und auf die brennenden Hütten zuliefen. Es waren mutige Leute, denn trotz der Gefahr, unter den brennenden Trümmern begraben zu werden, sprangen sie doch dicht heran und hieben mit kräftigen Streichen die beiden vorderen Träger durch. Dadurch neigten sich die Gebäude nach vorn und stürzten zusammen, genügend weit von der Palisade entfernt, um sie nicht mehr zu gefährden.
    Ich atmete sehr erleichtert auf, als diese Gefahr beseitigt war. Und die Feinde schienen vom ersten Angriff völlig genug zu haben, denn wir hörten ihr Wutgeschrei in der Ferne verklingen. So konnten wir es jetzt auch wagen, unsere Posten zu verlassen. Der Ompum stellte aber zur Vorsicht vier Posten an jede Seite der Palisaden, während wir zu einer Beratung neben dem mächtigen Trümmerberg der zerstörten Hütten zusammentraten. Unsere Lage war sehr ernst, denn es war ja auch nur eine Frage der Zeit, daß die Feinde das Dorf stürmten. Rolf und ich, als einzige gute Schützen, konnten nicht überall sein. Wenn Hasting wenigstens noch hätte helfen können, aber er machte jetzt nach den Aufregungen einen sehr schwachen Eindruck. Trotzdem versäumte er nicht seine Pflicht als Dolmetsch und übermittelte dem Ompum Rolfs Vorschlag, einige kleinere Holzhaufen rings am Palisadenzaun aufschichten zu lassen, um bei einem nächtlichen Angriff sofort genügend Licht machen zu können.

    Wie ich bereits erwähnte, war das Wutgeschrei der Feinde in der Ferne verebbt, und wir konnten sie durch unseren unerwarteten Widerstand für so erschreckt halten, daß sie eine längere Pause im Kampf eintreten lassen würden. Aber wir hatten die Ausdauer und vor allen Dingen die Wut der Angreifer unterschätzt.
    Als sich die ersten Bata mit ihrer Holzlast den Palisaden näherten, fielen plötzlich über den Rand mehrere Schüsse, und gleichzeitig zischte eine Wolke Speere herüber. Die listigen Feinde hatten nur die Hälfte ihrer Mannschaft abziehen lassen, während die andere auf eine günstige Gelegenheit zum Angriff gewartet hatte. Und die Überraschung war ihnen gut gelungen.
    Verschiedene Träger und auch einige Posten brachen tot oder verwundet zusammen. Und ehe wir unsere Büchsen empor reißen konnten, schwangen sich schon die dunklen Gestalten der Angreifer über die Palisaden und sprangen ins Innere hinab. Mit gezogenen Klewangs stürzten sie auf die überraschten Dorfbewohner los. Aber unsere Bata erholten sich schnell von ihrem augenblicklichen Schreck. Auf ein Kommando des Ompum sammelten sie sich und warfen sich den Feinden entgegen. Wir konnten uns am Kampf nicht beteiligen, denn wir durften nicht schießen, da wir sonst die befreundeten Bata gefährdet hätten. Dafür nahmen wir aber die Palisaden unter Feuer, über die sich immer neue Gestalten schwingen wollten. Auch der brave Hasting, der neben dem mächtigen Trümmerhaufen lag, beteiligte sich mit gutem Erfolg an der Verteidigung. In den kurzen Pausen, die wir zum Laden benötigten, hörte ich seine Pistole in rasender Schnelligkeit arbeiten.
    Es war ein wildes Kampfgetümmel an allen Seiten. Vielleicht zwanzig Feinde waren eingedrungen, denen aber fünfzig Dorfbewohner entgegenstanden. Da wir nun mit unseren Kugeln ein weiteres Eindringen der Feinde energisch verhinderten, lichtete sich die Zahl der Angreifer. Die Dorfbewohner wußten ja, daß es um ihr Leben ging, und sie kämpften mit verbissenem Ingrimm. Die Eindringlinge sahen bald ein, daß ihr Heil nur in schneller Flucht lag, und so versuchten die restlichen zehn von ihnen, wieder über die Palisaden zu gelangen. Aber es glückte nur einem einzigen, die
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