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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
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Luke geöffnet, und eine graue Rattennase tauchte auf.
    Robin Wuff schien seinen Augen nicht zu trauen. Zögernd fragte er nach oben: »Joe?«
    Auch Bruder Katz blickte überrascht zur Luke. »Donnerschlag und Bogenschuss! Ihr seid das?«
    »Klar, wen hast du denn erwartet?« Joe sah von Hund zu Kater und wieder zurück. »Aber was habt ihr hier zu suchen?«

    »Die Mäusefamilie, die du mit deinen Brüdern aus der Scheune vertrieben hast, hat uns um Hilfe gebeten«, antwortete Robin Wuff.
    »Das geht euch gar nichts an!«, schrie Joe herunter. »Verschwindet von hier! Das ist unsere Sache!«
    Und mit einem lauten »Rums!« wurde die Luke wieder zugeschlagen.
    »Kennt ihr die Rattenbande etwa?«, fragte Emily erstaunt.
    Bruder Katz nickte. »Ja, wir haben früher schon einiges mit ihnen erlebt. Das hätte ich mir fast denken können, dass Joe und seine Brüder hinter der Scheunenbelagerung stecken. Das ist typisch für sie.«
    »So wie eben haben wir Joe schon des Öfteren erlebt«, bestätigte Robin Wuff. »Er kann richtig wütend werden.«
    Bruder Katz schüttelte energisch den Kopf: »Auch wenn es Joe mit seinen Brüdern ist, sie müssen die Scheune räumen!«
    Robin Wuff nickte und kratzte sich geistesabwesend im Fell. »Das wird schwierig werden!«
    »Die Ratten denken doch an nichts anderes als an fressen, vielleicht …« Bruder Katz grübelte.
    »Das hat keinen Zweck«, erwiderte Robin Wuff,»in der Scheune wohnen sie wie im Schlaraffenland!«
    Walther von der Käsereibe schritt unruhig zwischen den beiden auf und ab. Auch ihm fiel keine gute Lösung ein.
    » Die Köpfe rauchen, das Hirn wird heiß,
    ein Plan muss schnellstens her.
    Wenn weder Hund noch Kater weiterweiß,
    gibt’s keine Heimat mehr .«
    Bruder Katz fasste die Situation zusammen: »In die Scheune kommen wir nicht hinein, die Luke ist verschlossen. Aushungern können wir sie nicht, sie haben genug zum Fressen. Herauslocken geht auch nicht, denn sie wissen, dass wir hier sind. Sie werden sich auf nichts einlassen.«
    Emily faltete die Pfoten vor der Brust. »Also sind wir verloren?«
    »Noch nicht!«, sagte der Kater entschlossen und ging in Gedanken alle Geschichten durch, die sie gehört hatten. »Robin Hood und seine Freunde hätten das Tor mit einem Rammbockaufgestoßen. Aber wir haben keinen Rammbock.«
    »Stimmt. Wir haben nur eine Leiter, und die ist zu groß. Ohne Hilfe schaffen wir es niemals, sie an die Wand zu stellen. Stürmen geht also auch nicht!« Robin Wuff zupfte an seinem Hütchen.
    Der Kater ließ enttäuscht die Schultern hängen. »Mir fällt nichts ein«, gab er zu. »Donnerschlag und Bogenschuss!«
    »Aber uns muss etwas einfallen!« Robin Wuff schritt nachdenklich vor der Scheune auf und ab. »Sie wissen, dass wir da sind«, murmelte er. »Also ist nur ein Überraschungsangriff möglich …« Er schritt weiter auf und ab.
    Gebannt beobachteten Bruder Katz und die Mäusefamilie den Hund. Ihre Köpfe drehten sich von links nach rechts und von rechts nach links, immer im Takt mit Robin Wuffs Schritten. Plötzlich hielten alle Köpfe inne. Robin Wuff blieb stehen und sagte: »Ich habe eine Idee. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob sie funktioniert,aber ein schlechter Plan ist besser als gar keiner, oder?«
    Die Mäuse atmeten hörbar auf.
    »Wir wollen alles versuchen«, bestärkte ihn Emily. »Nur die Hoffnung nicht aufgeben!«
    » Solang’ es Hoffnung gibt an diesem Ort,
    so lange ist der Sieg nicht fort «, dichtete Walther.
    »Genau. Also hört zu!«
    Die Mäuse kamen näher und lauschten mit großer Spannung Robin Wuffs Plan. Dann machten sie sich eifrig daran, das Vorhaben in die Tat umzusetzen.
    Abermals kam das Katapult zum Einsatz. Während es einige Mäuse auseinanderbauten und die Kelle und das Holzscheit um die Scheunenecke trugen, rannten ein paar Mäuse zum Bauernhaus hinüber und suchten nach Seilen und Schnüren. Wieder andere bauten das Katapult erneut zusammen und sammelten Steine. Schließlich war alles vorbereitet. Das Katapult war einsatzbereit!
    Bruder Katz saß aufrecht vor dem Kellenende, und in der Kellenschale saß bereits eine Maus mit einem Seil in den Pfoten. Zwei Mäuse hopsten von Bruder Katz’ Schulter auf das Kellenende, und die Maus in der Kelle sauste durch die Luft und landete sicher auf dem Dach. Eine Maus nach der anderen flog auf diese Weise durch die Luft, bis zum Schluss zwanzig Mäuse auf dem Scheunendach saßen.
    Doch jetzt begann erst die eigentliche Arbeit. Geschickt huschten
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