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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs
Autoren: Larry Niven
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blieb.
    Gehen. Das Eis vom Helmvisier kratzen und gehen.
    Gehen, bis man ihm BEFAHL stehen zu bleiben.
    Eine halbe Stunde später, eine Stunde, nachdem er das Schiff verlassen hatte, sah er Pulverschnee, der sich deutlich von den schweren eisigen Flocken an anderen Stellen unterschied. Es waren die Reste von Kzanols Ausgrabung. Larry beschloß, sich daran zu orientieren.
    Der Pulverschnee wurde immer tiefer und tiefer, bis Larry plötzlich vor einem Berg aus dichtgepacktem Schnee stand. Er versuchte hinaufzuklettern, schlitterte jedoch immer wieder hinunter. Aber er mußte da hoch! Wenn Kzanol den Anzug öffnete, war alles vorbei! Larry kletterte wieder hinauf.
    Die halbe Strecke hatte er bereits zurückgelegt und war fast vollkommen erschöpft, als plötzlich Bewegung in den Berggipfel kam. Wie Lava aus einem Vulkan wurde Schnee in die Höhe geschleudert und sank langsam wieder herab. Larry rutschte rasch hinab aus Angst, lebendig begraben zu werden.
    Immer mehr Schnee schoß aus dem ›Krater‹ hervor. Kzanol grub sich wieder zur Oberfläche durch … Aber warum trug er den Helm nicht?
    Die Fontäne wurde größer. Eispartikel stiegen in die dünne, verbrannte Atmosphäre des Pluto empor, fielen wieder herab und bedeckten Larrys Anzug. Larry blieb ständig in Bewegung, damit die Gelenke des Anzugs nicht festfroren. Schließlich war sein Anzug vollkommen von einer durchsichtigen Eisschicht bedeckt, die nur an den Gelenken Risse aufwies.
    Und plötzlich kannte er die Antwort auf seine Frage. Er verzog die Lippen zu einem Lächeln, und sein Delphinsinn für Humor kam an die Oberfläche.
     
    Kzanol kletterte aus dem Tunnel und schleifte den nutzlosen Ersatzanzug hinter sich her. Er hatte sich mit dem Desintegrator einen neuen Tunnel graben müssen, war eine dreißigprozentige Steigung mit einer Masse im Schlepptau emporgeklettert, die fast soviel wog wie er selbst, und der Raumanzug, den er trug, verdoppelte seine Mühe noch. Kzanol war sehr, sehr müde. Wäre er ein Mensch gewesen, hätte er geweint.
    Der Anblick des abfallenden Hangs war beinah zu viel für ihn. Durch das Zeug nach unten …? Aber er seufzte und ließ den Ersatzanzug den Hang hinabrollen. Er blickte ihm hinterher, bis er unten angekommen war; dann machte er sich selbst an den Abstieg.
    Das Eis fiel schneller denn je; Hunderttausende von Tonnen gefrorenen Wassers fielen hernieder, während der Planet versuchte, sein Temperaturgleichgewicht wiederzuerlangen: vierzig Grad über dem absoluten Nullpunkt. Blind und ungeschickt stolperte Kzanol auf seinen großen Füßen den Hang hinunter, und ermahnte sich, keine Sekunde seinen geistigen Schutzwall zu vernachlässigen, denn er wußte, daß Greenberg in der Nähe war. Sein Geist war taub vor Müdigkeit.
    Er hatte bereits den halben Weg nach unten zurückgelegt, als sich der Schnee vor ihm plötzlich erhob wie ein Thrintun-Riese. Erschrocken blieb er mitten im Schritt stehen. Die Gestalt schlug mit einem Handschuh auf ihr Visier, und die dicke Eisschicht darauf zerbrach. Greenberg! Kzanol hob den Desintegrator.
    Fast beiläufig und mit einem Lächeln, das schon fast delphinisch zu nennen war, stieß Larry mit dem Zeigefinger gegen Kzanols Brust.

 
KAPITEL EINUNDZWANZIG
     
     
    Das Schiff umkreiste den Pluto nun schon vierunddreißig Stunden, und das war bei weitem zu lange. Garner und Masney hatten abwechselnd geschlafen und ständig nach Hinweisen auf startende Schiffe Ausschau gehalten. Es hatte kaum Kontakt zwischen den Schiffen gegeben; doch selbst die wenigen Gespräche waren von wachsenden Spannungen geprägt gewesen, denn jeder der fünf Männer wußte, daß ein Kampf wahrscheinlich war, und keiner von ihnen wollte solch eine Möglichkeit auch nur andeuten. Jetzt war Lews Einmannschiff sogar auf dem Teleskopschirm zu erkennen, obwohl es den Antrieb abgeschaltet hatte. Und jetzt schaute auch Luke auf den Schirm, obwohl er Freiwache hatte und seine Lider so schwer wie Blei waren. Schließlich sagte Luke die magischen Worte:
    »Sie bluffen nicht.«
    »Woher die plötzliche Erkenntnis?«
    »Es ergibt keinen Sinn, Lloyd. Bluff hin oder her, die Flotte wäre sofort aufgebrochen, sobald sie den Verstärker gehabt hätte. Je länger unsere Freunde warten, desto mehr passen wir uns ihrer Geschwindigkeit an und desto genauer können wir schießen. Sie sind zu lange unten. Der Fremde hat sie sich geschnappt.«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber warum ist er noch nicht gestartet?«
    »Mit was denn?
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