Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
Elodan duckte sich, und das zischende Schwert fuhr über ihn hinweg. Zum ersten Mal aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte Samildanach und ging zu Boden. Rasch ließ Elodan sein Schwert fallen und nahm den zerbeulten Helm ab. Ohne Kopfschutz nahm er seine Klinge gerade wieder auf, als Samildanach auf die Füße kam.
    »Du bist nicht ich!« schrie Samildanach. »Du wirst nie ich sein!«
    »Das will ich auch gar nicht«, erwiderte Elodan und blickte in die gehetzten Augen des Roten Ritters.
    »Niemand von uns ist, was er sein will«, sagte Samildanach. »Und jetzt ist es Zeit für dich zu sterben.« Sein Schwert sauste mit aller Kraft herab, und Elodan fiel auf die Knie, schwang sein Schwert über dem Kopf, um den tödlichen Hieb abzuwehren. Die Klingen schlugen gegeneinander, und Elodans Silberschwert zerbrach eine Handbreit über dem Heft.
    Samildanachs Schwert fuhr hoch, seine Augen funkelten freudig triumphierend.
    » Was ist mit jenem glorreichen, jungen Ritter geschehen? « Samildanach erstarrte … und rasch rammte Elodan das zerbrochene Schwert durch den Spalt in der Brustplatte des Roten Ritters, stieß es tief in seine Brust. Blut quoll aus der Wunde und ergoss sich über Elodans Hand. Samildanach taumelte, doch die dunkle Klinge erhob sich erneut über Elodans ungeschützten Kopf.
    Blitzartig sauste sie herab – und hielt zwei Fingerbreit vor Elodans Hals inne. Sie berührte sanft Elodans rechte Schulter, dann berührte sie leicht seine linke. Samildanach sank auf die Knie. In seinem Innern herrschte Aufruhr, und er konnte fühlen, wie die Seelen seiner Ritter darum kämpften, sich aus seinem sterbenden Körper zu befreien. Aber er hielt sie gefangen.
    Elodan trat zu ihm. »Warum hast du mich am Leben gelassen?« fragte er. »Warum?«
    » Was ist mit jenem glorreichen, jungen Ritter geschehen? «
    »Ich starb … vor … langer Zeit«, flüsterte Samildanach, nach vorn in Elodans Arme fallend. Der Erste Ritter legte den Toten ins Gras und erhob sich zum lauten Jubel der Rebellen.
    Ein kräftiger Mann mittleren Alters kam von der königlichen Armee herbei. Er blieb vor Elodan stehen und verbeugte sich.
    »Ich bin Karschen. Der Krieg ist vorbei, Herr Ritter. Ich stelle mich selbst – und meine Regimenter – in den Dienst Eurer Sache.«
    »Ich habe keine«, sagte Elodan. »Ich bin der Erste Ritter der Gabala.«
    »Willkommen daheim«, grüßte Karschen.

Epilog
     
    Llaw Gyffes nutzte die Gelegenheit nicht, nach Furbolg zu marschieren und die Krone zu beanspruchen, und so kehrte Karschen in die Stadt zurück und besetzte den Elfenbeinthron. Errin und Ubadai gaben ihre Rüstung zurück und reisten in Errins Ländereien. Karschen gab Errin das Herzogtum Mactha, und der neue Herzog bat Sheera, seine Herzogin zu werden. Sie dachte vier Monate über seinen Antrag nach, dann heirateten sie am letzten Tag des Herbstes im Tempel von Furbolg.
    Arian und Llaw wurden in einer schlichten Zeremonie getraut, an der Bucklar, Ramath und die anderen Rebellenführer teilnahmen, danach wanderten sie tief ins Gebirge, um sich ein Heim zu bauen, wo die Luft klar, die Flüsse sauber und die Sterne nah waren.
    Lámfhada gab seine Rolle als Waffenmeister auf und wurde der Dagda, der Wächter der Farben. Er durchstreifte den Wald am Meer als Heiler und Seher und wartete vierundneunzig Jahre, elf Monate und drei Tage, um den Mantel an einen überraschten Jungen weiterzugeben, der ihn nicht haben wollte.
    Elodan und Manannan ritten durch das Schwarze Tor, um den Nomaden beizustehen, die als Opfer für die Vyre dorthin gebracht worden waren.
    Sie kehrten nicht zurück.

 
Anhang
    LESEPROBE
    Auf den folgenden Seiten
    stellen wir Ihnen einen Auszug
    aus dem Fantasy-Roman
     
    LEGENDE
     
    von
     
    David Gemmell
     
    vor,
    der zum Jahreswechsel 1991/92
    in der BIBLIOTHEK LAURIN erscheint.
     
    Nach zwei Tagen war Druss etwa einhundertzwanzig Kilometer von Skoda entfernt und näherte sich mit dem ausgreifenden Schritt erfahrener Soldaten den blühenden Tälern am Rande des Waldes von Skultik. Er war noch einen Dreitagesmarsch von der Festung Dros Delnoch entfernt, und die Anzeichen des kommenden Krieges waren schon überall zu sehen. Verlassene Häuser, unbestellte Felder, und die Menschen, denen er begegnete, waren wachsam und misstrauisch gegenüber Fremden. Sie trugen die Niederlage sichtbar wie einen Mantel, dachte Druss.
    Von einem flachen Hügel blickte er auf ein nahe gelegenes Dorf mit etwa dreißig Häusern hinab. Einige der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher