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Robin Wuff und Bruder Katz

Robin Wuff und Bruder Katz

Titel: Robin Wuff und Bruder Katz
Autoren: Stefan Gemmel
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Heißt das was Gutes?«
    Robin Wuff nickte heftig. »Klar heißt das was Gutes.«
    Der Rabe schüttelte misstrauisch den Kopf. »Ihr wollt doch was!«
    Bruder Katz machte ein unschuldiges Gesicht. »Wir? Nein, wie kommst du denn darauf, Samuel?«
    »Ihr seid so nett. Und die Maus hat mich noch nicht beschimpft. Obwohl ihr schon so lange hier seid. Da stimmt doch was nicht. Entweder ist sie krank oder ihr wollt was von mir.«
    » Ich bin nicht krank, du Nebelkrähe,
    doch werd’ ich’s schnell,
    wenn ich dich sehe «,
    reimte die Maus und kicherte in sich hinein.
    »Jetzt wird sie schon in Reimen frech«, entrüstete sich Samuel. »Krank ist sie also nicht! Also, was wollt ihr?«
    »Dir einen Herzenswunsch erfüllen.«
    »Mir?«
    Der Kater nickte. »Du wolltest doch schon immer ein Held sein, nicht wahr?«
    »Ein Held? Klar! Wer will kein Held sein?«
    »Heute bekommst du die Gelegenheit dazu.«
    Wieder äugte der Rabe misstrauisch.
    »Was soll das bedeuten? Was soll ich machen?«
    »Nur eine kleine Runde fliegen.«
    »Aha. Eine kleine Runde fliegen? Weiter nichts?«
    »Nöö.«
    »Und wo soll ich diese Runde fliegen?«
    »Nur über eine Meute Hunde hinweg. Wir müssen wissen, wie viele es sind.«
    »Ach so. Na, das ist ja … WAAAS?? HUNDE!? «
    »Du sollst nur über sie hinwegfliegen.«
    »Kommt gar nicht in Frage!«
    Walther von der Käsereibe konnte es sich nicht verkneifen, sich singend in die Diskussion einzumischen:
    » Du als Rabe, du kannst fliegen.
    Doch die Hunde bleiben steh’n.
    Sie werden dich nicht zu fassen kriegen,
    es kann dir also nichts gescheh’n. «
    »Dann flieg du doch!«, kreischte der Rabe erbost. In seiner Not zeigte er auf Robin Wuffund rief: »Du bist doch ein Hund, warum gehst du nicht zu ihnen? Du kennst dich doch mit Hunden aus!«
    »Na ja, es sind nicht gerade nette Hunde«, gab Robin Wuff zu.
    »Es sind also wilde Hunde? Gefährliche Hunde?« Jetzt überschlug sich Samuels Stimme.
    Bruder Katz machte eine kleine Handbewegung und zwinkerte seinen Freunden unauffällig zu, dann redete er beruhigend auf den Raben ein. »Ist es nicht besser, nie abzusagen und nicht als kein Held zu sterben und dafür weiterzuleben?«
    »Äh … nein … äh ja … ich meine … was hast du gesagt?« Der Rabe wischte sich mit den Federn über die Stirn. »Kannst du dich mal deutlicher ausdrücken, bitte?«
    Der Kater kam dicht an den Vogel heran. »Sag jetzt einfach nur ja oder nein. Keineswegs willst du doch nicht etwa keinen Helden aus dir machen?«
    »Nein!«, rief der Rabe entschieden.
    »Na, prima«, strahlte der Kater. »Dann flieg los!«
    Der Rabe schüttelte den Kopf und klopfte sich gegen den Schnabel. »Aber wieso, was habe ich …?«
    »Du hast gerade eingewilligt, dich zum Helden zu machen und zu den Hunden zu fliegen.«
    Samuel schwirrte der Kopf. »So? Hab ich das? Also, ich weiß gar nicht …«
    Robin Wuff gab dem Vogel einen Schubs. »Flieg einfach los! Joe wird dir den Weg erklären.«
    »Du musst über den verrosteten Wohnwagen hinweg, der auf einer kleinen Lichtung steht, gleich hinter dem Sportplatz. Du erkennst ihn bestimmt. Dreh dort ein paar Runden und zähle die Hunde. Dann kommst du wieder her.«
    Samuel seufzte tief. Doch schließlich spannte er die Flügel und hob von der Erde ab hoch in die Lüfte.
    »Ich habe das eindeutige Gefühl, dass sie mich wieder reingelegt haben«, hörten ihn die anderen noch vor sich hinbrummeln, während er über den Dächern der Stadt verschwand.
    In den nächsten Stunden starrten alle gebannt auf die Kirchturmuhr, deren Zeiger sich unendlich langsam zu bewegen schienen. Ungeduldig warteten sie auf die Rückkehr des Raben. Jeff kratzte sich nervös in den Ohren, und Bruder Katz fluchte vor sich hin. Walther von der Käsereibe versuchte, die Wartezeit mit Reimen zu verkürzen:
    » Hier sitzen wir
    und haben keine andere Wahl,
    das Warten wird uns ganz zur Qual.
    Wir schauen ohne Pause auf die Uhr,
    wo bleibt denn dieser Rabe nur?«
    Endlich tauchte Samuel über den Dächern der Stadt auf und landete erschöpft vor den Freunden.
    »Na, überlebt?«, feixte Jim.
    »Weiß noch nicht«, keuchte Samuel. Er rang heftig nach Luft.
    »Zumindest sind noch alle Federn dran«, stellte Bruder Katz fest. »Nun sag schon, was hast du gesehen?«
    »Den Wohnwagen.«
    »Ja, und weiter?«
    »Den Wohnwagen und …« – die Stimme des Raben wurde laut und dramatisch – »… riesige Hunde! Rassehunde, ein ganzes Rudel! Wo ich hinsah: Hunde.«
    »Konntest
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