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Robins Sommer

Robins Sommer

Titel: Robins Sommer
Autoren: Sjoerd Kuyper
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Stadt fahren, fahren sie mit dem Zug. Aber heute, heute ist ein Festtag.
    Heute sitzt Robin in einem Auto.
    Es ist das Auto von Onkel Klaas. Onkel Klaas ist der Bauer, der gegenüber wohnt. Das Auto ist sehr groß und ganz weiß. Und auch sehr teuer, hat Papa gesagt. Das Auto heißt Mercedes Benz. Robin und Knor sitzen auf der Rückbank. Papa sitzt vorne, neben Onkel Klaas. Papa muß heute nicht in die Schule. Papa hat Ferien. Ganz lang. Mama ist zu Hause geblieben. Um das Haus mal richtig schön zu machen.
    Onkel Klaas fährt und raucht eine dicke Zigarre. Er macht blaue Wolken. Zum Glück ist das Fenster ein bißchen offen. Der Rauch weht nach draußen.

    Sie fahren in die große Stadt. Da wohnen Oma und Opa in einem hohen Haus. Man muß drei Treppen hochsteigen, bis man bei ihnen ist. Das werden sie auch gleich machen. Drei Treppen hochsteigen und dann Oma und Opa besuchen. Robin freut sich.
    Aber jetzt sitzen sie noch im Auto. In die große Stadt zu fahren, dauert lang. Der Mercedes Benz fährt gut. Und Onkel Klaas raucht eine Zigarre. Papa kramt in seiner Jackentasche. Er findet ein Röllchen mit Pfefferminzbonbons. Robin hätte gerne eins, aber er muß warten. Papa reißt ein bißchen Papier von der Rolle.
    „Willst du ein Pfefferminz?“ fragt er Onkel Klaas. Das ist ein guter Witz! Robin muß ganz fürchterlich darüber lachen. Er fällt fast von der Bank vor Vergnügen. Ein Pfefferminz für Onkel Klaas! Das geht doch gar nicht. Wie soll Onkel Klaas das denn lutschen? Er raucht doch eine Zigarre! „Lecker“, sagt Onkel Klaas. „Sehr gerne.“
    Er nimmt ein Pfefferminz aus der Rolle und steckt es in den Mund. Die Zigarre hält er weiter zwischen den Lippen! Robin versteht überhaupt nichts mehr. Onkel Klaas lutscht nicht, Onkel Klaas schluckt nicht, und er stößt noch immer blaue Wolken aus. Wo ist denn dann das Pfefferminz?
    Robin guckt Onkel Klaas mit großen Augen und offenem Mund an. Papa steckt sich auch ein Pfefferminz in den Mund.

    Jetzt sind sie in der großen Stadt. Onkel Klaas hält vor der richtigen Tür. Das hat er gut gemacht, denn alle Haustüren sehen fast gleich aus.
    „Bis heut abend“, sagt Onkel Klaas.
    „Bis heut abend“, sagt Papa. Und schönen Dank schon mal.“
    Onkel Klaas fährt los.
    Robin will klingeln. Papa hebt ihn hoch. Robin klettert die Treppen nach oben. Die erste Treppe, die zweite Treppe... Und oben an der dritten Treppe steht Opa.
    Erst sieht Robin Opas Pantoffeln, graue Pantoffeln. Dann Opas Socken, graue Socken. Dann seine Hosen. Opas Hosen sind grau, und seine Jacke ist grau. Genauso wie Opas Haare. Die sind auch grau. Robin findet grau eine schöne Farbe.
    „Guten Tag, mein Junge“, brummt Opa mit seiner weichen Stimme. „Guten Tag, mein lieber Junge.“ Er hebt Robin ganz hoch. Opas Wangen sind rot wie ein Roastbeef. Robin sitzt auf Opas Arm.
    „Opa“, sagt Robin. „Opa, Onkel Klaas kann eine Zigarre rauchen und ein Pfefferminz lutschen. Zusammen. Auf ein Mal.“
    Opa lacht.
    „Boh“, sagt er. „Wer hätte das von Onkel Klaas gedacht. Du etwa?“
    Nein. Robin schüttelt den Kopf. Nein.
    „Nee, ich auch nicht“, sagt Opa. „Das ist ein Wunder.“
    Das ist es, denkt Robin. Ein Wunder! Er legt den Arm um Opas Hals. Zusammen gehen sie rein, Opa, Robin, Knor und Papa. Zu Oma. Um ihr von Onkel Klaas zu erzählen, von dem Pfefferminz und von der Zigarre.
    Von dem Wunder.

Matrose

    In der Wohnung von Opa und Oma ist es immer, als wäre es Abend. Da ist es immer düster. Wenn man etwas gut sehen will, muß man sich direkt davorstellen.
    Das tut Robin, denn er will alles gut sehen.
    Es hängen schöne Teppiche an den Wänden und Salamander aus Gold. Da gibt es ein Bild von einer schwarzen Kuh, auf der ein schwarzer Mann sitzt. Opa hat ein Schwert, das Kris heißt. Robin will immer, daß Opa ihm das gibt, aber Papa findet das meistens keine so gute Idee. Es gibt auch eine Herde von kleinen schwarzen Elefanten mit früher mal weißen Stoßzähnen.
    Das sind Dinge von früher. Von Opa. Früher ist sehr lange her, als alle, die alt sind, jung waren. Früher war Opa ein Matrose. Davon gibt es ein Foto. Das hängt auch an der Wand. Opa, der Matrose. Das ist ein schönes Bild. Robin schaut es sich an. „Opa“, sagt er dann, „willst du von den Haifischen erzählen?“
    Opa sitzt am Fenster und raucht. Robin läuft zu ihm und krabbelt auf seinen Schoß.

    „Was für Haifische?“
    „Die großen“, sagt Robin.
    „Ach, die“, sagt Opa.
    „Als du auf dem
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