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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)
Autoren: Alyson Noël
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wild entschlossen, jeden unglückseligen Gegner, der ihnen im
Weg stand, zu vernichten. Alle hatten anscheinend ein mitleidloses Verlangen danach, zu töten, zu metzeln, zu zerfetzen und zu zerstören – es flackerte wie Kerzenlicht in ihren Augen.
    Ich wollte gerade aufgeben und zum Kolosseum hinübergehen, um dort mein Glück zu versuchen, als ich etwas vollkommen Unerwartetes sah. Ich zwang mich dazu, ein paar Mal zu blinzeln, um sicherzugehen, dass es sich nicht um eine Art Fata Morgana handelte, und um auszuschließen, dass ich das nicht nur träumte.
    Es war ein Mädchen.
    Ein wunderschönes, dunkelhaariges Mädchen stand an einer Balustrade, von der aus sie einen Blick über die Arena hatte.
    Das einzige Mädchen an diesem Ort außer mir.
    Im Gegensatz zu mir war sie jedoch für diese Zeit viel passender angezogen. Während ich Jeans, ein (supersüßes) T-Shirt und meine Lieblingsballerinas anhatte, trug sie ein hinreißendes Seidenkleid, das fließend ihre Beine umspielte und bis auf den Boden reichte.
    Ich musterte sie eingehend und bewunderte ihre zarte, olivfarbene Haut und ihren glänzenden dunklen Haarschopf. Eine glitzernde, mit Edelsteinen besetzte Spange hielt ihr Haar am Scheitel zusammen, so dass es in dichten Locken über die Schultern bis zur Taille herabfiel.
    Sie ließ eine Hand über ihr kunstvoll gefertigtes Kleid gleiten und konzentrierte sich wieder auf die Gladiatoren in der Arena. Sie zupfte mit ihren langen, schlanken Fingern
an der goldbestickten Schärpe an ihrer Taille und sah dabei so elegant und wunderschön aus, so anmutig und edel, dass mir einfach nicht in den Kopf wollte, was sie an einem so schrecklichen und schmutzigen Ort verloren hatte.
    Zumindest dachte ich das, bis ich genauer hinschaute und bemerkte, dass ihr Interesse einem bestimmten Gladiator galt. Die Anspannung in ihrem Blick verriet mir, dass er etwas ganz Besonderes war – nicht nur für sie, sondern für alle in der Arena. Ich folgte dem Blick ihrer funkelnd braunen Augen, bis ich einen Gladiator entdeckte, der aus der Masse herausragte. Er war größer und stärker, und seine Bewegungen wirkten sowohl kräftig als auch anmutig. Und er unterschied sich gewaltig von den anderen, die keuchend um sich schlugen und große Staubwolken aufwirbelten.
    Seine Haltung und sein Auftreten wiesen auf eine Überheblichkeit hin, die sich nur ein Champion leisten konnte.
    In diesem Moment wurde mir klar, dass ich soeben Theocoles gefunden hatte.

VIER
    M an hatte mir schon mehr als einmal gesagt, dass ich das Feingefühl und die Gewandtheit eines Elefanten im Porzellanladen besaß, aber ich war fest entschlossen, die Sache mit Theocoles ganz anders anzugehen.
    Und das bedeutete, dass ich mich ihm vorerst gar nicht näherte.
    Stattdessen nahm ich Kontakt zu dem Mädchen auf, das ihn beobachtete.
    Zumindest versuchte ich das, aber, um ehrlich zu sein, weit kam ich damit nicht. In dem Augenblick, als sie sah, dass ich sie anlächelte und ihr von unten zuwinkte, verschwand sie. Wusch , weg war sie. Aber nicht schnell genug, um den Ausdruck des Erschreckens auf ihrem Gesicht zu verbergen.
    Im Gegensatz zu den anderen hatte sie mich gesehen. Und da ich nichts anderes hatte, an das ich mich halten konnte, war das bereits ein Fortschritt für mich. Zumindest ein Anfang.
    Ich schlängelte mich an den Gladiatoren vorbei, duckte mich und wich ihren wild durch die Luft zischenden
Schwertern aus und blieb schließlich neben dem Kämpfer stehen, den das Mädchen beäugt hatte. Jetzt fragte ich mich, warum er mir nicht vorher schon aufgefallen war.
    Aus diesem Blickwinkel sah er noch größer aus, als ich ihn geschätzt hatte. Er überragte die anderen um gute dreißig Zentimeter. Wahrscheinlich war das der Grund, warum er nicht so gedrungen wirkte. Damit will ich nicht sagen, dass er nicht stark war, denn das war er mit Sicherheit. Der Umfang von nur einem seiner Bizepse schien größer als der meiner beiden Beine zusammen. Seine Haut trug zwar einige Kampfspuren, aber im Gegensatz zu den Narben, die ich bei seinen Kampfgefährten gesehen hatte, wirkten sie eher unauffällig.
    Er ließ sein Schwert auf den Boden fallen, wischte sich mit der Hand den schimmernden Schweißfilm von der Stirn und schob sich die dunklen Locken aus den Augen. Obwohl seine Nase offensichtlich ein- oder zweimal gebrochen worden war, trug sein gebräuntes Gesicht ebenmäßige Züge und wirkte für einen Mann mit diesem Beruf erstaunlich unversehrt. Unwillkürlich
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