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Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald

Titel: Rolf Torring 005 - Kaempfe im Urwald
Autoren: Hans Warren
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lassen. Die Trümmer werden in der Mitte des Dorfes aufgeschichtet. Dann haben wir freie Übersicht zu den Palisaden und brauchen uns vor keinem Brandspeer zu fürchten!"
    „Großartig!" rief Hasting, „das ist allerdings der einzige Rettungsweg. Tragen Sie mich, bitte, sofort hinaus, ich werde es dem Ompum sagen. Gott sei Dank geht das Zerlegen der Häuser mit den Klewangs schnell. Und die Bewohner werden sich bestimmt nicht weigern, ihre Wohnstätten zu zerstören, wenn sie damit ihr Leben retten können. Ah, hören Sie die Schreie? Das bedeutet Feuer. Die Feinde haben also bereits ihre Brandspeere geschleudert. Schnell, schnell, wir müssen helfen." Wir hoben ihn mit der Decke, auf der er lag, hoch und trugen ihn schnell, aber vorsichtig die steile Bambusleiter hinunter. Im nördlichen Teil des Dorfes, dort, wo der Weg zum Lager unserer Legionäre führte, loderten helle Flammen hoch. Sie gaben keinen Rauch, ein Zeichen, daß das Bambusholz der brennenden Hütte völlig ausgetrocknet war.
    „Schnell, meine Herren", stöhnte Hasting, den der Transport doch sehr mitnahm, „wir sind verloren, wenn das Feuer weiter um sich greift."
    Bald gelangten wir an die Brandstelle. Zwei Hütten waren es, die da in Feuer standen. Jammernd drängten sich die Frauen in weitem Kreise um die wabernde Glut, während einige überlegte Männer bereits begannen, die nächsten Hütten einzureißen. Gerade holte uns der Ompum, der eiligst herbeilief, ein, und Hasting rief ihm aufgeregt Rolfs Vorschlag zu.
    Jetzt bewährte sich die alte Sitte der Bata, daß zwar das Dorfoberhaupt bei allgemeinen Fragen nicht selbständig ohne Volksberatung handeln darf, daß ihm aber im Kriege unbedingter Gehorsam geleistet werden muß. Die Männer nahmen ihre Klewangs und fingen an, ihre Hütten einzureißen. Wie Hasting vorausgesagt hatte, ging die Arbeit sehr schnell vor sich. Da hatte Rolf wieder ein neues Bedenken.

    „Hans, du wirst jetzt die rechte Palisadenseite bewachen, während ich die linke schütze. Und, Herr Hasting, sagen Sie, bitte, dem Ompum, daß er sofort seinen Sohn mit einigen Kriegern ans Südtor schickt. Sehr wahrscheinlich werden doch die Feinde jetzt einen Sturm versuchen, da sie die Dorfbewohner mit dem Brand beschäftigt glauben. Aber schnell!"
    Ich nahm meine Winchester von der Schulter und sprang zwischen zwei gerade zusammengefallenen Hütten an die rechte Palisadenseite. Ich stellte mich so in die Ecke, daß ich sowohl die Nord- als auch die Ostseite übersehen konnte, obwohl es fraglich war, ob die Feinde an der Nordseite einen Sturm versuchen würden, da ja dort das Feuer brannte und sie die meisten Bewohner dort versammelt glauben mußten.
    So nahm ich speziell die Ostseite ins Auge, warf aber doch ab und zu einen Blick entlang der Nordseite. Und da sah ich plötzlich einen rauchenden Speer in großem Bogen über die Palisaden fliegen und in einer Hütte landen, die gerade abgerissen wurde. Sofort loderten helle Flammen hoch und fraßen gierig weiter. Die beiden Bata, die mit dem Abreißen beschäftigt waren, sprangen entsetzt zur Seite. Und im gleichen Augenblick stürzte die brennende Hütte zusammen. Schon wollte ich erleichtert aufatmen, da sah ich zu meinem Schrecken, daß einige brennende Teile bis zur nächsten noch stehenden Hütte flogen und diese sofort in Brand setzten. Jetzt wurde es gefährlich, denn dicht aneinandergedrängt standen hier noch sechs Hütten, da die meisten Männer mit dem Abreißen der Hütten im unteren Teil des Dorfes beschäftigt waren. Und wenn diese Hütten Feuer fingen, dann würde auch der nahe Palisadenzaun in Flammen aufgehen und sicher auch die dahinterstehende Stachelbambushecke so in Mitleidenschaft gezogen werden, daß die Feinde leicht eindringen konnten.
    Ratlos blickte ich umher, ob ich irgendwo Hasting entdecken könnte, der den Bata hätte sagen können, was sie jetzt tun sollten. Und da fiel mein Blick auf die Palisade der Ostseite. Instinktiv riß ich meine Winchester hoch, denn dort tauchten plötzlich dunkle Köpfe auf, Arme und Oberkörper folgten; jetzt schwang der erste Feind schon das Bein herüber - da feuerte ich. Sechs Schüsse gab ich ab, von denen fünf trafen, denn die dunklen Körper fielen mit lautem Schrei hinten hinunter. Dann waren die Feinde verschwunden. Sie hatten wohl doch nicht einen solchen Widerstand erwartet. Nur Sekunden hatte dieser Angriff gedauert, da hörte ich Rolfs Büchse. Und während ich mechanisch die abgeschossenen Patronen ersetzte,
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