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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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hier auf der Erde vor etwa sechs Monaten. Irgendetwas geht da draußen in der Wüste vor.“
    Er schüttelte den Kopf und schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad.
    Ich sah kurz nach hinten und bemerkte, dass Tommy mit dem Schreiben au f gehört hatte. Er sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    „Sind Sie sicher die Strahlung ist für Menschen ungefährlich?“, wollte ich wissen und blickte wieder nach vorn, auf die mit winz i gen rötlichen Steinen übers ä te Piste.
    „Zumindest geht keine Radioaktivität von ihr aus.“
    „Aber sie stört den Funkverkehr von Flugzeugen.“
    „Das tun eine Menge Dinge, ohne eine ernsthafte Gefahr darzuste l len“, sagte er in einer Art, die keinen Widerspruch zuließ.
    Ich musste unwillkürlich lächeln. Hier hatte ich einen Bluthund-Wissenschaftler auf heißer Spur vor mir, dem es im Grunde egal war, ob er am Ende radioaktiv verseucht wäre oder von einem Goldschatz überhäuft. Er würde in jedem Fall als Erster dort h i neingehen. Was gab es noch zu entdecken auf diesem Planeten? Die Chancen eines Wissenschaftlers auf eine wirklich sensat i onelle Entdeckung waren nicht mehr sehr groß, und diese Mission war der absolute Hauptg e winn für jeden Forscher.
    „Hoffentlich haben Sie r echt, Ihr Wort in Gottes Gehörgang“, sagte ich.
    Smith lachte. Eine Weile schwiegen wir und ich betrachtete das Land.
    „Sie lieben Ägypten, stimmt’s?“, sagte er plötzlich.
    „Spürt man das so deutlich?“
    „Oh ja. Sie sollten mal Ihre Augen sehen, wenn Sie in die Landschaft scha u en.“
    „Geht nicht, die Scheiben sind zu staubig.“
    Wir lachten.
    „Ich verstehe nicht was aus dieser fantastischen Kultur gewo r den ist. Sehen Sie sich das vertrocknete Land heute an“, sagte er, und machte eine ausladende Handbewegung.
    „Wenn Sie das heutige Ägypten verstehen wollen, müssen Sie das gestrige kennen lernen. Die Ägypter blicken auf eine siebentausen d jährige Geschichte zurück, die von drei großen Kulturen g e prägt wurde: die Pharaonische Hochkultur, die Jahrtausende wäh r te und immer noch wirkt. Dann das Christentum, dessen Anhä n ger, die Kopten, als Urägypter gelten, weil sie direkt von der Ph a raonenkultur abstammen. Und dann der Islam, der seit 1300 Jahren mit M o scheen und Minaretten das Antlitz der Dörfer und Städte zeichnet. Wer ve r mag schon darüber zu urteilen, welche Kultur die bessere war?“
    Smith schwieg und dachte darüber nach.
    „Nur eins ist für mich sicher“, setzte ich hinzu. „Die Pharaon i sche Kultur ist die Mutter unserer abendländischen Zivilisation. Wer an den Nil reist, fährt im tiefsten Sinne des Wortes nach Ha u se. Er kehrt an seinen Ursprung zurück.“
    „Das sind bewegende Worte“, meinte Smith, „aber wieso denken Sie das?“
    Ich holte tief Luft und sammelte die richtigen Worte. Es war schon lange her, dass ich jemandem diese Zusammenhänge erklä r te, die in mir lebendig waren, wie das Blut, das durch meine Adern zirkulierte.
    „Was Ägypten zum kulturellen Erbe der westlichen Welt beitrug, gehört zu den höchsten ethischen und geistigen Errungenschaften der Menschheit: Sie erfanden Tinte, Papier und Kalender. Sie m a ßen als erstes Volk die Zeit und teilten das Jahr in 365 Tage und deren 24 Stunden in Tag und Nacht. Außerdem entsprangen ihnen die ersten Dichter und Philosophen.“
    Smith nickte beeindruckt.
    „Aber das Wichtigste war die Geburt des Gewissens und des Bewusstseins - sowie die Erkenntnis von der Unzerstörbarkeit des Geistes und der schöpfer i schen Kraft des Gedankens.“
    Ich setzte mich auf, um die Stöße, die der unebene Boden den Stoßdämpfern des Wagens versetzte besser ausgleichen zu können.
    „Verstehen Sie? Zum ersten Mal in der Geschichte der Welt denkt der Mensch in ethischen Kategorien, beugt seine Knie vor einem einzigen Gott, den er als das Absolute, den Ursprung und das Ende aller Dinge anerkennt.“
    „Wo sonst nur Vielgötterei und Barbarentum vorherrschte?“
    „Genau. Es gibt einen alten Text, den ich sehr schön finde. Möc h ten Sie ihn hören?“
    Smith nickte eifrig und ich zitierte.
     
    „Ich bin der Atum, der ich allein war,
    ich bin RE zur Zeit seiner ersten Erscheinung,
    ich bin der Große Gott, der Selbst-Erschaffer,
    der sich seinen Namen gab, der Herr der Götter,
    dem sich keiner naht unter den Göttern,
    mein ist das Gestern und das Morgen. “
     
    „Das ist sehr schön, aber ich verstehe nicht ganz die Bedeutung. Er hat sich selbst erschaffen? Wie hat
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