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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
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deine Tapferkeit!«
    Robin Wuff kniete nieder, senkte den Kopf,und die jüngere Maus befestigte die Hühnerfeder an dem Hütchen.
    Begeistertes Klatschen und Rufen brach los.
    Robin Wuff erhob sich wieder, rückte verlegen sein Hütchen zurecht und strich über seine neue Feder. »Ich fühle mich sehr geschmeichelt und danke euch für diese Ehre! Doch jetzt warten neue Taten auf uns!«

Heldentaten für Helfer
    R obin Wuff war in seinem Element: Pläne schmieden für Unterdrückte!
    »Wir müssen unser Vorgehen überlegen. Wir müssen genau wissen, wie groß die Bande des Jägers ist.« Fragend sah er zu Joe hinüber.
    Dieser warf bedauernd die Pfoten in die Luft. »Ich weiß es wirklich nicht genau. Unheimlich viele … Drei sind es bestimmt! Als sie uns in unserem Versteck so hinterrücks überfallen haben, sind wir Hals über Kopf weggerannt. Zum Zählen haben wir uns keine Zeit genommen … Es könnten aber auch mehr sein. Viel mehr.«
    Jeff kratzte sich aufgeregt erst in dem einen, dann in dem anderen Ohr. »Und ihr wollt wirklich gegen die Hunde vorgehen?«
    Jim knuffte ihn in die Seite. »Sei still! Nun warte doch erst mal ab, dann werden wir es erfahren. Und nimm die Kralle aus dem Ohr!«
    »Wir müssen als Erstes das Lager auskundschaften«, überlegte Bruder Katz laut und blickte Walther von der Käsereibe entschlossen in die Augen. »Du bist klein, so klein, dass du unentdeckt in den Wohnwagen schleichen kannst.«
    Walther erschrak zutiefst. »Ich? Ich soll … wwwwas?«, stammelte er.
    »Na ja, nur kurz in den Wohnwagen rein, Hunde zählen und schnell wieder raus.«
    Die Maus blickte Bruder Katz entsetzt an. »Ich … aber, aber ääh …« Sie dachte einen Moment lang nach, dann sang sie mit zitternder Stimme los:
    » Zum Reimen bin ich auserkor’n,
    für Heldentaten nicht gebor’n.
    Die Helden soll ich nur besingen,
    nicht Feinde in die Knie zwingen.
    So zieht ihr selbst nur in den Kampf,
    ich mache mit den Reimen Dampf! «
    Robin Wuff musste schmunzeln. »Lass nur, Walther. Vielleicht hast du recht. Es ist zu gefährlich – eigentlich für jeden von uns.«
    Walther von der Käsereibe sank vor Erleichterung auf die Knie.
    » Puh. Davongekommen,
    bin noch ganz benommen .«
    Der Kater stupste ihn freundschaftlich in die Seite. »Das habe ich doch nicht ernst gemeint. Ich habe nur Spaß gemacht.«
    » Ein wirklich schöner Spaß ist das,
    fast machte ich das Fell mir nass .«
    Dieses Mal lachten alle. Nur Bruder Katz runzelte die Stirn. »Wir müssten die Hunde aus der Luft beobachten, ich meine, über ihr Lager fliegen können. Oh … ich glaube, mir ist gerade etwas eingefallen! Freunde, kommt mit!«Einige Zeit später standen sie an der alten, verlassenen Mühle am Stadtteich. Dort bot sich ihnen ein trauriges Bild: Die Mühle sah von ihrem langen Arbeitsleben müde aus wie ein alter Ritter. Die Klappläden hingen schief, die Fenster wirkten wie Visiere in einer rostigen Rüstung und waren dunkle, gähnende Löcher.
    Die halb verrottete und völlig verzogene Tür hing nur noch an einer Türangel. Das Dach war an manchen Stellen eingebrochen und saß wie ein verbeulter Ritterhelm auf dem Gemäuer. Und wie ein eingeschlagener, runder Ritterschild stand das Wasserrad angelehnt am Mühlenwehr.
    »Oh weh, mir schwant Übles«, stöhnte Walther von der Käsereibe und vergaß völlig, dabei zu reimen. »Ich glaube, ich weiß, wen wir suchen!«
    Bruder Katz lachte herzlich. »Stimmt. Wir besuchen deinen ›besten‹ Freund.« Dann rief er zur alten Mühle hinüber: »He, Samuel, bist du da? Wo steckst du?«
    Jetzt mischte sich Robin Wuff ein. »Lass gut sein, Bruder Katz, ich glaube nicht, dass Samuel bei den Hunden Kundschafter sein möchte. Ich kenne ihn. Dazu ist er viel zu ängstlich.«
    »Wart´s ab. Es kommt nur darauf an, wie man ihn bittet«, war Bruder Katz’ Antwort. Dann rief er wieder: »Samuel! Komm raus!«
    Hinter einem Fenster kam zögerlich eine Schnabelspitze hervor.

    »Wer ruft?«
    »Na, rate mal!«
    »Bin schlecht im Raten.«
    »Dann guck doch mal«, rief Bruder Katz laut. »Oder bist du darin auch schlecht?«
    Langsam bewegte sich die Schnabelspitze aus dem Fenster heraus. Einige Federn kamen zum Vorschein, dann ein Paar schwarze Augen, die sich vor Freude weiteten. »Ihr seid’s!«, krächzte der Rabe heiser und trippelte, so schnell er nur konnte, aus seinem Versteck in der Mühle. »So eine Freude!« Fröhlich kam er auf sie zu, doch dann stockte er. »Was soll der Auflauf?
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