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Robbers: Thriller (German Edition)

Robbers: Thriller (German Edition)

Titel: Robbers: Thriller (German Edition)
Autoren: Christopher Cook
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Päckchen Zigaretten. Vielleicht steckt auch was völlig anderes dahinter. Vermutet zumindest der Deputy Chief.«
    »Hat der neuerdings zu Denken angefangen?«
    Der stämmige Mann inspizierte sein Hosenbein und runzelte die Stirn. »Na ja, es kommt in Schüben. Du weißt ja, wie es läuft. Aber vielleicht ist was dran. Weißt du, auf wie viele indische Verkäufer in Austin im letzten Monat geschossen wurde?«
    Rule sagte, er habe keine Ahnung, er habe sie nicht gezählt. Er ging zum Kühlschrank hinüber und nahm eine Halbliter-Plastikflasche Dr. Pepper heraus. Dann zog er ein Päckchen gesalzene Erdnüsse aus einem Ständer, riss es mit den Zähnen auf und trank ein paar Schlucke von der Limonade. Schließlich formte er einen Trichter mit der Hand, kippte die Erdnüsse in die Flasche, verschloss den Hals mit dem Daumen und schüttelte kräftig. Der rustikale Cocktail spritzte und schäumte.
    »Aber ich hab sie gezählt«, sagte Rose. »Es waren zu viele. Zu viele, um es für Zufall zu halten.«
    »Schall und Rauch«, erwiderte Rule. »Statistische Spielereien, sonst nichts. Es kommt darauf an, wie man Zahlen interpretiert. Zum Beispiel sind bei der Mehrzahl von Verkehrsunfällen fahrende Autos beteiligt. Oder wusstest du, dass die meisten Leute, die an Bockwurst ersticken, Deutsche sind? Bei Langusten sind es Cajuns. Mexikaner haben’s mit Messern, schwarze Kids mit AK-47ern. Bei 7-Elevens findest du eben erschossene Inder.«
    Der Detective starrte ihn an.
    Rule schüttelte noch einmal sein Dr. Pepper und beobachtete, wie es aufschäumte. »Wie man es auch sieht, Verkäufer in diesen Läden haben ein hohes Sterblichkeitsrisiko. Deswegen werden sie so gut bezahlt.«
    Er zwinkerte, trank die Flasche halb leer und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Außerdem, wenn du Hindu bist, kommst du sowieso zurück. Du kriegst eine neue Runde auf dem Karussell, so viele du willst. Gar nicht so schlecht, oder?« Rule grinste. »Irgendwie praktisch, könnte man sagen. Wahrscheinlich landen deswegen so viele von ihnen bei 7-Eleven.«
    Der Detective verzog das Gesicht. »Ja, klar, erzähl das mal dem Deputy Chief. Er ist ein knochenharter Baptist und hält diese spezielle Runde für die ganz große Sache. Außerdem hat er gerade ziemlichen Ärger in der Stadt. Angeblich ist seine Beförderung zum Chief in Gefahr.« Rose runzelte die Stirn und zupfte an dem Stück Kaugummi, das immer noch an seiner Hose klebte.
    »Das darf nicht wahr sein«, schimpfte er. »Dieses Eis nützt überhaupt nichts.«
    Mit der Hand, in der er die Flasche hielt, deutete Rule auf den Kaugummi. »Ich kann dir sagen, was wirklich hilft, Rosie. Bremsflüssigkeit.«
    »Wirklich? Bremsflüssigkeit? Also, Beth schwört auf Eis.« Der Detective schlenderte hinüber zum Autozubehör, öffnete eine Dose mit Bremsflüssigkeit, kam zurück und schüttete ein paar Tropfen auf den Kaugummi. »Jedenfalls«, fuhr er fort, »sind die Bürgerrechtler auf den Barrikaden. Schreiben Briefe, rufen den Bürgermeister an, melden sich in Radiotalkshows zu Wort. Machen viel Wind und behaupten, dass irgendeine Hassgeschichte dahintersteckt. Eine Verschwörung. Organisierte Rednecks, die Ausländer plattmachen. Der Klan, Neonazis, Skinheads, alles Mögliche. Rassistische Motive.«
    »Kann ja sein, wer weiß. Ist das der Grund, warum ich hier bin?«
    Abwesend hob Rose eine Schulter, während seine Augen immer noch an dem Gummi klebten. »Ich denke schon. Der Chief meinte, er würde vielleicht den Bürgermeister bitten, den Gouverneur anzurufen, um die Ranger einzuschalten. Wo ihr doch so verdammt gut ausgebildete Ermittler seid. Scotland Yard in Stiefeln und mit texanischem Näseln. Nicht zu vergessen, dass es sich im Fernsehen gut macht.«
    »Dann nehme ich mal an, dass der Bürgermeister zum Telefon gegriffen hat«, sagte Rule. »Der Gouverneur ruft den Colonel an, der den Captain, der den Lieutenant. Und der ruft mich an. Die übliche Runde. Egal, hier bin ich. Getreu dem Motto: ein Aufruhr, ein Ranger.«
    Detective Rose blickte auf und legte zögernd den Kopf schräg. Dann schien er sich an etwas zu erinnern. »Ich bin trotzdem überrascht, dass sie dich geschickt haben, Rule. Es hieß, du wärst suspendiert.«
    Der Ranger schüttelte seinen Cocktail. »Wegen diesem Mexikaner in Red Rock? Glaub nicht alles, was du hörst, Rosie. Ich hab einen vorübergehenden Urlaub eingeschoben, während die Untersuchung lief. Inzwischen ist alles vorbei.«
    »Schnelle
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