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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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trotzdem!«
    Der eine, der redete, sah genauso aus wie die anderen vier Wölfe, aber er war anscheinend der Anführer. Die fünf sahen wirklich alle gleich aus, auch wenn man nicht nur ihre Köpfe sah: feuerrote Haare, Sommersprossen, und ihre Kleiderpassten gut dazu: Sie waren feuerrot und gelb. Das mussten die Farben von Wolfeck sein, so wie Grün und Rot die Farben von Wackerburg waren. Sonst waren die Kleider genau dieselben wie bei meinen neuen Freunden.
    Nur richtige Schwerter hatten die Wilden Wölfe in den Gürteln stecken, ein bisschen kleinere als das von Robert, aber sie sahen trotzdem gefährlich aus (falls ihr es genau wissen wollt: die Schwerter
und
die Wilden Wölfe).
    »Schön«, sagte Robert jetzt, »dann wünsche ich euch viel Spaß im Drachenwald, vor allem, wenn es Nacht wird!«
    Da war ich mir für einen Augenblick fast sicher, fünf schlotternde Paar Knie zu sehen. Das war vielleicht ein Nachteil von Ritterleggins, dass man das so gut erkennen konnte. Aber die kleinen Raubritter hatten sich schnell wieder im Griff, das musste man ihnen lassen. Kaum hatte ich’s gesehen, war’s mit dem Schlottern auch schon vorbei.
    Jetzt machten die fünf sogar einen Schritt nach vorn. Und noch einen. Es fehlten höchstens noch sieben oder acht, dann konnten sie Robert mit der Spitze ihrer Schwerter erreichen. Sie mussten sie nur noch zücken, und das taten sie. Dann bliebensie stehen. Sie waren noch höchstens drei Schritte von Robert entfernt.
    Aber der wich keinen Millimeter zurück. Und
sein
Schwert steckte im Gürtel, als hätte er vergessen, dass er überhaupt eins hatte.
    »Du hast keine Chance«, sagte der Anführer und zeigte mit der Schwertspitze auf Robert.
    »Das werden wir erst noch sehen«, sagte Robert seelenruhig. »Ich hab euch ja erzählt, wie ich   …«
    »Ja, ja, wie du es ganz allein mit einer ganzen Horde großer Jungs mit Ringen in der Lippe aufgenommen hast, die auch so das Maul aufgerissen haben, und dann kriegten sie was auf die Nase – wer’s glaubt!«
    Ich hatte mich also nicht verhört. Nur dass Robert keinem Drachen die Ohren vollgequasselt hatte.
    »Ihr könnt’s ja ausprobieren«, sagte Robert mit einem lässigen Achselzucken.
    »Das werden wir auch gleich«, sagte der Anführer.
    »Dann kriegt ihr was auf die Nase«, sagte Robert. »Und wenn nicht, habt ihr immer noch den Ärger mit dem Handschuh und könnt die Nacht im Drachenwald verbringen.«
    Da war wieder das Schlottern zu sehen, nur diesmal ein bisschen länger. Dann ließen die Wilden Wölfe die Schwerter sinken.
    Wir vier im Dickicht schauten einander an. Wir verstanden noch nicht alles, aber uns dämmerte was. Konnte es sein, dass Robert mit den Wilden Wölfen über den Fehdehandschuh verhandelte? Es hörte sich fast so an. Aber warum sollten die fünf die Nacht im Drachenwald verbringen? Und warum hatten sie keinen Burgarrest? – Das sollten wir gleich erfahren.
    »Ich sag’s zum letzten Mal«, sagte Robert, »das ist der Deal   …«
    »Der was?«, fragte der Anführer verdutzt.
    »Der H a n d e l«, sagte Robert in dem Ton, in dem er auch mit mir zum Beispiel redet, wenn er in vollkommenen Rätseln spricht und gar nicht verstehen kann, dass man ihn nicht versteht.
    »Verstehe«, sagte der Anführer.
    (Wahrscheinlich kriegten sie auch auf der Raubritterschule erst später Englisch.)
    »Klasse«, sagte Robert. »Also zum letzten Mal:
Ich
verrate euch, wo ihr den Handschuh findet,
ihr
könnt ihn eurem sauberen Oberräuberritter zurückbringen,
der
lässt euch wieder in die Burg, aus der er euch hat schmeißen lassen, und
alles
istwieder gut. – Ihr müsst nur mit meinen Freunden
Frieden schließen

    So war das also. So standen die Dinge. Ich konnte mir zwar nicht erklären, woher Robert so genau wusste, wem der Handschuh gehörte und dass die Wilden Wölfe sich einen Rausschmiss eingefangen hatten statt Burgarrest, aber das konnte ich ihn ja später fragen. Jetzt war ich erst mal mächtig stolz auf meinen besten Freund.
    Und dann ging alles verteufelt schnell.
    Erst sagte der Anführer der Wilden Wölfe: »Frieden mit den Wackelburgern – nie im Leben!«
    Dann sah ich, wo der Handschuh war, obwohl ich ihn die ganze Zeit schon hätte sehen können, wenn ich nicht so ein Blindfisch gewesen wäre.
    (Ob ihn die Wackerburger gesehen hatten? Keine Ahnung. Aber es hätte ja auch nichts geändert.)
    Und dann: Dann muss ich mich vor Schreck bewegt haben, anders kann ich es mir nicht erklären.
    »Kracks!!!«,
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