Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic
Autoren: C. J. Skuse
Vom Netzwerk:
alle Hände voll zu tun«, brummt Mac und erdolcht die Tür mit Blicken. »Ich hasse diesen Laden.«
    Â»Deine Mum ist nett. Ich wünschte, meine wäre nur halb so nett«, jammere ich. Er liegt noch immer rücklings auf dem Bett und legt sich die Arme über die Augen, sein Sandwich balanciert er auf dem Bauch. »Ich würd gern mit dir tauschen.«
    Cree futtert weiter von meinem Sandwich. Ich recke den Hals, um von der anderen Seite des Brotes abzubeißen, und bringe sie damit zum Lachen. Ihr Arztkittel und die untere Hälfte ihres Gesichts sind mit Ketchup vollgeschmiert und sie sieht aus wie ein Chirurg, der ein paar Organe verspeist hat.
    Â»Mackenzie«, sage ich zu Mac und schiele dabei zu Cree hinüber, denn ich weiß genau, was jetzt als Nächstes kommt. Ich liebe dieses Spielchen.
    Cree zeigt mit dem Finger auf mich und sagt: »Nein, mein Kenzie.«  
    Â»Nein, Mac kenzie.«
    Â» Mein Kenzie«, ruft sie und wirft sich ihrem Bruder auf die Brust. Er ufft und sein Teller hüpft von seiner Brust auf die Matratze. Cree lacht. Jetzt ist sein Kellner-T-Shirt mit Ketchup verschmiert und auf dem Betttuch kleben Zwiebeln.
    Â»Okay, okay«, lache ich, sammle die Sandwich-Reste ein und lege sie auf den Nachttisch. Ich bin furchtbar gern mit ihnen zusammen. Ich bin furchtbar gern nicht zu Hause. Aber wie lange werden sie mich hier dulden? Ich gehöre nicht zur Familie. Ich bin eine Flook, so gern ich auch eine Lawless wäre. Dieser Gedanke lässt mich noch tiefer in meinem Katzenjammer versinken und ruft mir wieder ins Gedächtnis, weshalb ich eigentlich hier bin.
    Â»Opa hat mir mal erzählt, dass er als junger Mann Jimi Hendrix in einem Club in New York hat spielen hören und dass er ihn nach dem Auftritt kennengelernt und diese Nacht sein Leben verändert hat. Ich meine, von Grund auf. Er sagte, in seinem Inneren habe etwas klick gemacht und er habe gewusst, dass er was ändern muss.«
    Mac streichelt Cree übers Haar, während sie auf seiner Brust liegt. »Was? Hat er sich etwa in Jimi Hendrix verknallt?«
    Â»Nee. Eher in den Rock-’n’-Roll-Lifestyle. Und dann hat er seinen blöden Job hingeschmissen und ist auf Reisen gegangen, und er hat sich tätowieren lassen. Er war nicht länger … wie war noch mal das Wort, das er immer benutzt hat?«
    Â»Normal?«, schlägt Mac vor.
    Â»Mittelmäßig. Das hat er immer gesagt. Seit jener Nacht wusste er, dass er nicht mehr mittelmäßig sein wollte. Und ich hab mir so gewünscht, dass mir so was auch passiert. Ich wollte genau so eine Nacht auf diesem Konzert morgen erleben. Ich hab mir gewünscht, dass Jackson von mir Notiz nimmt. Er ist nicht nur irgendein x-beliebiger Rockmusiker, Mac. Ich liebe ihn. Aber das ist eigentlich total egal. Denn ich werd ihm ja jetzt niemals begegnen …«
    Â»Macht die Band nie solche ›Triff-die-Fans‹-Aktionen?«
    Â»Doch, manchmal. Irgendetwas wäre auf diesem Konzert passiert, Mac. Etwas Außergewöhnliches. Es wäre dermaßen genial geworden!«
    Mac stemmt sich auf den Ellbogen hoch, wirft sich dramatisch in Pose und stimmt lauthals ein Lied an. »Could it be? Yes it could. Something’s coming, something good if I can waaaaait …« Cree kichert vor ihm auf dem Bett und spielt dann weiter Doktor. Sie hat es schon zigmal gehört.
    Â»Halt die Klappe«, lache ich und spüre, wie meine Wangen heiß werden.
    Er stellt sich aufs Bett. »The air is humming, and something greeaaaaat is coming!«
    Â»Für dich ist das doch alles nur ein Witz!«, sage ich und schleudere ihm ein Kissen ins Gesicht. Das macht er immer: ein Lied losschmettern, wenn ich versuche ernst zu sein oder von Jackson schwärme. Er kann’s einfach nicht verstehen. Das ist schon okay, keiner kann’s verstehen. Aber nach allem, was mit Opa passiert ist, und angesichts des beschissenen Allgemeinzustands meines Lebens der letzten Jahre ist der Gedanke, dass das Regulator-Konzert futsch ist, dass die Gelegenheit, Jackson in echt zu sehen, futsch ist, einfach …
    Â»Opa, gefallen dir die Regulators?«
    Â»Ja, sie sind gut. Ich kann verstehen, warum du sie so magst, Schätzchen.«
    Â»Eines Tages werde ich Jackson Gatlin heiraten.«
    Â»Er ist derjenige welcher, was?«
    Â»Mhm.«
    Â»Dann schnapp ihn dir, Schätzchen. Wenn du nur hoch genug hinauflangst,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher