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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
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vieles mehr.
    Robin Wuff zog eine große, hölzerne Schöpfkelle herunter. Damit rannte er geschwind zur Scheune und blieb genau unter der Scheunenluke stehen.
    Der Kater und sämtliche Mäuse hatten jeden seiner Schritte verfolgt und blickten sich nun ratlos an. Was hatte er mit der Kelle vor?
    Robin Wuff nahm die Schöpfkelle, griff sich ein Holzscheit und schob es unter die Mitte der Kelle. Dann tippte er sie an einem Ende an, und sie schwang wippend auf und ab. Der Stiel der Kelle zeigte zur Scheune. Nun suchte er den Boden nach einem großen Stein ab. Er legte ihn in die Vertiefung der Schöpfkelle und trat dann mehrere Schritte zurück.
    »Freunde, hier ist die Lösung unseres Problems.« Mit einer weit ausholenden Geste pries er sein fertiges Katapult an.
    Der Kater und die Mäuse kamen zögernd näher.
    »Aha!« Bruder Katz schnupperte einmal daran. »Und wie wird katapultiert?«
    »So!«
    Robin Wuff schob den Kater schweigend zum Katapult und setzte ihn vor den Stiel der Kelle in Positur. Dann drehte er sich zur Maus um. »Und jetzt bist du dran, Walther«, sagte er.
    Die Maus trippelte auf den Hund zu, und Robin Wuff setzte den verblüfften Walther von der Käsereibe auf den Kopf von Bruder Katz.
    »Aufgepasst!«
    Robin Wuff gab der Maus einen Stoß. Sie fiel nach vorne und landete auf dem Löffelstiel. Im selben Moment wippte das andere Kellenende nach oben, und der Stein sauste durch die Luft. Dicht unter der Luke schlug er gegen die Wand.
    Bruder Katz lachte laut los. »Ach, so wird katapultiert. Donnerschlag und Bogenschuss! Jetzt hab ich es verstanden.«
    » So könnt es klappen mit der Tür.
    Das Katapult ist gut gemacht.
    Doch wollt’ der Stein nicht so wie wir, statt an die Tür nur an die Wand er kracht. «
    »Da hast du recht, Walther.«
    Robin Wuff sah sich das Katapult noch einmal prüfend an, ließ dann den Blick die Scheunenwand entlanggleiten und sagte: »Es fehlt eindeutig an Schwung. Eine Maus ist zu wenig. Wir versuchen es mit zwei Mäusen!«
    Er wies Bruder Katz an, sich noch einmal als Sprungturm vor dem Kellenstiel in Position zu setzen.

    Der grinste nur, als er sich vor dem Gerät aufbaute und meinte: »Also, wenn ich hier sitze, dann ist das kein Katapult, sondern ein Kater-Pult!«
    Robin Wuff kicherte. Dann wandte er sich an die Mäuse und erklärte ihnen, dass sie auf Bruder Katz’ Schultern klettern und von dort auf den Kellenstiel springen müssten. Er selbst legte einen weiteren Stein nach.
    Emily durfte mit einem ihrer Brüder als Erste über den Rücken des Katers auf dessen Kopf klettern. Pfote in Pfote standen die beiden auf Bruder Katz’ Schultern, und Emily kicherte: »Jetzt sind wir richtige Springmäuse!«
    Auf Robin Wuffs Zeichen hin sprangen sie ab.
    Der Stein wurde hochgeschleudert und schlug mit einem dumpfen »Tock« gegen die Luke. Doch diese blieb geschlossen.
    »Nun gut, wenn die Ratten nicht öffnen, müssen wir unseren Angriff verstärken.«
    Schnell sammelte Robin Wuff geeignete Steine und legte sie neben das Katapult auf einen Haufen.
    »Diese Ratten werden jetzt ein Donnerwetter erleben. Bitte alle Mäuse in Zweierreihen hinter Bruder Katz aufstellen!«
    Emilys gesamte Verwandtschaft reihte sich hinter Bruder Katz auf, und immer zwei Mäuse hielten sich an den Pfoten. Robin Wuff stellte sich zwischen Steinhaufen und Katapult und gab das Kommando: »Los!«
    In Windeseile kletterten die ersten beiden Mäuse den Katerrücken hinauf, krabbelten über den Kopf des Katers und hopsten auf den Kellenstiel.
    »Tock«, schlug der erste Stein gegen die Luke.
    »Los!«, rief Robin Wuff noch mal und legte einen neuen Stein nach. Das nächste Mäusepaar sprang.
    Wieder ein »Tock« und gleich darauf ein erneutes »Los!«, gefolgt von einem »Tock«.
    Und so ging es weiter: »Los!« und »Tock«, »Los!« und »Tock«.
    Walther von der Käsereibe ließ es sich nicht nehmen, seine Freunde mit seinen Versen anzufeuern:
    » Auf, auf, ihr Helden, lasst Steine fliegen,
    in Fülle und in Massen.
    Auf dass die Ratten einen Schrecken kriegen und eure Burg verlassen. «
    Ein wahrer Steinhagel trommelte gegen die Luke. Diejenigen Mäuse, die gesprungen waren, stellten sich wieder hinten in die Reihe an. Das Gehopse schien ihnen einen Riesenspaß zu machen, und alle kicherten und lachten durcheinander.
    »He, was soll das?«, hörten sie es plötzlich aus der Luke herausrufen. Sofort waren alle Mäuse still und blickten gebannt nach oben. Langsam, Stück für Stück, wurde die
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