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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert
Autoren: dtv
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machte es.
    Es war ein Geräusch wie ein Kanonenschuss.

Das vierzehnte Kapitel
mit dem großen Kampf der Guten gegen die Bösen (Der fast genauso ausgeht, wie er ausgehen muss!)
    Am schnellsten reagierte Robert. Die Wilden Wölfe waren noch starr vor Schreck (genau wie ich, das könnt ihr mir glauben!), da hatte er schon sein Schwert heraus und fuhr herum. Ich sah, wie seine Augen das Dickicht absuchten, in dem wir uns versteckten, aber wir lagen mucksmäuschenstill und hielten den Atem an. Er konnte uns nicht sehen. Und die Wilden Wölfe auch nicht. Trotzdem war mir ganz schön mulmig, als sie jetzt alle fünf in unsere Richtung schauten.
    »Was war das?«, stieß ihr Anführer hervor.
    »Keine Ahnung«, sagte Robert, der ihnen immer noch den Rücken zukehrte.
    Mann, Robert, dreh dich um!, dachte ich verzweifelt, aber es klappte leider nicht mit der Gedankenübertragung.
    Robert schaute immer noch in unsere Richtung. Und die Wilden Wölfe schauten auf seinen Rücken.
    Und darum sahen sie dasselbe, was ich gesehen hatte, bevor ich blöderweise einen ungefähr armdicken trockenen Ast erledigte: den Handschuh! Robert hätte ihn sonst wo hintun können, wo man ihn nicht sah. Aber er hatte ihn einfach nur hinten in seinen Gürtel gesteckt.
    Der Handschuh war gelb, und Roberts Wams war rot. Die Wilden Wölfe hätten blind sein müssen, wenn sie ihn nicht gesehen hätten.
    Und den Handschuh sehen und sich mit Geschrei auf Robert stürzen war eins.
    »Packt ihn euch!«, schrie der Anführer, und egal, ob er jetzt den Handschuh oder Robert meinte – da konnten wir nicht liegen bleiben und tatenlos zusehen. Es brauchte nicht mal ein Zeichen von Kuno. Wir stürmten auch so wie auf Kommando aus unserem Versteck.
    Es war genau der Moment, als sich alle fünf Wilden Wölfe auf einmal auf Robert stürzen wollten.
    »Attacke!«, rief ich.
    Da standen sie für einen Augenblick wie festgefroren.
    Und jetzt stürzten
wir
uns auf
sie
!
    So kam es, dass wir erst mal oben lagen. Kuno auf einem, Rigobert auf einem, Dagobert aufeinem und ich auf zwei, weil ich als Letzter kam und noch zwei übrig waren.
    Robert stand erst mal genauso verdattert da wie die Feinde.
    Aber dass das alles nicht lange so bleiben konnte, war klar. Die Wilden Wölfe waren nicht umsonst gefürchtete Raufbolde und erfahrene Kämpfer.
    Ich lag als Erster unten (logisch: gegen zwei!), dann Dagobert, dann Rigobert und als Letzter Kuno, der seinen Gegner noch zweimal unterkriegte, bevor er auch still auf dem Rücken lag und Ruhe gab.
    Auf jedem von uns saß jetzt ein kleiner Raubritter und drückte mit den Knien unsere Oberarme in den Waldboden, das heißt, auf mir saßen zwei, der zweite unten auf den Beinen.

    Es war eine schreckliche Schmach, da gab es nichts zu deuteln.
    »Ergebt ihr euch?«, fragten unsere Feinde und reckten zum Zeichen des Sieges die Schwerter in die Luft.
    (Falls ihr euch wundert, warum sie mit denen sonst nichts machten, ich hab’s nachgelesen: Mit Schwertern durften kleine Ritter nur fechten, nicht dreinschlagen oder stechen, das war ein Gesetz, an das sich zum Glück auch kleine Raubritter hielten.)
    Wir lagen unten, und sie saßen oben – was hätten wir da machen sollen? Wer jemals seinen schlimmsten Feind auf den Oberarmen knien hatte, wird uns verstehen. Vorhin hatten die Knie der Wilden Wölfe zweimal kurz geschlottert, jetzt waren sie eisenhart. Wir holten schon Luft, um es zu sagen: Ja, wir ergeben uns!, da hörten wir Roberts Stimme:
    »Den Schlotterknien von Wolfeck ergeben –
niemals

    Robert! Natürlich. Der war ja auch noch da. Er hatte nur nicht mitgekämpft. Erst war er genauso erschrocken wie die Feinde, und dann war keiner mehr für ihn übrig gewesen.
    Jetzt stand er breitbeinig ein paar Schritte abseitsund reckte mit beiden Händen sein zu großes Schwert in den Himmel. Er sah ein bisschen zum Fürchten aus, fand ich. Aber ob er auch den Wilden Wölfen Furcht einjagte?
    Wenigstens schauten sie verdutzt zu ihm hin. Ich meinte sogar zu spüren, wie der Druck auf meinen Oberarmen ein bisschen schwächer wurde. Aber dann hörte ich den Anführer sagen:
    »Macht weiter, Jungs, der ist für mich – von wegen Schlotterknien!«
    Der Anführer war der auf meinen Beinen. Jetzt stand er auf und ging auf Robert zu. Auf seinem Gesicht (dem von dem Anführer jetzt) lag ein gemeines Grinsen.
    Robert stand wie ein Fels und verzog keine Miene. Glaubte er wirklich, er hätte eine Chance? Gegen den Anführer der kampferprobten Wilden
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