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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)
Autoren: Liane Sons
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Gedankenbeeinflussung,
war alles zur Zufriedenheit der Polizisten gelöst worden. Duncan
war allerdings nicht gerade begeistert, als die Beamten ihm augenzwinkernd
erklärten, er hätte ihnen doch sagen können, dass er trotz seines Alters auf Fantasy
stand und sich gern mit einem Spielzeug-Schwert schmückte. Seine Laune besserte
sich auch nicht, als sie Aeneas empfahlen, in Zukunft besser auf den leicht verwirrten
Onkel aufzupassen.
    Ein Beamter lachte den jüngeren Ringlord an. »Tage gibt’s! Erst läuft uns ein
Fahrkünstler mit einem Schwert über den Weg, dann kommt eine verschrobene
Alte und erzählt, sie wäre über die Straße geschwebt.«
    Erik flüchtete aus dem Revier.
    »Was für ein Gesindel«, schimpfte Duncan vor der Tür. »Ich hatte wirklich
Mühe, ruhig zu bleiben. Ich hätte ihnen gern mal Manieren beigebracht.«
    »Meinst du solche Manieren, wie zu fragen, ob man sich ein Auto ausborgen
kann?«, fragte Aeneas freundlich.
    »Du bist doch nicht etwa verstimmt deswegen?«
    Der jüngere Mann betrachtete ihn eine Weile. »Als ich dich eingeladen habe,
wusste ich, dass dies nicht ungefährlich ist. Wenn es beim kaputten Wagen bleibt,
werde ich ein langes Dankgebet sprechen in allen mir bekannten Sprachen. Sag
mal, weißt du zufällig etwas über die schwebende Dame?«
    Von Gandar antwortete prompt: »Wir haben hier keine Bekanntschaften
geschlossen, weder auf der Erde noch in der Luft. Stimmt´s Erik?«
    Der murmelte nur unverständlich vor sich hin.
    Er war froh, dass Aeneas jetzt am Steuer saß, und war sogar so nett, die Erklärung
seines Vaters, bis auf den kleinen Unfall wäre alles sehr, sehr gut gelaufen, zu
bestätigen. Sein Blick traf im Rückspiegel auf den funkelnden Blick des Ringlords,
als Duncan gerade fragte, ob es wirklich gut sei für den Wagen, wenn man so viel
schaltete. Er selbst wäre mit einem Gang gut ausgekommen.
    Aeneas schüttelte nur den Kopf und murmelte: »Oh, Mann, eine Katastrophe
kommt selten allein. Wie der Sohn so der Vater.«
    Erik grinste über das ganze Gesicht.
     
    Kaum wieder im Herrenhaus musste er erfahren, dass Adrian sich nicht um
Suni hatte kümmern können, weil er Hausarrest hatte. Er besorgte etwas zu essen
aus der Kantine und rannte zum Pförtnerhaus.
    Er riss die Tür auf und stürmte ins Haus. »Suni?«
    Hinter ein paar Pflanzen kam das Mädchen hervor. Erik sah sie zum ersten Mal
bei Tageslicht. Sie war klein, zierlich und ungewöhnlich blass. Ihr weißblondes
Haar hatte sie zu langen Zöpfen geflochten. Die grünen Augen standen extrem
schräg und verliehen ihr ein exotisches Aussehen.
    »Ich hatte schon Angst, ihr hättet mich vergessen«, brachte sie atemlos hervor.
»Den ganzen Tag habe ich gewartet.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Aber ich war mit meinem Vater unterwegs,
der morgen wieder wegfährt, und Adrian hatte erst Strafdienst und danach
Hausarrest. Es lief heute einfach alles schief. Hier, ich hab dir etwas mitgebracht.
Hatte schon gedacht, dass du vielleicht gegangen wärst.«
    Sie biss hungrig in ein Brötchen, bevor sie erwiderte: »Wohin hätte ich denn
gehen sollen? Ich weiß ja gar nicht, wo wir sind.«
    »Was machen wir jetzt bloß?« Er rieb nachdenklich sein Kinn. »Heute Abend
wirst du kaum noch irgendwo hin können. Aber ich weiß nicht, wann Möbius nach
Hause kommt. Hierbleiben kannst du also auch nicht. Hast du denn gar keine Idee,
wo du hin willst?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ihr seid hier die Einzigen, die ich kenne.«
    »Und du kannst bestimmt nicht mehr nach Hause?«
    Sie schüttelte erneut vehement den Kopf. »Unmöglich!«
    Erik lief eine Weile auf und ab und dachte nach, während Suni glücklich aß.
    »Ich bring dich ins Herrenhaus. Da gibt es viele leere Zimmer. Dann müssen
wir morgen sehen, dass wir dich in die Stadt schaffen können. Von da musst du
dann allein sehen, wie du weiterkommst. Mist, das geht auch nicht. Adrian hat
immer noch Hausarrest und ich hab morgen Strafdienst. Na, vielleicht krieg ich
den irgendwie weg. Jedenfalls kannst du heute Nacht nicht hierbleiben. Du räumst
deine Klamotten weg und ich hole dich in zwei Stunden ab, okay?«
    »Ich warte auf dich. Lass dir diesmal aber nicht so viel Zeit, hörst du?«
    Erik nickte und lief wieder zum Haus.
     
    Er rannte in der Halle direkt in Aeneas hinein. »Oh, Entschuldigung!«, stammelte
er. »Aber gut, dass ich dich gerade treffe!«
    »Und sogar ganz wörtlich«, erwiderte der grinsend und rieb sich
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