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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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in Schweigen und gab gerade genug Info r mationen preis , um zu verhindern, dass die Teilnehmer einnickten. Die Luftaufnahmen des betreffenden Gebietes w a ren nicht sehr gut, schwarzweiß, und man konnte sie nicht von Aufnahmen der Marsoberfläche unte r scheiden.
    Der geheimnisvolle Ort lag südwestlich von Kairo in der Lib y schen Wüste, wo es trotz jahrzehntelanger Grabungen noch immer viel zu entdecken gab. In dieser Gegend suchte ein Amerikaner nach dem Grab eines Pharaos, der für die Geschichte nicht sehr von Bedeutung war, doch der Archäologe war davon überzeugt, dass seine Hinweise eindeutig waren und er etwas U n gewöhnliches vor sich hatte. Das wunderte nicht, denn Archäologen waren schon immer unverbesserliche Idealisten und jagten manchmal ihr Leben lang e i nem winzigen Hinweis nach, den sie auf einer Wandmalerei oder einem vergilbten Papyrus entdeckt hatten.
    Der verantwortliche Ausgrabungsleiter sollte die Truppe an se i ner Grabung s stelle willkommen heißen. Sein Name war James Kirk. Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken.
    „Mit diesem Namen scheint er ja genau der richtige Mann für das Projekt zu sein“, sagte ich amüsiert. Der Leiter der S.E.T.I. -Gruppe, Mr. Smith, grinste.
    „Ich glaube er musste sich schon eine Menge blöder Witze anh ö ren, wie: Wo haben Sie Mr. Spock gelassen? Oder: Scotty, beam mich hoch, es gibt kein inte l ligentes Leben hier! Man sagte mir er ist darauf nicht gut zu sprechen, also am besten sparen Sie sich solche Ko m mentare, wenn Sie ihn treffen, okay?“
    „Ich werde es versuchen, kann aber für nichts garantieren.“
     
    Ich verabschiedete mich von Gabi, meiner Cousine, mit der ich zusammen mit zwei anderen Frauen in einer WG lebte. Gabi st u dierte noch Ägyptologie, wollte unbedingt in meine Fußstapfen treten. Außer ihr und meiner Mutter musste ich niemandem bescheidsagen, dass ich dabei war, wieder auf Reisen zu gehen. Sämtliche Freunde waren meine monatelangen Abwesenheiten g e wohnt.
    Auf dem Kairoer Flughafen wetteiferten Hitze und Gedränge mit der Lau t stärke der Massen auf kopfschmerzerregende Weise. Ich sah mich nach dem Amerikaner Max Smith um, der mich bei der ersten Begegnung mit einem Ä u ßeren überrascht hatte, das man sich eher bei einem Skandinavier vorstellt. Groß, blond und breitschultrig, mit militärisch kurz rasiertem hellblondem Haar und dem entschlossenen Gesichtsausdruck eines Kampftruppenko m mandanten. Man stellte ihn sich eher auf einem „Superkerl des Monats“ – Kalender vor, als hinter einem Fernrohr beim Sterne betrachten. Auf den ersten Blick hielt ich ihn für den Zugänglichsten unter den drei S.E.T.I. - Mita r beitern.
    Soeben trat Smith aus dem Zollbereich, seine beiden Kollegen im Schlepptau. Ich seufzte, denn nachdem ich zwei langweilige Stunden auf deren verspäteten Flieger gewartet hatte, war ich mit meiner G e duld am Ende. Aus irgendeinem Grund, der womöglich etwas mit der Tatsache zu tun hatte, dass es sich um einen gehe i men Auftrag handelte, hatte Meier die Männer auf einen anderen Flug gebucht, der prompt wegen technischer Schwierigkeiten Startprobleme hatte.
    Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir mit Taxen ins Hotel und ich ärgerte mich, nicht dort den Treffpunkt arrangiert zu haben. Schon längst hätten Tommy und ich erfrischt und ausgeruht im H o telrestaurant bei einem eisgekühlten Getränk sitzen können.
    Im Taxi, das ich mir mit Tommy teilte, war es heiß und stickig, denn der Fa h rer hatte anscheinend eine Frischluftallergie und hielt die Fenster hartnäckig geschlossen. Zu allem Überfluss wurden wir von dröhnender arabischer Volksmusik aus dem Autoradio in den Wah n sinn getrieben.
    Tommy grinste nur und blickte neugierig aus dem trüben Fen s ter, um etwas von der verstopften Metropole zu sehen. Zu oft war ich schon hier gewesen, als dass mich eine Stadtrundfahrt hätte verlocken können. Das moderne Kairo faszinierte mich nicht halb soviel wie das Altertümliche.
    Stattdessen sehnte ich mich nach einer kalten Dusche im Hotel, während ich mir pausenlos mit einem Papiertaschentuch Stirn und Nacken abwischte, um die Schweißfluten einzudämmen. Tommy war auf dem Flug schweigsam gewesen. Ich erklärte es mir damit, dass er eigentlich sehr ungern reiste, ihn aber die Ne u gierde dazu verleitet hatte, was ich nur allzu gut nachvollziehen konnte.
    Endlich hielt das Taxi. Ich drückte dem Fahrer ein paar Scheine in die Hand und wünschte ihm noch einen schönen Tag in seiner
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