Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
Vom Netzwerk:
gesträubte Nackenhaare. Der größte der Hunde trat aus der Menge hervor und schaute sie argwöhnisch an.
    Robin Wuff schluckte hörbar: »Wir wollen mit euch reden, weil …«
    »Soso, reden!«
    Der Jagdhund trat näher heran, sodass Robin Wuff seinen heißen Atem spürte.

    »Na, so was! Amadeus oder Robin Wuff, wiedu dich jetzt nennst, will reden! Was für eine Freude, dich zu sehen«, höhnte er.
    Robin Wuff nahm all seinen Mut zusammen. »Ihr habt kein Recht, hier zu sein. Ihr habt die Bewohner des Wohnwagens vertrieben.«
    »Ach, und wer sagt das?«
    »Ich, Robin Wuff!«
    »Und wie kommst du darauf, du, Robin Wuff? Du, der du eine Schande für alle Hunde bist. Ziehst mit einem Kater und einer Maus durch die Gegend! Verbündest dich mit Ratten, triffst dich mit Vögeln! Eine Schande ist das!«
    »Und friedliche Tiere auszurauben und zu erpressen, das ehrt uns Hunde, ja?«
    »Die paar Ratten!«, tönte es hinter Robin Wuff.
    »Jawohl, die paar Ratten. Sie waren zuerst da und zwar schon ziemlich lange.«
    Die Augen des Jägers verengten sich zu schmalen Schlitzen. Die Spitzen seiner Reißzähne blitzten auf. »Und was geht dich das an?«
    »Die Ratten haben uns um Hilfe gebeten.«
    Darauf folgte brüllendes Gelächter, das den ganzen Wagen zum Beben brachte. »Sie haben euch um Hilfe gebeten?«, spottete der Jäger, und nun stimmten die anderen Hunde in sein Lachen ein. Doch auf einmal verstummte der Anführer. Mit einem kurzen Blick brachte er seine Gefährten zum Schweigen.
    »Wir stammen vom Wolf ab, vergiss das niemals! Die anderen Tiere sollen voller Ehrfurcht vor uns …«
    »Unsinn! Angst und Schrecken zu verbreiten,hilft niemandem. Ihr beraubt andere Tiere, ihr erschreckt sie und wofür? Ihr müsstet das doch gar nicht tun.«
    Robin Wuff sah sich um.
    »Jeder von euch hat ein Zuhause. Keiner muss Hunger leiden. Warum nehmt ihr den anderen alles weg?«
    »Was sollen wir denn deiner Meinung nach tun?«
    Robin Wuff blickte den Jäger scharf an. »Gebt alles zurück, was ihr bisher gestohlen habt, und dann verlasst den Wagen!«
    »Einverstanden!«
    »Was?« Robin Wuff stand der Mund offen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass es so leicht sein würde, die Hunde zu vertreiben.
    »Hörst du schlecht? Wir sind einverstanden. Wir ziehen noch heute hier aus.«
    Ungläubig wandte sich Robin Wuff an Bruder Katz. »Du hast es auch gehört, oder?«
    Der Kater nickte wortlos.
    »Dann ist ja alles klar«, tönte der Jäger. »VieleGrüße an die Ratten. Tut uns leid, wenn wir sie erschreckt haben. Und jetzt raus hier!«
    Misstrauisch drehte sich Robin Wuff um und verließ vor Bruder Katz den Wagen. In großer Eile rannte er von der Lichtung weg in den Wald.
    »Das war fast zu einfach, ich traue dem Frieden nicht!«, rief er im Laufen. »Was meinst du, Bruder Katz? Bruder Katz? Bruder Katz!«
    Er blieb stehen, wandte den Kopf und schimpfte: »Sag doch etwas, Bruder Katz, oder hat es dir die Spra…«
    Doch weit und breit war kein Bruder Katz zu sehen. Robin Wuff war ganz allein im Wald.
    Die Feder seines Hütchens zitterte, als er mit weit ausholenden Sätzen den Weg zur Lichtung zurückhetzte. Habe ich doch recht gehabt, dachte er, der Jäger hat uns betrogen.
    Der Jagdhund wartete bereits vor dem Wohnwagen auf ihn und lachte triumphierend. Ihm zur Seite saßen seine Kumpane und hielten den verängstigten Kater fest.
    »Na, wieder da? Das ging aber schnell!«
    »Was soll das?«, stieß Robin Wuff atemlos hervor. »Gebt Bruder Katz heraus!«
    »Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, dass wir deinen Rattenfreunden diesen hübschen Wohnwagen einfach so überlassen?« Wieder ließ der Jäger sein gemeines Lachen erschallen. »Der Kater bleibt bei uns.«
    Lauernd umkreiste er den verängstigten Bruder Katz.
    »Ihr habt drei Tage Zeit zu verschwinden. Wenn wir dich oder einen deiner Rattenfreunde danach noch einmal sehen …«, er blieb spöttisch grinsend vor Bruder Katz stehen, »… dann gibt es in diesem Wagen Katerragout.«
    Die gesamte Hundemeute lachte geifernd.
    »Das könnt ihr doch nicht …«
    Mit einem Satz sprang der Jäger auf Robin Wuff zu. Robin Wuff warf sich herum und hastete stolpernd von der Lichtung. Er wollte nur noch weg. Weg vom Wohnwagen, weg von den grässlichen Hunden.
    Doch nach wenigen Schritten zersprang ihm fast das Herz. Er ließ seinen besten Freund im Stich! Bruder Katz war in Gefahr und er, Robin Wuff, rannte feige davon! Aber was sollte er tun?
    So schnell er konnte, jagte er zurück zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher